Cardhu Distillery

Obwohl der Fluss Spey unzweifelhaft in den schottischen Highlands fließt, er schlängelt sich östlich von Inverness durch die Landschaft, hat sich hier doch eine eigene Whiskyregion etabliert, die sich treffenderweise Speyside nennt. Die Speyside ist keine Region mit offiziell abgesteckten Grenzen und doch für jeden Whiskykenner ganz klar auf eine bestimmt Gegend begrenzt. Hier herrscht die höchste Dichte an Destillerien in Schottland. Dazu kommen noch Mälzereien, Böttchereien und unabhängige Abfüller.

In Cardow, einem winzigen Weiler der zu Aberlour gehört, wurde 1811 von John und Helen Cummings eine Destille gegründet. Allerdings waren die zwei eher für ihre illegalen Destillate bekannt, denn Schwarzbrennerei war damals noch ein lohnendes Geschäft. Erst 1824, nach dem Excise-Act, der das Brennen legal machte, wurde die Destille offiziell gegründet. Es ist nicht zuletzt Helen Cummings gutem Geschäftssinn und ihrem Talent für das Brennen zu verdanken, dass sich die Geschäfte gut entwickelten. 1872 übernahm eine zweite Frau die Geschicke der Destille. Lewis Cummings, Helens Sohn, verstarb und seine Frau Elisabeth leitete das kleine Unternehmen fortan. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen ließ sie Cardhu (wobei nicht sicher ist, wann diese Schreibweise üblich wurde) als Markenzeichen eintragen. Sie verstand es, jedes Jahr die Produktion zu erhöhen, so dass 1884 die neue Destille The New Cardhu gebaut wurde. Rund zehn Jahre später verkaufte Elisabeth Cardhu an John Walker & Sons und erwarb im Gegenzug Anteile an der Firma für sich und ihre Söhne. Elisabeths Rente war damit gesichert. Leider starb sie nur ein Jahr später.

1899 wurden zwei neue Brennblasen zu den zwei bereits vorhandenen hinzugefügt. Was aber fast noch bedeutsamer für die weitere Entwicklung war, war die Einweihung einer teilweise von John Walker mitfinanzierten Straße, die die Destille endlich mit der Eisenbahnlinie in Strathspey verbinden sollte. 1925 ging die Firma John Walker & Sons in der The Distillers Company auf, die dann später mit Guiness verschmolz und zu United Distillers wurde. Später schlossen sich United Distillers und eine weitere Firma zum internationalen Spirituosenriesen Diageo zusammen.

Ein Löwenanteil der Brände aus Cardhu werden übrigens für den Blend des Johnnie Walker Scotch verwendet. Die eigene Kollektion aus Single Malts besteht aus samtigen, fruchtigen und leicht zu trinkenden Whiskys, die Fachleuten zufolge gerade für Whiskyeinsteiger gut geeignet sind.

Michael Jackson Malt Whisky:
*Vor einigen Jahren erlangte Cardhu zweifelhafte Berühmtheit, als Diageo dem Cardhu Single Malt zwei seiner anderen Malts beimischte und das Ganze als Cardhu Pure Malt verkaufte. Damit sollte der Vorrat gestreckt werden, um den Durst spanischer Trinker zu stillen, die den Whisky sehr schätzten. Dies sorgte für derartigen Aufruhr in der Branche, dass Diageo den Whisky vom Markt nahm und die Scotch Whisky Association in der Folge ihre Kennzeichnungsregeln änderte.
Dabei blickt Cardhu, alias Cardow, durchaus auf eine ruhmvolle Vergangenheit zurück. Die Brennerei blieb lange Zeit in Familienbesitz und wurde gleich von zwei staken Frauen geführt. Helen Cummings brannte noch illegal auf dem Hof. Ihre Schwiegertochter Elizabeth baute die legale Destillerie auf, die Malt Whisky für die Blends von Johnnie Walker produzierte.
Die Brennerei wurde unter dem Namen Cardow (gälisch für >>schwarzer Fels<<, ein Aussichtspunkt über den Spey) gegründet. Als der erste Single Malt auf den Markt kam, änderte man die Schreibweise in >>Cardhu<<, was auch der Aussprache näher kommt. Das Käuferinteresse wuchs international und man wollte mit einem milden, gefälligen Whisky den etablierten Malts Konkurrenz machen.
In Großbritannien war der Erfolg begrenzt, aber auf den neuen Malt Whisky-Märkten, in Frankreich und Spanien, wurde er ein absoluter Verkaufsschlager. In Spanien scheint den Käufer die Altersangabe allerdings wichtiger zu sein als die Unterscheidung zwischen Single Malt und Verschnitt. Cardhu war plötzlich ebenso beliebt wie der ebenfalls 12-jährige Chivas Regal Blend. Die neue Liebe der Spanier zu schottischem Whisky war so groß, dass Cardhu das weltweit stärkste Wachstum erfuhr. Dies allerdings sprengte die Kapazitäten der Destillerie.*

Malt Whisky Yearbook 2018
*It would hardly be an overstatement to claim that Cardhu has a very special place within Diageos 28 malt distilleries. Not only due to historical reasons but also for the high position in terms of sales that the single malt achieved early on.
Cardhu was the first of only two malt distilleries that was acquired by John Walker & Sons. It was bought from the Cummings family in 1893 and three years later, the company took over Annandale in the Lowlands. This long connection and for a long time the distillery has been the brand home of Johnnie Walker whisky. Cardhu single malt was commercially launched for the first time in 1965, only two years after Glenfiddich Straight Malt had ignited the interest in single malt. A marketing budget of £15,000 was allocated to promote the Cardhu 8 year old. Two years after the launch, the brand was reported to sell well in Italy while only 5,000 bottles were sold in the UK. The brands best performance was in 2003 with 3.5 million bottles sold. Since then, sales have slipped and in 2016, around 2.3 million bottles were sold.
Cardhu distillery is equipped with an 8 ton stainless steel full lauter mash tun, ten washbacks (eight made of Douglas fir and two of stainless steel), all with a fermentation time of 75 hours and three pairs of stills. Four of the wooden washbacks are brand new having replaced four old ones made of larch. In 2017, Cardhu will be working a 7-day week with 21 mashes per week and a production of 3.4 million litres of alcohol. In 2016, Cardhu and three nearby distilleries (Dalmunach, Tamdhu and Knockando) were connected to Scotland's gas network by way of an eight-mile pipeline. A similar construction was made in 2014 when another four Speyside distilleries shifted from fuel oil to gas.
The core range from the distillery is 12,15 and 18 year old and two expressions without age statement - Amber Rock and Gold Reserve, both bottled at 40%. There is also a Special Cask Reserve matured in rejuvenated bourbon casks and in 2016, a distillery exclusive was released.*

WHISKYs der Welt
*Nachdem er ein Jahrzehnt lang nebenbei Whisky gebrannt hatte beantrage John Cumming 1824 eine Lizenz für seine Cardhu Distillery – eine kleine Hofbrennerei, bis seine Schwiegertochter Elizabeth um 1880 den Umbau in Angriff nahm. Bald darauf wurde das Unternehmen an Johnnie Walker verkauft und avancierte zur geistigen Heimat dieses Blends. In den 1990er-Jahren versuchte der neue Eigentümer Diageo, spanischen Whiskytrinkern Johnnie Walker Black Label als Alternative zu Chivas Regal zu verkaufen, doch diese, schien es, wollten eine Flasche mit der Aufschrift >>Malt<< auf dem Etikett. Der Verkauf von 12-jährigem Cardhu in Spanien stieg zwischen 1997 und 2002 auf 100 000 Kisten, doch der Nachschub wurde knapp. Anstatt die Nachfrage durch Preiserhöhung zu dämpfen, fasste Diageo den Entschluss, den Whisky als Cardhu Pure Malt neu zu taufen, was die Zugabe anderer Malts ermöglichte. Ob spanische Konsumenten verärgert waren, ist ungewiss, aber die Branche war es sicherlich. Nach viel Empörung und sogar Nachfragen im Parlament musste Diageo die Marke 2003 zurücknehmen und Cardhu wieder als echten 12-jährigen Single Malt verkaufen.*

Gegründet: 1811
Besitzer: Diageo
Webseite: www.discovering-distilleries.com
Anschrift: Aberlour, Banffshire, GB AB38 7RY Knockando, Aberlour

Artikel dieses Produzenten

Cardhu - DIAGEO Special Release 2022 - 16 Jahre Cask Strength
Cardhu - DIAGEO Special Release 2022 - 16 Jahre Cask Strength

58,0%, Speyside Single Malt

  • Whisky | 0,700 Liter
  • Gesamtalkohol: 58,00% Vol.

168,00 (Preis / Flasche)

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