Champagne Taittinger

Die Stadt Reims in der Champagne liegt im Départment Marne im Nordosten Frankreichs, etwa 130 km von Paris entfernt. Neben Champagner werden dort auch Textilien und Ausrüstungsgegenstände für die Raumfahrt hergestellt und die Geschichte der Stadt reicht bis vor die römische Herrschaft zurück.
Reims liegt in dem weiten, flach gestuften Ostteil des Pariser Beckens am rechten Ufer der Vesle, einem Zufluss der Aisne und am Canal de l'Aisne à  la Marne. Im Süden und Westen erhebt sich die Montagne de Reims, wodurch das Gebiet ein gemäßigtes warmes Klima erhält mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur von 10 Grad und etwa 600 mm Regen.
Reims ist neben Épernay das wichtigste Zentrum der Champagnerherstellung. Die Flaschen lagern dort zum Teil in Kalkfelsen gegrabenen Kellern und Tunneln aus der Römerzeit.

Das Champagnerhaus Taittinger entstand im Jahre 1931, als der aus Lothringen stammende Pierre-Charles Taittinger - der 1915 als Kavallerieoffizier im Stab des Feldmarschalls Joseph Joffre in Epernay stationiert war – zusammen mit seinem Schwager die seit 1734 bestehende Kellerei Forest & Fourneaux mitsamt dem Château erwarb. Ebenso kaufte er ein historisches Gebäude direkt in Reims, welches seit 1942 als Firmensitz dient. Nicht nur wegen seiner weitreichenden, aus dem Mittelalter stammenden Kreidekeller der ehemaligen Benediktinerabtei Saint-Nicaise, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass es einst dem Grafen der Champagne als Wohnsitz diente, machen dieses Haus so wertvoll. So liegt es nahe, dass das Aushängeschild von Taittinger – der Blanc de Blancs - den Namen Comtes de Champagne trägt. In den Jahren nach dem Kauf gelang es Pierre-Charles sein Weingut entscheidend zu vergrößern, indem er einige Grundstücke zukaufte. So kann das Champagnerhaus heute auf insgesamt knapp 300 ha Grund blicken, verteilt auf 34 Grand Cru Lagen, was dem Haus eine hervorragende Grundqualität für Ihre Weine bietet. Ebenso ist Taittinger somit eines der größten Champagnerhäuser.

2005 wurde das Unternehmen, welches auch mehrere Hotels umfasste, wegen Erbstreitigkeiten verkauft, doch bereits 2006 konnte Pierre-Emmanuel Taittinger die Champagnerproduktion für mehrere Hundert Millionen Euro zurückerwerben und führt seitdem die Familientradition fort.
Ein Großteil der Rebfläche wird heute wieder mit den Pferden gepflügt, als Ausdruck der naturnahen Bewirtschaftung. Von Beginn an hat die Familie auf den Chardonnay gesetzt, der bis heute durch seine Kraft und Eleganz die Champagner von Taittinger so einzigartig und besonders macht.
Gerhard Eichelmann Champagne 456
*1932 erwarben Pierre-Charles Taittinger und sein Schwager das Haus Forest & Fourneaux, das 1734 von Jacques Forneaux gegründet worden war. Gleichzeitig erwarben sie ein Anwesen in Reims, das einst Sitz der Grafen von Champagne gewesen war, nach denen sie später auch die Prestigecuvée Comtes de Champagne benannten. Außerdem erwarben sie das Château de la Marquetterie in Pierry. Pierre-Emmanuel Taittinger führte das Haus seit 2006 und wurde im Januar 2020 von seiner Tochter Virginie als CEO abgelöst. Seit 2018 ist Alexandre Ponnavoy Chef de Caves. Taittinger besitzt 288 Hektar Weinberge in 34 Curs, die gut die Hälfte des Traubenbedarfs decken. Die Cuvées zeichnen sich durch einen hohen Chardonnay-Anteil aus, mehr als ein Drittel der eigenen Weinberge ist mit Chardonnay bepflanzt. Die Weine werden im Edelstahl vinifiziert, nur ein kleiner Anteil der Cuvée Comtes de Champagne wird im Barrique ausgebaut, ein Anteil der Cuvée Les Folies de la Marquetterie in großen Fässern. Alle Weine durchlaufen die malolaktische Gärung, die Dosage für alle Champagner liegt heute bei etwa 9 Gramm.
Die Stilistik
Taittinger-Champagner sind füllig und harmonisch, ausdrucksstark und strukturiert. Schon die Non Vintage-Champagner sind sehr überzeugend und immer zuverlässig, die Jahrgangschampagner sind komplex und reifen schön. Der Réserve zeigt weiße und gelbe Früchte im Bouquet, etwas rauchige und florale Noten, ein Anflug von Brioche und Reife, ist frisch und harmonisch im Mund, geradlinig, fruchtbetont, besitzt feine Süße und Grip. Nocturne Sec ist sehr ähnlich, fruchtbetont, harmonisch, hat etwas mehr Süße, die aber keineswegs vordergründig ist. Der Rosé ist immer eine sichere Bank, auch wenn er mal fruchtintensiver, mal etwas zurückhaltender ist, mal dezente Tannine zeigt, dann wieder nicht. Er zeigt gute Konzentration und viel reife Frucht, rote Früchte, Walderdbeeren, Himbeeren, besitzt intensive Frucht im Mund, gute Fülle und Kraft, Frische, feine Süße, dezente Tannine und Grip. Der Nocturne Rosé ist sehr ähnlich, ein wenig süßer, aber ebenso fruchtbetont und intensiv. Deutlich mehr Komplexität zeigen die länger auf der Hefe ausgebauten Champagner, entwickeln feine Noten von Brioche und Brotkruste, manchmal auch Haselnüsse. Das gilt für Prélude, Les Folies de la Marquetterie und Millésimé, die alle drei Ähnlichkeiten aufweisen, was daran liegt, dass sie ähnlich lang auf der Hefe ausgebaut werden und jeweils aus etwa gleichen Teilen Chardonnay und Pinot Noir besehen. Der verkostete Prélude stammt zu 90 Prozent aus dem Jahrgang 2014, zeigt feine rauchige Noten, Brioche, Haselnüsse, ist im Mund dann überraschend frisch, schmeichelnd, besitzt feine Süße und viel Länge. Les Folies de la Marquetterie zeigt gute Konzentration, reife Frucht, rauchige Noten, ist deutlich würziger als der Prélude, ist harmonisch, elegant, füllig und doch präzise, besitzt gute Struktur und Komplexität, feine Frische und viel Länge. Auch der Millésimé verbindet immer sehr gekonnt Frische mit Briochenoten, ist harmonisch, elegant und lang, der 2014er hat etwas mehr Grip, der 2015er ist schmeichelnd und komplex. Mein Favorit im Taittinger-Programm ist regelmäßig der weiße Comtes de Champagne, der 2008er ist faszinierend und großartig wie die Jahrgänge zuvor, 2011 ist kompakt, stoffig, konzentriert - nur die gewohnte Faszination will (derzeit?) nicht aufkommen. In Bestform präsentieren sich die beiden Rosés, sind kraftvoll, komplex, nachhaltig, der 2008er ist deutlich jugendlicher als der 2007er.
Die Champagner
Das Programm besteht aus Réserve (40% Chardonnay, 35% Pinot Noir, 25% Meunier, von etwa 35 Crus, 20 bis 25% Reserveweine, drei bis vier Jahre auf der Hefe, Brut oder Demi-Sec mit 35 Gramm Dosage), Prestige (etwa die gleiche Cuvée, nur in Frankreich und Italien vermarktet), Rosé Prestige (basiert auf Réserve, rosé d´assemblage mit 15% Pinot Noir-Rotwein von der Montagne de Reims und aus Les Riceys), Prelude Grands Crus (50% Chardonnay von der Côte des Blancs, 50% Pinot Noir von der Montagne de Reims, immer aus einem einzigen Jahrgang, der erste Prelude stammte aus dem Jahrgang 1996), Millésimé (50% Chardonnay von der Côte des Blancs und aus Trépail, 50% Pinot Noir von der Montagne de Reims und aus dem Marnetal, etwa 70% von Grand Crus, 30% von Premier Crus) und Les Folies de la Marquetterie (55% Pinot Noir, 45% Chartdonnay, alle Trauben aus Pierry). Nocturne Sec und Nocturne Rosé Sec sind identisch mit Réserve und Rosé, werden aber mit 17,5 Gramm dosiert. Für die Taittinger Collection kreieren Künstler aus aller Welt in limitierter Auflage spezielle Flaschen für den Jahrgangschampagner (erstmals 1983 für den Jahrgang 1978). Der Comtes de Champagne Blanc de Blancs Millésimé wird aus Trauben der Côte des Blancs, vor allem aus Avize und Le Mesnil-sur-Oger, aber auch aus Chouilly, Cramant und Oger hergestellt, 5% des Weins werden in neuen Barriqes ausgebaut; er wurde erstmals 1952 erzeugt. Der Comtes de Champagne Rosé Millésimé besteht aus 70% Pinot Noir und 30% Chardonnay, ausschließlich von Grand Crus, ist ein rosé d´assemblage mit 12 bis 15% Bouzy Rouge. *

Gegründet: 1931
bewirtschaftete Fläche: etwa 300 ha
Webseite: www.taittinger.fr
Anschrift: 9, Place Saint-Nicaise, FR 51100 Reims

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