Bodega Los Barrancos

Im Süden Spaniens, zwischen den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada und dem Mittelmeer befindet sich die Bergkette der Sierra de la Contraviesa, die auf einer Länge von 15 Kilometern und einer Höhe von 1250 Metern ü.M. zu den höchstgelegensten Weinbauregionen Europas gehört. Die Böden bestehen aus Schiefer, Glimmer und Quarzit und sind von relativ geringer Tiefe. In der Region sind sie als „Tosca“ bekannt und bewirken eine natürliche Ertragsbegrenzung.

Die Sierra de la Contraviesa, ca. 70 Kilometer südöstlich von Granada, wurde bereits 1865 in Dr. Wilhelm Hamms berühmtem »Weinbuch« erwähnt. Nach der großen Reblausplage Ende des 19. Jahrhunderts pflanzte man dort vielerorts einfache und pflegeleichte Sorten, aus denen noch heute der vino de la costa, der Küstenwein, gekeltert wird. Vor etwa 30 Jahren haben einige engagierte Winzer den Landstrich für qualitativ hochwertigen Wein wiederentdeckt.

Die Sommer Andalusiens sind trocken und extrem heiß – normalerweise keine idealen Bedingungen für anspruchsvolle Rotweine. Doch hier, in einer Höhe von über 1200 Metern, fallen in der Generationszeit der Reben zwischen Januar und April ausreichend Niederschläge. In den Nächten kühlt es meist deutlich ab, vor allem, wenn der Wind vom Meer oder aus der Sierra weht, und im Winter liegt nicht selten Schnee. Neben diesen klimatischen Besonderheiten sorgen die porösen, stark schiefer- und mineralhaltigen Böden für elegante, fein strukturierte und aromaintensive Weine. Die 8 Hektar Rebland der Kellerei sind in vier unabhängige Parzellen aufgeteilt: Cerro de la Retama, La Ventilla, Finca Cuatro Hermanas und Loma de los Felipes. Dort werden Tempranillo, Cabernet Sauvignon und Merlot in Zeilen-bzw. Pflanzenabständen von 3 x 1 m angebaut. Außer der Lage La Ventilla, wo wir mit Buscherziehung arbeiten, wachsen alle anderen Rebstöcke an Drahtspalieren (doppelarmiger Kordon).

Ab 2004 wird ökologischer Rebbau betrieben und dieser ist seither auch entsprechend zertifiziert. Seit 2011 wird in der Kellerei ökologischer Wein abgefüllt. Die Weinguts-Philosophie verfolgt damit zwei Ziele: eine eigenständige Persönlichkeit der Weine und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Die Bodega Los Barrancos verfügt über moderne Vinifikationstechnologie, die möglichst wenig in den natürlichen Ablauf der Weinbereitung eingreifen soll: keine Kaltstabilisierung, keine Schönung etc. Dies ist auch der Grund für die intensive Beschäftigung mit den Rebgärten. Eine besondere Rolle spielt dabei der Rebschnitt zu verschiedenen Zeiten während des Rebwachstums. Gesunde Trauben und die optimale Reife bei der Lese sind das Ziel.

Das unbeschädigte Lesegut wird unter Temperaturkontrolle in Edelstahltanks vergoren. Der biologische Säureabbau findet in Barriques mit einem Fassungsvermögen von 225 und 300 Litern von unterschiedlichen Küfereien statt. Gelegentliche Bâtonage (Aufrühren der Hefen) soll dem Wein zusätzliche Struktur verleihen. Die Verweildauer in Barriques richtet sich nach der Aromenentwicklung, dabei soll das Terroir der Sierra de la Contraviesa zum Ausdruck kommen. Die Leidenschaft für den Wein und die Region haben die spanische Kauffrau Isabel del Olmo und den deutschen Mediziner, Schriftsteller und Journalisten Peter Hilgard veranlasst im Jahr 2000 die Bodega Los Barrancos zu gründen. Seit dieser Zeit ist für die praktische Arbeit im Weinberg und in der Kellerei der an den Universitäten von Granada und Madrid ausgebildete Chemiker und Önologe Cesar Ortega bis heute verantwortlich.

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Feinschmecker (07/21):
*Die Winzer suchen die Höhe. Mehr als 1300 Meter hoch liegen die Weinberge von Peter Hilgard und seiner Frau Isabel del Olmo, die höchsten Spaniens. Im Hintergrund sieht man die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada, davor das Mittelmeer bei Granada. Heiß kann es hier werden am Tag, und kühl ist es in der Nacht; dieser Temperaturwechsel gönnt de Trauben während der Reife die nötige Ruhephase, um ihre Frische zu bewahren. Als die benachbarte Kooperative vor 25 Jahren zum Verkauf stand, kauften die Hilgards Land und Gebäude und pflanzten vor allem Tempranillo. Der 2014er Corral de Castro hat seinen Schwung über die Jahre bewahrt, fast kühl wirkt der Aromenmix aus Blaubeerfrucht, Malvenblüten und Espresso, straff das Tannin.*

Gegründet: 1998
bewirtschaftete Fläche: 8ha
Kellermeister: César Ortega
Besitzer: Isabel del Olmo, Peter Hilgard
Webseite: www.los-barrancos.es
Anschrift: Ctra. Cadiar Albuñol km 9,4, ES 18449 Lobras