Weingut Immich-Batterieberg

In Enkirch, wo die Mosel sich in engen Schleifen durch die Landschaft windet, liegt das Weingut Immich-Batterieberg. Die Geschichte des Weingutes geht zurück bis in das Jahr 908 n.Chr., als König Ludwig IV. es mittels Urkunde an die Kirche übergab. Der heute noch erhaltene, mittlere Teil der Weingutsanlage wurde in dieser Urkunde bereits erwähnt. Aber auch die anderen Teile des Hofes sind historisch interessant. Im 12. Jahrhundert ging das Weingut als Lehen an den Fürsten Esch über, der damals erbaute Teil trägt daher den Namen „Eschenburg“. Der rechte Flügel des Ensembles wird „Franzhaus“ genannt und entstand im 16. Jahrhundert. Das jüngste Gebäudeteil, ist das Herrenhaus aus dem 20. Jahrhundert, das im verspielten moselfränkischen Stil gehalten ist.
Einen Teil der Bauten hatte die einflussreiche Familie Immich zu verantworten, die das Weingut über die unglaublich lange Zeit von 1425 – 1989 bewirtschaftete. Sie war es auch, die den namensgebenden Batterieberg erst zum Batterieberg machte. Um 1845 wurde zur besseren Bewirtschaftung der Felsnasen mit sogenannten Sprengbatterien die gröbsten Felsen gesprengt. Dieser martialische Vorgang schuf die Monopollage des Weinguts, die mit seinen quarzitreichen Schieferformationen sehr haltbare Weine hervorbringt. Der Batterieberg ist umrandet vom Zeppwingert, die zusammen mit der Lage Ellergrub am Starkenburger Hang liegen.

Insgesamt bewirtschaftet das Team um Betriebsleiter Gernot Kollmann 13 ha, von denen allein 7,5 ha dem Riesling gewidmet sind. Seit 2009 kümmert sich Kollmann zusammen mit Karl Höhlein, der für die Bewirtschaftung der Steillagen zuständig ist, um das Weingut. Das Jahr 2009 brachte einige Veränderungen mit sich. Die Familien Auerbach und Probst kauften das Weingut nach einer Zeit des Stillstandes. Sie holten zu diesem Zeitpunkt eben auch Kollmann an die Mosel und nahmen fällige Renovierungen und Modernisierungen vor.

Seither ist der Stern über dem Batterieberg neu erstrahlt. Die Rieslinge variieren je nach Lage und Beschaffenheit der Böden in ihrem Charakter. Einerseits kraftvoll, fest, vielschichtig und elegant andererseits subtil, fein, seidig und belebend. Das Weingut kann auf einen großen Anteil an alten, wurzelechten Reben zurückgreifen, vielleicht waren sogar der Reblaus die Moselsteillagen zu steil zum krabbeln.
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*Wir schätzen das Engagement von Gernot Kollmann, der Immich-Batterieberg zu einem Musterbetrieb der Mosel entwickelt hat. Ein Charakteristikum der emblematischen Rieslinge ist ihre Gelassenheit in Verbindung mit mineralischer Tiefe und korrespondierender Fruchtsüße. Dieser Aggregatzustand wurde am Verkostungstisch als „Energie im Meditationsmodus“ umschrieben. Aber der Kellermeister kann auch ganz anders: Die „Detonation“ zirkelt die Energie in unwiderstehliche lineare Bahnen, auch der spannungsreiche „Escheburg“ zeigt neue stilistische Nuancen. Stark.*

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*Die vier extremen Steillagen des Weinguts, Ellergrub, Zeppwingert, Batterieberg und Steffensberg wurden 1968 in der preußischen Lagenklassifikation in die höchste Klasse eingruppiert. Die drei erstgenannten Weinberge liegen zwischen den Orten Trarbach und Engkirch und besitzen quarzreiche Schieferböden. Die reine Südlage Steffensberg erhebt sich hinter dem Enkirchner Ortskern. Hier herrscht eisenhaltiger Schieferboden vor. Den Namen der Monopollage des Guts, Batterieberg, erhielt sie von ihrer Entstehung: Zur besseren Bewirtschaftung und zur Urbarmachung wurden zwischen 1841 und 1845 mit sogenannten Sprengbatterien die gröbsten Felsen zerlegt. Dezente Süße prägt den trockenen Batterieberg in diesem Jahr. Zart pfefferwürzig, mit Aromen von Orangenschale ummantelt, ist er ein wahrer Charmeur. Eher zart und säurebetont präsentiert sich die Escheburg trocken. Salzige Frische lässt uns an einen Fino erinnert. Die ältesten Reben des Guts wachsen im Zeppwingert auf dunkelgrauen Schiefer. So zeigt er sich auch eindeutig mächtiger und konzentrierter, als der punktgleiche Steffensberg. Fordernd und kompakt zugleich widerspiegelt er das Spiel zwischen Eleganz und Kraft.
Straffer und präziser
Wir fanden in diesem Jahr eindeutig mehr Gefallen an dem strafferen, präziseren Stil der 2021er. In der Vergangenheit konnten sich viele Weine nicht von der teilweise sehr hohen Restsüße befreien. Wir finden, das die 2021er insgesamt balancierter, befreiter wirken und so ihren Lagencharakter deutlicher zum Ausdruck bringen können. Die drei uns gezeigten 2020er weisen die dem Jahrgang innewohnende Tendenz zur schnellen Reifung auf. Der Batterieberg wirkt schon recht kark in der Mitte und kann seine 13 Volumenprozent Alkohol nicht mehr kaschieren. Der Zollturm mit hochreifer Süße ausgestattet, gibt die Aromatik botrytisierter Trauben preis, was ihn leicht eindimensional erscheinen lässt. Auch wenn die Ellergrub Reserve leicht verblüht wirkt, so besitzt sie doch die klarste Fruchtanimation des Trios. Die Lage ist die steilste und größte des Guts. Geprägt durch den dunklen (blauen) erodierten Schiefer, wachsen hier nach Ansicht des Weinguts die feinsten und elegantesten Rieslinge des Betriebs. Das können wir nur bestätigen. Sehr gespannt sind wir auf die Reserve-Weine aus dem Jahrgang 2021. Wir gehen fest davon aus, dass sie strukturierter, komplexer ausfallen werden und ein längeres Leben vor sich haben, als die 2020er. Sehr angetan waren wir von dem für uns neuen Stil des Weinguts, wissen aber noch nicht, ob es hauptsächlich dem Jahrgang zuzuschreiben ist.*

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*Mit der erstmaligen Erwähnung im Jahr 908 n. Chr. in einer Urkunde des ostfränkischen Karolingerkönigs Ludwigs IV. gehört das Weingut Immich-Batterieberg zu den ältesten Weingütern der Mosel. Vier Weinberge bewirtschaftet man in und um Enkirch, darunter auch den namensgebenden „Batterieberg“, der Weinbaugeschichte in sich trägt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier mit Sprengbatterien die gröbsten Felsen gesprengt, um die Steilhänge besser bewirtschaften zu können. Seit 2009 verantwortet Gernot Kollmann die Weinstilistik.*