Weingut Schweder

Die Pfälzer im Allgemeinen sind sehr heimatgebunden. Beim Gründer des Weingut Schweders, Heinrich Schweder, ging das soweit, dass er zwar 1890 in die USA ging, aber 1898 zurück in die Heimat kam und in Hochstadt das historische Anwesen „Zur Krone“ erwarb. Da man den Gästen natürlich auch einen guten Tropfen servieren musste, war der Weinbau von Anfang an ein wichtiger Bestandteil des Betriebs.

Im Zuge des 20.Jhs., hier vor allem wegen den beiden Weltkriege, musste sich der Betrieb verkleinern und nach und nach fiel die landwirtschaftliche Gemischtwirtschaft sowie das Lokal weg. Seit den 1970er Jahren konzentrierte man sich auf den Qualitätsweinbau und die Flaschenvermarktung.

Heute leitet in fünfter Generation Henrik Schweder das Weingut in der Pfalz, immer noch unterstützt von seinem Vater, Heinz. Während seines Weinbau- und Oenologie-Studiums hat Henrik in mehreren Weingütern gearbeitet und dort sein Wissen vertieft. Von der Deutschen Weinstraße ging es an die Mosel, Burgund, Wachau bis ins Sonoma Valley Kalifornien. Man setzt voll auf das Team, dem großen Erfahrungsschatz der Schweders und auf die Natur. Aber man verschließt sich auch nicht vor notwendigen Veränderungen, so dass im Zuge des Klimawandels der Anbau von Pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (kurz: PiWis) forciert wird.

Der Großteil der Reben steht auf dem Roten Berg auf Böden mit hohen Lehm- und Lößanteilen. Das Augenmerk liegt auf Ertragsreduzierung und umweltschonendem Anbau. Insgesamt besitzt das Weingut 10,5ha, der Anteil der roten Trauben liegt bei ca. 30%, während die Weißen die restlichen 70% ausmachen. Die roten Sorten sind Spätburgunder, Dornfelder, Schwarzriesling, Portugieser, Heroldrebe sowie Dunkelfelder. Bei den Weißen sind es Riesling, Weißburgunder, Gewürztraminer, Müller-Thurgau und Kerner. Zu den PiWis zählen unter anderem Cabernet Blanc und Sauvignac im weißen, und Pinotin und Satin Noir im roten Bereich.

Vinum Weinguide Deutschland 2023
* Alter Schwede®: So nennt sich ein trockener 2021er Weißwein. Eine Cuvée vermutlich, dessen einzelne Komponenten im Unklaren bleiben? Die feine grüne Frucht nach Stachelbeeren erinnert an Sauvignon Blanc, hinzu kommen leichte Kräuternoten und etwas Steinobst. Letztendlich wurden wir aufgeklärt: Einen reinen Sauvignac haben wir im Glas, eine der vielversprechenden Piwi-Neuzüchtungen, die resistenter sind gegenüber Pilzkrankheiten und deshalb auf einen Großteil des Pflanzenschutzes verzichten können. Ganz ohne Zweifel: Die Piwis sind auf Erfolgskurs. Auch einen schönen, klassischen Grauburgunder haben wir probiert: Hefe und Nussbutter spielt er uns in die Nase, schwarzer Pfeffer und Honigmelone kommen hinterher. *