Château Sociando-Mallet

Nördlich der Stadt Bordeaux gelegen, in der AOC Haut-Médoc und somit am linken Ufer der Garonne, befindet sich die Gemeinde Saint-Seurin-de-Cadourne und eben dort das Château Sociando-Mallet. Auch wenn es in der berühmten Klassifizierung von 1855 nicht berücksichtigt wurde, so hat das Château heute den guten Ruf eines Grand Cru-klassifizierten Weinguts.

Wie bei den Bordeaux-Weingüter gemeinhin üblich, gibt es sowohl eine lange Geschichte und Unklarheit darüber, woher der Name stammt. Bei Sociando-Mallet gibt es sogar mehrere Hinweise auf den Ursprung: ein Dokument von 1633 schreibt das Château einem baskischen Aristokraten mit dem Namen Sociondo zu, ein weiteres aus dem Jahre 1750 spricht von einer Dame mit dem Namen Anne de Sossiondo. Aller Wahrscheinlichkeit nach entwickelte sich als Resultat mehrerer Schreib- und Übertragungsfehler über die Jahre so der Name Sociando – nichts Genaues weiß man nicht.

Der zweite Teil des Namens hingegen ist besser belegt: 1831 heiratet Marie-Elisabeth Alaret, deren Großvater Jean Lamothe das Château im Zuge der Französischen Revolution gekauft hatte, den Marineoffizier Achille Mallet. Und so wie es damals Brauch war, wurde dem Gut der weitere Name angefügt. So entstand das heutige Sociando-Mallet.

Diese Familie blieb bis 1878 im Besitz des Langutes. Bis zum nächsten großen Wendepunkt in seiner Geschichte wechselte Sociando-Mallet viermal den Besitzer. Dann fiel es in die Hand von Jean Gautreau und der steile Aufstieg begann.

Dieser Unternehmer war 1969 auf der Suche nach einem Weingut für einen Kunden, sah das Château und verliebte sich. Daher kaufte er es selber – schön, wenn man sowas kann. Seinerzeit in einem katastrophalen Zustand, mit nur 5 ha Rebfläche und keinem Fasskeller. Doch ein großer Ehrgeiz ließ Jean Gautreau die Herausforderung annehmen und schon ein Jahr später hatte er einen Wein gekeltert, der durchweg passabel war. Auch der Folgejahrgang wurde als superb bewertet und beschrieben.

Das Ganze ist umso erstaunlicher, da Jean Gautreau nicht aus einer Winzerfamilie entstammt. Er selber war in seiner Jugend ein hochtalentierter Tennisspieler (er stand mit 18 Jahren im Halbfinale von Roland Garros) und arbeitete eine Zeitlang beim Weinspekulanten Miailhe, bevor er seine eigene Firma gründete und sehr erfolgreich in den Handel einstieg.

Eben dieser Ehrgeiz sorgte wohl auch für den Erfolg als Winzer und so konnte er über die nächsten Jahrzehnte immer mehr Rebfläche hinzukaufen. Die Rebfläche vergrößerte sich von fünf auf beachtliche 83 Hektar im Jahre 2017.

Er wusste auch, dass der Erfolg seiner ersten beiden Jahrgänge zum großen Teil dem Terroir geschuldet war: hier erstreckt sich ein Kiesrücken, den man so auch im Pauillac und St.-Julien findet. Kies mit kleinen Anteilen von Lehm, dass alles auf einem Lehm und Kalk-Unterboden. Bestockt sind die 90 ha Fläche mit 55% Merlot, 40% Cabernet Sauvignon und 5% Cabernet Franc, deren Alter im Schnitt 35 Jahre beträgt.

Die Arbeit im Weinberg wird von Hand erledigt, die Vinifizierung findet in Stahl- und Betontanks statt, die Reife für zwölf Monate in Barriques, die zu 90% neu sind.

Gegründet: 1633
bewirtschaftete Fläche: 83ha
Besitzer: Familie Gautreau
Webseite: www.sociandomallet.com
Anschrift: , FR 33180 St.-Seurin de Cadourne