Diese Region ist die nördlichste autonome Region Italiens. Obwohl sie eine gemeinsame Region bilden, werden die beiden Teile im Weinbau getrennt behandelt.
Südtirol grenzt im Norden unter anderem an Österreich und gehört erst seit 1919 zu Italien. Die Gegend ist bergig, die Weinreben wachsen in einer Höhe von 500m bis über 1000m über dem Meeresspiegel.
Das Trentin liegt südlich von Südtirol und reicht in seiner Ausdehnung bis hinunter zum Gardasee. Trentino und Südtirol haben also auch eine große klimatische Vielfalt, von den Bergtälern der Dolomiten bis zu den Ebenen des Gardasees.
Die Bodenbeschaffenheit ist vielfältig. Von Geröll-Verwitterungsböden mit hohem Kalkanteil, vulkanischer Porphyr, Gesteinsböden mit Quarz, Schiefer und Glimmer und Schwemmlandböden in den Ebenen.
Seit Menschengedenken wird in Südtirol und im Trentin Weinbau betrieben. Bei Brixen wurden Traubensamen gefunden, die der Eisenzeit um 400 v. Chr. zugeordnet wurden.
Das Qualitätsweinbau im Anbaugebiet Tradition hat, zeigt sich auch in der hohen Dichte der DOC zertifizierten Regionen, es ist die höchste Dichte in ganz Italien. Daran haben die sehr starken Genossenschaften einen großen Anteil, denn sie haben, anders als in Deutschland, einen hervorragenden Ruf. Nicht selten findet man Genossenschaftserzeugnisse in der gehobenen Gastronomie.

Besonders zwei rote autochthone Rebsorten werden verstärkt in Südtirol angebaut – der Vernatsch (ital. Schiava) und der Lagrein. Bekannte Vernatschweine werden rund um den Kalterersee und um St. Magdalena angebaut.
Die Vernatsch zeichnet eine rubinrote Farbe und ausgeprägte Frucht- und Mandelaromen aus. Wenige wissen, dass Vernatsch und Trollinger ein und dieselbe Rebsorte sind, wobei sie in Württemberg vermutlich erst ab dem 16. Jahrhundert in größeren Mengen angepflanzt wurde. Vernatsch wird im Alto Adige auf einer Fläche von rund 680ha angebaut.

Der Lagrein hingegen bringt kräftige, dunkle Rotweine mit markanten Gerbstoffen hervor. Die Roséweine werden Lagrein Kretzer oder Lagrein Rosato genannt. Er wird auf rund 470 ha angebaut, was einem Anteil an der Gesamtrebfläche von 8,8% entspricht.

Das Trentin ist eher für die einheimischen Weine aus Marzemino und Teroldego Rotaliano bekannt. Obwohl die bekanntesten autochthonen Rebsorten rot sind, machen rote Sorten eigentlich nur etwa 40% der gesamten angebauten Sorten aus. 60% der angebauten Sorten sind demnach weiß. Besonders viel wird Ruländer, Gewürztraminer, Weißburgunder, Chardonnay und Grauburgunder angebaut.