Fronsac

Dieses nur 850 Hektar große Weinbaugebiet, das sich unmittelbar westlich von Libourne befindet, ist wohl der schönste Landstrich des Bordeaux. Die südliche Grenze bildet in etwa die Dordogne, die östliche bestimmt der Lauf des Flusses Isle. Die direkt an den Flüssen liegenden Flächen werden jedoch der AOC Bordeaux zugerechnet. Die besseren Weinberge liegen inmitten zum Teil bewaldeter Hügel und landwirtschaftlichen Flächen, die bis auf 90 m über den Meeresspiegel ansteigen.
Besonders die nach Süden abfallenden Hänge bilden auf sehr kalkhaltigem Untergrund den besten Bereich, den Canon Fronsac. Der veraltete Begriff Côtes de Fronsac für das ganze Gebiet gilt schon seit 1976 nicht mehr. Bereits im 17. Jahrhundert wurden die Weine denen des Pomerols im Osten vorgezogen. Das lag vermutlich an Kardinal Richelieu, der zugleich Herzog von Fronsac war. Dabei spielte auch die erhöhte geographische Position des Gebietes eine wesentliche Rolle. Nachforschungen belegen eine schon damals sehr gute Qualität der Weine. Im 21. Jahrhundert können sie zwar im Reigen der allerbesten nicht mehr mitspielen, die der besten Güter sind aber immer noch eine preiswerte und langlebige Alternative zu St. Émilion und Pomerol von hoher Güte. Das hat seinen Grund: der Hektarhöchstertrag wurde auf 42 hl festgesetzt, allerdings mit jahrgangsbedingten, erlaubten Schwankungen. Die Mindestbestockung liegt bei 5000 Pflanzen pro Hektar. Neben dem dominanten Merlot spielt der Cabernet Franc als zweite Hauptsorte eine gewichtige Rolle, gefolgt von Cabernet Sauvignon und Malbec.

Geographische Lage: 44,5° nördlicher Breite
Weinbau seit: seit den Römern, ab 1937 als AOC
Vorwiegende Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc
Anbaufläche: 850ha
: Sand, Kies, Lehm