Rheinhessen

Mit über 26.000 ha Rebfläche ist Rheinhessen Deutschlands größtes Weinanbaugebiet. Es erstreckt sich etwa in einem Viereck zwischen Bingen und Mainz im Norden bis südlich nach Alzey und Worms. Der Name Rheinhessen ist irreführend, da das Anbaugebiet auf dem Staatsgebiet Rheinland-Pfalz liegt. Diese Bezeichnung geht auf den ehemaligen "Lehnsherren" Herzog Ludwig I. von Hessen zurück.

In den Böden fällt die Dominanz von Löss, Mergel und Sedimenten auf. Porphyr und roter Schiefer finden sich an den Erhebungen des Rheingrabenbruches bei Nierstein. Hunsrück, Taunus, Odenwald und das Pfälzer Bergland schirmen das leicht gewellte Hügelland gegen kalte Winde ab. Milde Winter und warme Sommer erhöhen die frostfreien Tage auf über 200, was reichlich Zeit für die Entwicklung der Reben lässt.

Weiße Rebsorten beherrschen Rheinhessens Rebspiegel mit mehr als 75%. Mittlerweile hat der Müller-Thurgau den Silvaner überrundet. Trotzdem ist Rheinhessen der weltweit größte Silvanerproduzent mit ca. 3000 ha. Mit dem neuen Zeitgeist wachsen auch hier Rieslinge über das Normalmaß hinaus. Dornfelder und Portugieser bilden die Mehrheit bei den roten Rebsorten, doch dominieren bei Neuanpflanzungen die klassischen Burgundersorten.

Geographische Lage: 49,5° nördlicher Breite
Weinbau seit: 20 v.Chr.
Vorwiegende Rebsorten: Müller-Thurgau, Riesling, Dornfelder
Anbaufläche: 26.440ha (Stand 2009/2010)
: Löß, Mergel