Was passiert auf einem deutschen Weingut: Der Winter

08.02.2023

Weinwissen > Das Jahr auf einem Weingut

Der Herbst ist vorbei, die Ernte ist eingefahren, im Keller wurde vinifiziert und nun schlummert der Wein im Fass oder im Stahltank, bis er abgefüllt wird.

Der Winter ist nun da und die Winzer können sich auf die faule Haut legen und diese Jahreszeit verschlafen? Mitnichten!

Im Januar ist es unter anderem an der Zeit, raus in den Weinberg zu gehen und die Reben für das kommende Jahr vorzubereiten. Da heißt es die dicke Jacke, feste Schuhe und robuste Handschuhe anziehen, die Rebschere zu greifen und die einzelnen Rebzeilen zu inspizieren.
Die große Aufgabe: der Rebschnitt.
Dabei werden oft elektrische Scheren eingesetzt, die vor allem beim Schnitt großer Flächen Vorteile haben. Die „normale“ manuelle Rebschere kommt nur noch selten zum Einsatz, die Hände und Arme der Feldarbeiter danken es.

Beim Rebschnitt geht es darum, die alten Ruten am Stock zu entfernen und von den einjährigen Ruten eine bis drei stehen zu lassen. Die abgeschnittenen Äste werden – je nach Philosophie und der technischen Ausstattung des Weinguts – kleingeschnitten oder gehäckselt in den Rebzeilen hinterlassen, um die Nährstoffe in den Boden zurückzuführen.
Als Frostschutz (vor allem vor Spätfrösten, wenn die Rebe schon ausgetrieben hat) wird in manchen Regionen eine Frostrute stehen gelassen, die senkrecht nach oben steht und nicht gebunden wird. Da der Frost von unten kommt, wird im besten Fall dann nur die zweite, nach unten gebundene Rebe vom Frost geschädigt, die senkrecht abstehende kann den Frost unbeschädigt überstehen. Diese Arbeiten versucht man, bis Ende Januar/Anfang Februar zu erledigen.

Der nächste Schritt ist dann die Ausrichtung der noch stehenden Ruten am Drahtrahmen. Die neu angeschnittenen Fruchtruten werden um den Draht gebogen. In Deutschland herrscht die Bogenerziehung vor, sprich: entlang von zwei bis drei gespannten Drähten befestigt man die Triebe in der Regel bergaufwärts. Das kann sich aber von Gebiet zu Gebiet unterscheiden.

Insgesamt erscheint das als relativ simple Arbeit, aber bei mehreren Hektar an Rebfläche ist allein die Menge nicht zu unterschätzen. Dazu muss man auch aufpassen, die Reben nicht zu verletzen und alles richtig zu machen, denn jetzt wird die Grundlage für eine gute Ernte im Herbst gelegt. Ein Winzer muss auch ein guter Landwirt sein und hat so über das ganze Jahr genug zu tun.

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