Was sind eigentlich PIWI Rebsorten?

05.04.2023

Weinwissen > Weine und Rebsorten

PIWI ist die Abkürzung für pilzwiderstandsfähige Rebsorten.
Die Rebsorten sind Kreuzungen zwischen europäischen Reben und pilzresistenten Spezies von amerikanischen Reben, sowie zum Teil die Spezies Vitis amurensis und auch asiatische Gene. Erst Ende 2021 wurde von der EU beschlossen, für Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung auch PIWI-Sorten zuzulassen. Die Zulassung soll den europäischen Weinbau nachhaltiger gestalten.

Eigenschaften:

Die Reben sind pilzwiderstandsfähig, zum Beispiel gegen den Echten Mehltau (Oidium) und den falschen Mehltau (Peronospora), sowie den Grauschimmel (Botrytis), diese Pilzerkrankungen kommen alle weltweit vor. Ein Befall der Trauben kann die Ernte stark beeinflussen. Bei einem sehr starken Befallsdruck kann es im schlimmsten Falle zur kompletten Ernteeinbuße kommen. Im konventionellen Weinbau wird pro Saison zwischen acht und zwölf Mal Pflanzenschutz ausgebracht. Durch die PIWI Rebsorten können die Pflanzenschutzmaßnahmen um mehr als die Hälfte reduziert werden. Doch es muss beachtet werden, pilzwiderstandsfähig ist nicht gleich resistent, der Anbau dieser Reben erfordert Kenntnisse ihrer spezifischen „Resistenz“-Eigenschaften, um die notwendige Anzahl/Aufwandmenge von Pflanzenschutzbehandlungen zu bestimmen. Der Grad der Widerstandsfähigkeit gegen die einzelnen Pilzkrankheiten kann je Sorte unterschiedlich sein. Vermehrt werden aktuell im biologischen und biodynamischen Weinbau entsprechende Rebsorten angebaut. Aktuell liegt der Anteil der angebauten PIWI-Sorten in Deutschland bei etwa 2,4 Prozent.

PIWI-Rebsorten sind zum Beispiel:

Sauvignac (weiß, siehe Bild), Cabernet Blanc (weiß), Muscaris (weiß), Regent (rot), Baron (rot), Muscat Bleu (rot)
Nicht nur im Weinberg können die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten punkten. Auch geschmacklich sind die PIWIs vorne dabei. Im Vergleichstest vom „Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft“ (BÖLN), wurden 80 Weinexperten sieben Weine präsentiert. Es wurden PIWI-Sorten mit aus dem gleichen Weinberg stammenden Weinen der traditionellen Rebsorten Riesling, Muskateller, Sauvignon Blanc oder Merlot verglichen. Die Fachleute bewerteten bei den Rotweinen die PIWI-Weine mit einer Ausnahme gleich gut. Bei den Weiß- und Roséweinen schnitten die PIWIs teilweise sogar besser ab!

PIWI-Weine gibt es inzwischen für fast jeden Geschmack, beispielsweise schmeckt Muscaris wie Muskateller. Cabernet Blanc und Sauvignac können dem Sauvignon Blanc täuschend ähnlich sein.
"Weine aus PIWI-Rebsorten sind häufig etwas ausdrucksstärker und eigenwilliger, aber in ihrem Qualitätspotenzial auf Augenhöhe mit den Standardrebsorten", bilanziert Professor Ulrich Fischer, Leiter des Instituts für Weinbau und Oenologie am DLR.

Bei uns sind PIWI Weine vom Weingut Schweder aus der Pfalz erhältlich. Hier geht es zu den PIWI Weinen

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