Griechenland

Griechenland

Das heutige Griechenland ist nicht mehr Hellas oder gar das Byzantinische Reich. Es misst fast 132.000 km² und ist doch nur rund ein Drittel des Hoheitsgebietes. Zwei Drittel nehmen die Ägäis und das Ionische Meer ein. Es grenzt im Norden an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und im Osten an die Türkei. Mühevoll begann zwischen 1821 – 1830 der Kampf um die Unabhängigkeit von den Osmanen. Tatkräftig unterstützt wurden sie von England, Russland und Frankreich. Doch ausgerechnet die europäischen Mächte verhinderten, dass sich Griechenland als Republik etablieren konnte. Auf englischen Druck erhielt das Land eine Verfassung, die eine konstitutionelle Monarchie als Staatsform vorsah. Dafür durften sich Korfu und die vor der westgriechischen Küste liegenden Inseln dem jungen Staat anschließen. In den folgenden fünfzig Jahren folgten Thessalien, kleine Teile des Epirus und Kreta, das erst 1913 griechisch wurde. Nach den Balkankriegen kamen das übrige Epirus und Makedonien, sowie die Ägäischen Inseln vor der Küste der Türkei mit Ausnahme des Dodekanes (Inseln um Rhodos) hinzu. Nach dem Ersten Weltkrieg bekam Griechenland West-Thrakien zugesprochen. Das ist den Militärs ziemlich in den Kopf gestiegen. 1920 machten sie sich auf, die hauptsächlich von Griechen bewohnten westlichen Küstenbereiche der Türkei „zurückzuerobern“ und wenn möglich die ganze Türkei zu vereinnahmen. Doch die Türkei unter ihrem berühmten Staatschef Kemal Atatürk schlug sie blutig zurück. Neben rund einer Million Toten auf beiden Seiten und zahlreichen Massakern an den Griechen Kleinasiens kam neues Leid auf die Bevölkerung beider Länder zu. Etwa 500 000 auf griechischem Boden lebende Türken wurden in die Türkei umgesiedelt und rund 1,5 Millionen Griechen mussten Kleinasiens Küstenstriche verlassen.
Im Garten des Dionysos
In der „Ilias“ und der „Odyssee“ zählt Homer berühmte Weine der Antike auf und gibt interessante Einzelheiten über die Weine, die Weinkeller und die Vorlieben seiner Heroen preis. Homer lehrte jedoch auch, Ausschweifungen zu vermeiden, in dem er in der Odyssee die Folgen des ungestümen Weintrinkens an zwei herausragenden Beispielen schilderte, die sich in den erzieherischen Charakter des Epos einreihen: die Blendung des Polyphem und das unwürdige Verhalten der Kentauren bei der Hochzeit des Königs der Lapithen. Der Weingott Dionysos mit seinen ausschweifenden Gelagen war ihm also nicht Vorbild sondern Mahnung.
Sie wussten also Bescheid über den Rebensaft, der sich unter der südlichen Sonne mit viel Alkohol angereichert hat. Deshalb ist in der Antike auch stets von einer „Mischung“ die Rede, was nichts anderes bedeutet, als dass Wasser zum Wein gegeben wurde. Aus großen Krügen (Krater) genannt, wurde diese Mischung geschöpft. Die Krater hatten ein Fassungsvermögen von etwa 45 Litern und wurden vorzugsweise bei Symposien geleert. Niemals trank man in diesen kultivierten Zirkeln nur Wein, und stets wurde Wasser mit etwas Wein angereichert und so desinfiziert. Sogar die Pferde bekamen dieses „veredelte“ Wasser zu trinken.
Reiner Wein, der zu damaligen Zeiten eher oxydativ und dem Sherry ähnlich war, galt als Medizin für die Wundpflege und gegen Hautkrankheiten. Die Harzung des Weines sollte diese Oxidation verhindern, verändert jedoch dramatisch das Aroma. Doch unter den damaligen, gesundheitlichen Aspekten war es das kleinere Übel. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg brachte es griechischer Wein zu keinem guten Renommee. Viel lieblos erzeugter Massenwein überschwemmte die Urlaubsgebiete Griechenlands und im Ausland die Großflächen, wie man die Supermärkte nennt. In den Köpfen der Verbraucher hat sich eingenistet, dass griechischer Wein billig sein muss. Auch heute, im Jahr 2008, ist es noch mühsam, guten griechischen Wein zu angemessenen Preisen zu verkaufen. So haben sich also vor allem große griechische Weinbaubetriebe mit ihrer Billigpolitik selbst keinen guten Dienst erwiesen. Tsantali hat als erste Grosskellerei begriffen, wohin dieser Weg führte und ihr Exportvolumen nahezu halbiert. Sie verkauft im Ausland nun durchaus Weine, die ihren Namen verdienen. Eingeleitet wurde diese Entwicklung jedoch von rührigen Privatkellereien, die im internationalen Wettbewerb durch typischen und charaktervollen Wein auf sich aufmerksam machten.
Die mittlerweile 20 Appellationen befinden sich weit verstreut über das Land und die Inseln. Von der ehemaligen Interessensmacht und führenden Weinnation Frankreich wurde die Qualitätshierarchie nach Ende der Diktatur übernommen. Qualitätsaufsteigend werden Tafelweine, Landweine und AOC (Appellation d`Origine Contrôlée), kurz: AC unterschieden. Allerdings kennt man noch keine Bezeichnung von Lagenweine, die eine Weiterentwicklung und Verfeinerung der AOC´s darstellen würden. Mittlerweile kristallisieren sich solche heraus und es dürfte nicht lange dauern, bis einige als Cru anerkannt werden.

Die griechische Bezeichnung für die kontrollierte Herkunftsbezeichnung ist OPAP (Onomasía Proelefséos Antonéras Piótitos). Für die AC´s ist genau festgelegt, welche Rebsorten in diesem Gebiet zugelassen sind. Auch der Höchstertrag und der Mindestalkohol sind festgelegt. Die Herkunft wird geographisch definiert, man verwendet auch die Namen von Städten (Nemea), Flüssen oder Bergen (Côtes de Meliton). Das hat zur Folge, dass sich das Profil der Herkunft und damit verbunden der verwendeten Rebsorte schärft. Landweine nennt man Topikos Oinos. Epitrapezios Oinos sind Tafelweine.
Landweine und Tafelweine sind Weine der Appelationen mit nicht eingetragenen Sorten oder sind außerhalb der OPAP-Zonen gewachsen. Es gibt dann noch eine Appellation für Süßweine, bzw. Likörweine. Sie tragen eine blaue Banderole und nennen sich OPE (Onomasía Proeléfseos Eleghoméni. Das sind die berühmten Muskatweine von Samos, Kephalonien, Patras, Limnos, Rhodos und der Mavrodaphne aus Patras. Diese AC ist so streng wie OPAP geregelt. Nur rund 10% der griechischen Weine haben diesen Qualitätsstandart. Nicht aus Qualitätsgründen, sondern aus traditionellen Aspekten ist der Retsina von der EU anerkannt. Er wird allein aus den Sorten Roditis und Savatiano hergestellt. Eine Doppelbezeichnung innerhalb der EU ist der Begriff CAVA. In Spanien meint man damit traditionell ausgebaute Sekte, in Griechenland sind es gelagerte Rot- und Weissweine. (drei bzw. zwei Jahre in Eichenfässern ausgebaut wurden). Glykós meint süß und findet sich im kretischen Imiglykós wieder. Unter Kokineli versteht man einen Rosé und die Klosterabfüllungen dürfen den Zusatz „Metochi“ tragen.
Die 10 Weinbaugebiete:
Das Gebiet Makedonien/Trakien mit der Hauptstadt Thessaloniki ist das flächenmäßig größte Weinbaugebiet. Es erstreckt sich im Osten des Landes ungefähr 30 km vor Alexandróupoli bei Marónia und zieht sich westwärts hauptsächlich südlich der Autobahn A 2 über Komotini, Xánthi nach Kavala hin.
Nordwestlich davon folgt es der fruchtbaren Ebene bis Drama und entlang des Flusses Strymón bis hinauf zur bulgarischen Grenze. Die Insel Thassos und die große Halbinsel Chalkidiki mit ihren drei „Fingern“ gehören dazu. Auf dem östlichsten Finger liegt die autonome Mönchsrepublik Athos. Auf ihr wurden vor Jahren ca.
90 Hektar Reben angelegt. Tsantali hat das Land gepachtet und gibt den Zehnten in Form von Wein an die Mönche ab. Die große Ebene von Thessaloniki bis Èdessa und entlang des Flusses Axiós nimmt den flächenmäßig größten Teil ein. Man unterscheidet im gesamten Gebiet vier Appellationen: Goumenissa, Naoussa mit der Hauptsorte Xynomavro. Am mittleren Finger Chalkidikis liegt die kleine AOC Côtes de Meliton. Einheimische Reben wie Limnio, Rhoditis, Assyrtiko und Athiri, sowie die beiden Cabernet-Sorten werden in Meeresnähe angebaut. Dann das winzige Gebiet Amindeo, das westlich von Èdessa um zwei Seen liegt. Eine Besonderheit ist, dass die beiden Seen unterirdisch verbunden sind. Epiros mit der Appellation Zitsa. Sie liegt unterhalb der albanischen Grenze und gegenüber der Insel Korfu. Man versucht hier, sich mit modernen Rebsorten zu profilieren. Die Region Thessalien verfügt über drei Appellationen. Rapsani mit dem höchsten Berg Olymp, Anchialos südlich der Hafenstadt Vólos mit Savatiano und Rhoditis-Reben, sowie Mesenicola, dessen OPAP-Wein aus 70% Mavro de Messemikola und 30% Syrah und Carignan bestehen. Ähnlich wie in Deutschland sind in Nordgriechenland 8 Weinstrassen etabliert worden. Weitere sollen im Süden folgen. Die Ionischen Inseln Kephalonia und Korfu. Auf Kephalonia wächst auf kalkreichen Böden die Robola, Mavrodaphne, Muscat-Blanc, Perachoritiko, Tsaoussi, Zakynthino und die weisse Kozanitis für Tafeltrauben. Auf der Insel gibt es drei Appellationen, die sich auf Rebsorten beziehen. Die Reblaus ist hier erst 1980 aufgetreten. Auf Korfu gibt es keine OPAP oder OPE-Weine. Der Rebsortenspiegel ist in etwa gleich wie auf Kephalonia. Das zentrale Griechenland hat ebenfalls 3 Appellationen: die Halbinsel Attika mit der Hauptstadt Athen, die AOC Böotien nördlich von Athen und die grosse Insel Évia mit der AOC Euböa. In diesem sehr warmen Landstrich gibt es keine grosse Sorten-vielfalt. Savatiano und Rhoditis sind die Grundlagen des Retsina, der hier massenhaft erzeugt wird. Auch hier soll mit Hilfe internationaler Sorten das Image poliert werden. Der Peloponnes. Durch den Kanal von Korinth wurde der Peloponnes 1881 – 1893 vom Festland abgetrennt und erscheint auf den Karten als Insel. Hier liegen die Zentren antiker Macht und Kulturen, wie Korinth, Sparta, Mykene, Epidaurus, Mistra und Olympia. Von hier nahm die Verbreitung des Malvasiers bis ins ferne Madeira seinen Ausgang. Am südöstlichen „Finger“ des Landstriches liegt die Hafenstadt Monemvasia, von der der Malvasier seinen Namen hat. Auf dem Peloponnes wird rund ein Viertel aller Weine Griechenlands und die meisten Sultaninen und Korinthen, sowie Zibeben erzeugt. Die Appellationen mit kontrolliertem Ursprung OPAP sind: Mantinia, Nemea und Patras. Die Ägäis, unter der man die Inselwelt zwischen der Ostküste und der Türkei versteht. Sie schliessen als Weinzone die Kykladen-Inselgruppe und den Dodekanes mit der Insel Rhodos ein. Die OPAP und OPE-Weine stammen von Limnos, Lesbos, Samos, Paros, Santorin und Rhodos. Schon in antiken Zeiten waren die Inselweine hochbegehrt und standen in der Qualitätshierarchie an erster Stelle. Die weisse Assyrtiko-Traube hat ihre Heimat auf der Vulkaninsel Santorin. Von dort stammen wunderschöne Weine, da die Traube trotz den heissen Temperaturen eine gute Säure entwickelt. Kreta. Die größte griechische Insel liegt schon sehr weit südlich im Mittelmeer und wurde bis heute von der Reblaus verschont. Nach dem die Massenweine zurückgedrängt werden, eröffnen hier vorkommende, uralte Rebsorten mit neuer Technik ausgebaut bei Ertragsreduzierung für die Zukunft ungeahnte Chancen. Die Appellationen sind Sitia, Archanes, Peza und Daphnes. Auch das Olivenöl der Insel gilt als eines der feinsten der Welt.
Ähnlich wie Portugal verfügt Griechenland noch über einen autochtonen Rebenschatz von etwa 300 Sorten. Da das Land Ausgangspunkt für die Verbreitung vieler Rebsorten im gesamten Mittelmeerraum war, ist es sehr wahrscheinlich, dass auf die Wissenschaft viel Arbeit zukommt. Man denke nur an die Rebzuchtanstalten, die dringend irgendwelche resistente Eigenschaften zur Einkreuzung in anfällige Kulturtrauben braucht. Die Genforschung leistet hier unverzichtbare Hilfe.

Die gebräuchlichsten, weissen autochtonen Rebsorten sind: Assirtiko, Athiri, Debina, Malagousia, Malvasia, Muscat von Alexandria, Muscat-blanc, Moschofilero, Robola, Roditis, Savatiano, Vilana. Die Roten: Agioritiko oder Agiorgitiko oder St.Georgs-Traube, Kotsifali, Krassato, Liatiko, Limnio, Mandilari, Mavrodaphne, Stavroto Xynomavro.

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