Das Herkunftsgebiet Empordà liegt ganz im Nordosten Kataloniens am Fuße der Pyrenäen. Auf etwa 2600 ha wird hier Weinbau betrieben. Die Region an der "Costa Brava" ist bei uns eher als Urlaubsziel denn als Weinbaugebiet bekannt. Die wilde Küsten und die feinen Sandstrände ziehen Jahr für Jahr tausende deutscher Touristen an. Die malerischen Bergdörfer der Gegend mit alten Natursteinhäusern und verwinkelten Gassen sind zu dem absolut sehenswert. Empordà ist kein neues Weinbaugebiet, es gilt sogar als die Wiege des Weinbaus in Nordspanien. Bereits 600 vor Christus gründeten griechische Händler hier eine Siedlung und brachten Rebstöcke mit.

Die wichtigsten roten Rebsorten sind heute Garnacha (hier Lledoner genannt) und Carignan. Auch Cabernet, Merlot und Syrah ergeben schöne Qualitäten. Bei den Weißen sind Garnacha Blanca und Macabeo vorherrschend. Seltener zu finden ist Muskateller, der hier eine besonders markante Aromatik entwickelt. Der Großteil der Rebanlagen wurde vor mehr als 30 Jahren angelegt, so dass die Erträge heute moderat sind. Dies geht zu Gunsten der Qualität.

Die Böden der Region sind sandiger Kalk mit geringem organischem Anteil, in höheren Lagen Schiefer oder auch Granit. Heiße Sommer und recht milde Winter ergeben eine Durchschnittstemperatur von etwa 15°C, die Regenmenge ist für Weinbau ohne Bewässerung ausreichend. Der häufig auftretende „Tramuntana“ genannte kalte Nordwind kann im Frühjahr die Entwicklung der Blüte gefährden. Im Sommer hingegen weht ein milder Wind vom Mittelmeer, der die Reben kühlt und für eine gleichmäßige Reifung der Trauben sorgt. Zusammen mit der intensiven Sonneinstrahlung ergibt das vor allem für spätreifende Sorten optimale Bedingungen.

Geographische Lage: 42° nördlicher Breite
Weinbau seit: 600 v. Chr.
Vorwiegende Rebsorten: Garnacha, Carignan
Anbaufläche: 2.600ha