Grauburgunder

Er zählt zu den weißen Sorten, obwohl die Beerenhäute eine altrosa Färbung haben. Die Rebe stammt aus Frankreich, am wahrscheinlichsten ist Burgund. Etwa 1711 kam die Rebe durch den Kaufmann Ruland (daher das Synonym Ruländer) nach Speyer, wo sie in einem verwilderten Weingarten aufgefunden wurde.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein feuriger, goldener und vollmundiger Weisswein daraus gekeltert, der aber mit zunehmender Essenskultur nur noch bedingt zu den Speisen passte. So begann man am Kaiserstuhl in Baden Mitte der 1990er Jahre einen "neuen" Stil zu kreieren, der allerdings in Frankreich und Italien schon lange praktiziert wurde. Bereits im Weinberg wird auf eine gute Fruchtsäure geachtet, d.h. früher gelesen und dies im Keller in frischere Weine umgesetzt. Das kommt der Rebsorte an sich zu Gute, da die Trauben sehr kompakt und die Schalen weich sind und bei hoher Reife schnell zu platzen beginnen. Die Hauptanbaugebiete in Deutschland sind Baden, Pfalz und Rheinhessen.

In Italien gibt es eine interessante Ausbauvariante: Die Trauben werden wie Rotwein lange auf der Maische gelassen, was eine Roséfärbung des Weines zur Folge hat. Man nennt diese Methode "Ramato".