Kessler Sekt

Kessler Sekt Die mittelalterliche Stadt Esslingen am Neckar, unweit von Stuttgart, bietet ihren Besuchern neben einer wunderschönen Altstadt auch noch Prickelndes an. Die Geschichte von Deutschlands ältester Sektkellerei beginnt allerdings nicht etwa in Schwaben, sondern in der Champagne. Aber fangen wir am Anfang an. Georg Christian Kessler wird 1787 als viertes Kind von Johann Wilhelm Kessler und Johanna Gesswein in Heilbronn geboren. Bis zu seinem 14. Lebensjahr besucht der Knabe das Gymnasium. Danach macht er eine Lehre zum Kaufmann in einem Farben-, Gewürz-, und Lederwarengeschäft in Neuwied, zum Missfallen seines Vaters, der eigentlich eine andere Karriere für seinen Sohn vorgesehen hatte. Zunächst arbeitete er nach Beendigung seiner Lehrjahre im damals französischen Mainz, um gleich danach eine Stelle im Champagnerhaus Veuve Cliquot anzutreten. Nur drei Jahre nach seinem Eintritt beförderte ihn Barbe-Nicole Cliquot zum Prokuristen, wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, weil der fähige junge Mann einen Weg fand, während der Napoleonischen Kontinentalsperre neue Vertriebswege aufzutun und dem Champagnerhaus so aus der Misere half.

Madame Cliquot sah in Kessler ihren Nachfolger; nach ihrem Willen hätte er bereits im Jahre 1824 das Unternehmen weiterführen sollen. Dazu kam es allerdings nicht. Georg Christian Kessler hegte neben seiner Leidenschaft für Champagnerhandel auch eine große Faszination für die beginnende Industrialisierung Europas. So gründete er 1822 eine Tuchfabrik in Reims und suchte sich einen weiteren Standort in seiner Heimat Deutschland. Seine Wahl fiel auf Esslingen, einem damals günstigen Platz im fortschrittlichen Württemberg. Bald musste er sich für einen Schwerpunkt entscheiden. 1826 kehrte er gänzlich nach Deutschland zurück und gab alle Beteiligungen in Reims auf. Im selben Jahr gründete er die Sektkellerei Kessler in Esslingen. Seine Textilgeschäfte gingen später in der Firma Merkel & Kienlin mit ihrer Esslinger Wolle auf.

Ab 1831 exportierte der rührige Kaufmann auch in die USA, Großbritannien und nach Russland, allerdings nie nach Frankreich, denn in einer Abmachung mit der Witwe Cliquot verpflichtete er sich, keines seiner Schaumweinprodukte nach Frankreich einzuführen. 1832 kauft er die Gewölbekeller am Esslinger Marktplatz, in denen bis heute Kessler Sekte reifen. Drei Jahre später läutet er mit der Teilhaberschaft von Carl Weiss-Chenaux einen Wandel ein. Als Georg Christian Kessler 1842 stirbt, wird Weiss-Chenaux sein Nachfolger - die Familie Weiss sollte sechs Generationen lang das Sekthaus führen, bedeutende Entwicklungen anstoßen, die Reblauskrise und zwei Weltkriege überstehen und Kessler Sekt einem breiten nationalen und internationalen Publikum bekannt machen. Zum Jahreswechsel 2004/2005 war die wirtschaftliche Situation von Kessler Sekt allerdings so schlecht, dass eine Insolvenz angemeldet werden musste.

2005 folgte dann ein Wechsel in der Unternehmensführung. Christopher Baur trat mit neuen Gesellschaftern die Nachfolge der Familie Weiss an. Eine emotionale Entscheidung sei das gewesen, sagt Baur, die Geschichte und die Marke Kessler hätten ihn fasziniert. Seitdem hat er große Anstrengungen unternommen, damit das Unternehmen zukunftsfähig wird und um verloren gegangenes Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen. Es standen Veränderungen in den Bereichen Portfolio, Marketing und Ausrichtung der Marke an, außerdem wurde in den Standort Esslingen investiert. Unter anderem wurden Räumlichkeiten renoviert und eine neue Rüttelanlage gekauft. Teilweise werden die Flaschen bei Kessler auch heute noch von Hand gerüttelt. 2013 folgte dann ein weiterer Meilenstein in den Wachstumsplänen von Kessler Sekt. Die italienische Genossenschaft Cavit mit Sitz in Trient kaufte die Mehrheit der Anteile an Kessler. Somit ist ein Zugriff auf die Vertriebskanäle von Cavit gesichert, um neue Absatzwege zu erschließen. Außerdem wird eine zuverlässige Belieferung mit hochwertigen Grundweinen gesichert. Wie ein klassisches Champagnerhaus besitzt auch Kessler Sekt keine eigenen Weinberge. Die Rieslingweine werden aus deutschen Anbaugebieten bezogen, der Chardonnay und der Pinot schon lange aus dem Trentino.

Kleinere Justierungen an der Ausstattung von Kessler Sekten wurden ebenfalls vorgenommen. Das von Georg Christian Kessler erdachte achteckige Etikett ziert immer noch die Flaschen, natürlich mittlerweile in modernerer Aufmachung. 2006 wurde eine neue Flasche eingeführt, mit einem Glasrelief am Hals, welches das Gründungsjahr des Hauses zeigt und einen Kometen. Der Komet ist das bereits früher von Kessler verwendete Symbol für den Jahrhundertjahrgang 1811, an dem Georg Christian Kessler maßgeblich teilhatte. Die älteste Marke von Kessler Sekt ist der Cabinet, der bereits 1850 auf Frachtlisten erwähnt wird. Seit 2012 wird er vom Cabinet Sec ergänzt, einem Sekt mit einem Restzuckergehalt von 19 g/l.

Das neueste Produkt im Sortiment ist der Hochgewächs Rosé brut, ein Rosé aus 85% Pinot Noir und 15% Chadonnay. Klassiker wie der Hochgewächs (100% Chadonnay) und der Jägergrün (100% Riesling) sind nicht mehr aus dem Portfolio wegzudenken.
Gerhard Eichelmann Deutschlands Weine 2023
*Kessler Sekt, 1826 von Georg Christian Kessler in Esslingen gegründet, ist die älteste Sektkellerei in Deutschland. Kessler nahm Carl Weiss-Chenaux als Teilhaber auf, dessen Nachkommen die Sektkellerei bis 2004 führten. Nach einer Insolvenz übernahm 2005 ein neuer Gesellschafterkreis unter Führung von Christopher Baur das Unternehmen, mit dem Einstieg von Cavit im Jahr 2013 wurden umfangreiche Investitionen getätigt und die langfristige Versorgung mit Grundweinen sichergestellt. Neben Chardonnay und Spätburgunder werden Garganega und Riesling versektet. Nico Strieth ist Betriebsleiter am Stammsitz und Önologe, Markus Mosgowie leitet den Standort Zell. Im denkmalgeschützten Gebäude in der Calwer Straße in Stuttgart wurden ein Flagship-Store und eine Sekt-Bar eröffnet. Im August 2022 wurde die Tirage-Fülllinie am Stammsitz Stuttgart moderniesiert.
Kollektion
Die Qualität steigt stetig, auch in diesem Jahr. Der Brut ist frisch, geradlinig, der Jägergrün Riesling hat etwas mehr Grip, der Hochgewächs Chardonnay ist geradlinig, besitzt feine Süße und Frucht. Die Jahrgangssekte bringen eine klare Steigerung. Der Blanc Reserve zeigt 2017 feine rauchige Noten, schöne Hefereife ist frisch, klar und harmonisch, besitzt gute Struktur und Grip, was auch für den 2017er Riesling Reserve gilt, den wir schon im vergangenen Jahr vorgestellt haben, der wunderschön klar und zupackend ist. An der Spitze der Kollektion steht der Prestigecuvée Georges, die gute Fülle, Substanz und Länge besitzt. Gut gefällt uns auch da Trio der Rosé-Sekte: der Kessler Rosé ist füllig, harmonisch, betont süffig, der Hochgewächs Rosé bietet schon deutlich mehr, ist fruchtbetont und zeigt rauchige Noten, ist klar, kompakt und strukturiert bei dezenter feiner Bitternote im Abgang. Eine weitere Steigerung bringt der Rosé Réserve, der ebenfalls rauchige Noten und viel Frucht im Bouquet zeigt, klar und harmonisch ist, kraftvoll und strukturiert.*

Falstaff Wein Guide Deutschland 2023
*Keine andere deutsche Sektkellerei kann auf eine längere Geschichte und Tradition zurückblicken als Kessler in Esslingen: 2026 ist es stolze 200 Jahre her, das Georg Christian von Kessler das Unternehmen gründete und seine in Frankreich erworbene Expertise in die Praxis umsetzte. Aber wir wollen nicht zu lange in der Vergangenheit schwelgen, schließlich hat die Gegenwart einiges zu bieten. Mit dem zu beschäftigen sich lohnt: An der Spitze einer qualitativ konstanten Kollektion steht die vornehme „Georges Grande Réserve“ aus 2013. Stark! *

Gerhard Eichelmann Deutschlands Weine 2022
Kessler Sekt, 1826 von Georg Christian Kessler gegründet, ist die älteste Sektkellerei in Deutschland. Kessler nahm Carl Weiss-Chenaux als Teilhaber auf, dessen Nachkommen die Sektkellerei bis 2004 führten. Nach einer Insolvenz übernahm 2005 ein neuer Gesellschafterkreis unter Führung von Christopher Baur das Unternehmen, mit dem Einstieg von Cavit im Jahr 2013 wurden umfangreiche Investitionen getätigt und die langfristige Versorgung mit Grundweinen sichergestellt. Neben Chardonnay und Spätburgunder werden Garganega und Riesling versektet.
Kollektion
Der Grande Réserve Georges Vintage aus dem Jahrgang 2013 führt wie schon im vergangenen Jahr die Kollektion an, er zeigt feine Würze und Reife im Bouquet, eindringliche Hefenoten, ist klar, frisch, kompakt und zupackend, besitzt dezente Süße und Grip - hinter ihm verbirgt sich eine teilweise im gebrauchten Barrique ausgebaute Cuvée aus Pinot Noir und Chardonnay. Starke Konkurrenz erhält er in diesem Jahr durch den Riesling Réserve Vintage aus dem Jahrgang 2017, der sehr würzig und frisch im Bouquet ist, feine Frucht und rauchige Noten zeigt, dann sehr frisch auch im Mund ist, klar und zupackend, gute Komplexität und Grip besitzt. Der Blanc Réserve aus dem Jahrgang 2016 zeigt feine Hefewürze, ist eindringlich, besitzt feine Frische und gute Harmonie im Mund. Auch der vierte Jahrgangsekt, der Rosé Réserve, überzeugt, zeigt rauchige Noten und feine Würze im Bouquet, dezent rote Früchte im Hintergrund, ist geradlinig und klar, besitzt schöne Frische und Grip. Sehr gut gefallen uns auch die beiden Hochgewächse: Der Chardonnay ist würzig, frisch und klar im Bouquet, harmonisch und fruchtbetont im Mund, besitzt feine Süße und Frucht, ist recht süffig, was auch für den Rosé aus Pinot und Chardonnay gilt, der auf Frucht setzt, klar und geradlinig ist, gute Harmonie und Grip besitzt. Betont süffig ist der Rosé, der Brut ohne Jahrgang ist geradlinig und frisch, der Jägergrün genannte Riesling besitzt feine süße Frucht und Biss.

Falstaff Wein Guide Deutschland 2022
"Mit über 195 Jahren Deutschlands älteste Sektkellerei zu sein, ist keine Errungenschaft, sondern eine Verpflichtung", schreibt uns das namhafte Esslinger Sekthaus. In der Tat, der Spagat zwischen Menge und Klasse ist niemals leicht, doch diesem Erzeuger gelingt er ausgezeichnet. Dazu tragen Grundweine aus Württemberg und teils auch aus der Spumante-Hochburg Trentino ebenso bei wie die Lagerung der Spitzencuvées in einem mittelalterlichen Gewölbekeller. Die dort zur Reife deponierten Flaschen werden sogar noch von Hand gerüttelt!

Gegründet: 1. Juli 1826
Webseite: www.kessler-sekt.de
Anschrift: Georg-Christian-Von-Kessler-Platz 12-16, DE 73728 Esslingen

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