Bunnahabhain Distillery (Burn Stewart Distillers Ltd)

An der Nord-Westküste Schottlands liegt die Inselgruppe der Inneren Hebriden, die weit verstreut von Norden nach Süden dieser Küste vorgelagert ist. Zwar gehört die Insel Islay auch zu dieser Inselgruppe, die Whiskykennern als die Region Inseln bekannt ist, aber Islay ist nochmals eine eigene Region, deren Herkunftsbezeichnung gesetzlich geschützt ist.

Auf der Insel Islay sind eine ganze Reihe klangvoller Whisky-Namen beheimatet. Neben Ardbeg, Lagavulin, Port Charlotte und Caol Ila, liegt auch die Destille Bunnahabhain (gesprochen: boon-ue-hav-en) auf Islay. Der Name bedeuted mouth of the river und spielt auf die Lage der 1883 gebauten Destille direkt am Margadale River an, dessen Wasser die Destille für den Brennvorgang und zum Herabsetzen auf Trinkstärke benutzt. Ende des 19. Jahrhunderts war Bunnahabhain noch sehr stark auf den Seehandel angewiesen, denn Fässer, Getreide und andere Gebrauchsgegenstände kamen ausschließlich über den Seeweg nach Islay. Wie auch der Whisky, der von der Insel nur per Schiff auf das Festland gelangte. Es gab nicht viel mehr als ein kleines Dorf, einen Schiffsanleger, den der Begründer William Robertson eigens bauen ließ und ganz viel whisky-making know-how. Bunnahabhain produzierte bis 1930 mit zwei Brennblasen; musste dann aber die Destille, aufgrund der Wirtschaftskrise als Nachwirkung des Ersten Weltkrieges, schließen. Allerdings wurde sie nach etwa sieben Jahren wiedereröffnet, bevor der Betrieb 1982 abermals eingestellt wurde.

Das Jahr 1960 brachte bahnbrechende Veränderungen nach Islay. In diesem Jahr wurde eine Straße gebaut, die zwar kurvig und schwierig zu fahren war, die aber die Insel mit dem Festland verband. So konnten relativ einfach, größere Mengen Ware auf die Insel befördert werden. Der Straßenbau erfolgte genau zur richtigen Zeit und mit dem Aufschwung und der damit verbundenen höheren Nachfrage stieg auch die Produktionsmenge der Destille. 1963 wurden ein zusätzliches Paar Brennblasen angeschafft, um der Konjunktur Rechnung zu tragen. 1993 ging eineèa zu Ende, als das letzte Boot auf Islay anlegte.

Wie viele andere Destillen wurde auch Bunnahabhain in seiner langen Geschichte mehrere Male verkauft. 2003erwarb Burn Stewart Distillers die Brennerei. Nach der spektakulären Pleite des Dachkonzerns CL Financial im Jahre 2010 wurde Bunnahabhain von den Gläubigern drei Jahre später an den südafrikanischen Konzern Distell verkauft. In den ersten zwei Jahrzehnten des neuen Jahrtausends durchliefen die Marken und auch die Destille einigen face lifts, außerdem wurde die Kaltfiltration im Jahre 2010 komplett abgeschafft. Neben den eigenen Whiskys in verschiedenen Altersstufen, produzierte Bunnahabhain lange hauptsächlich für Blended Whiskys wie z.B. Cutty Sark, Famous Grouse oder Black Bottle, und tut dies auch immer noch. Seit ihrer Gründung hat die Torfnote der Brände immer weiter abgenommen, so dass die Kern-Blends heute beinahe ungetorft sind. Zwei neuere, wieder stark getorfte Whiskys sind jüngere Mitglieder der Bunnahabhain Familie. Die Destille nennt sehr hohe Brennblasen ihr Eigen, in denen die Dämpfe mit viel Kupfer in Berührung kommen können, was dem Endprodukt einen leichteren Charakter verleiht.

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Michael Jackson Malt Whisky: *Mit der Wiederbelebung dieser entlegenen Destillerie 2003 war das Revival von Islay erfolgreich abgeschlossen. Bunnahabhain liegt ganz im Norden der Insel in einer einsamen Bucht, und dass der Name auf den ersten Blick unaussprechlich scheint (klingt wie >>Bunahäivn<<), sollte niemand abschrecken, denn hier entsteht feinster Whisky. Seit 2003 gehört Bunnahabhain wie Tobermory, Deanston und Ledaig zu Burn Stewart Distillers, die im Nahen Osten für ihre Scottish Leader Blends bekannt sind. Mit dem Kauf der Brennerei gelangten die neuen Eigentümer zudem in den Besitz des Kultblends Black Bottle, der Malts aller Islay-Destillerien enthält. 2013 verkaufte der in Trinidad beheimatete Eigner CL Financial Burn Stewart an den südafrikanischen Getränkegiganten Distell Group Ltd.
Zwar war die Destillerie von den Vorbesitzern, der Edrington Group, gut gepflegt worden, Produktion und Marketing hatten sie allerdings nur sporadisch betrieben. Bei aller Eleganz besitzt Bunnahabhain auch einen Hauch maritimen Charakters, und seit 2004 sind auch stark getorfte Abfüllungen im Handel.
Die Brennerei, 1881 gegründet und 1963 erweitert, gruppiert sich um einen zentralen Innenhof. Die einsame Zufahrtsstraße wurde mit Randsteinen befestigt, damit Besucherfahrzeuge nicht ins Meer rollen. An der Wand hängt die Glocke aus einem in der Nähe untergegangenen Schiff, Früher wurde sie genutzt, um in Notfällen den Direktor herbeizurufen, der nicht weit entfernt wohnte. Das Wasser von Bunnahabhain steigt durch Kalkstein empor und nimmt keinen Torf auf. Die Brennblasen sind groß und zwiebelförmig.*

Malt Whisky Yearbook 2018 *The interest in Bunnahabhain single malt has certainly increased in the last decade. Until 2005, a 12 year old was all you could find. This year, if you include limited releases, the number of bottlings is close to twenty!
The increased range has also shown value through the sales figures. In 2016, around 420,000 bottles were sold. More and more of the production is now being saved for future single malts rather than going into blends.
The distillery is equipped with a 12.5 ton traditional stainless steel mash tun, six washbacks made of Oregon pine and two pairs of stills. The fermentation time varies between 48 and 110 hours. The production for 2017 will be 2 million litres, split between 35% peated and 65% unpeated. The peated volume has more than doubled compared to last year and the peating level has also increased slightly to 35-45ppm.
The cor range consists of 12, 18, 25 and 40 year old, as well as two peated versions – the 10 year old Toiteach (a blend of young peated and older unpeated whisky) and Ceobanach (at least 10 years old and peated). A no age statement addition to the range appeared in June 2017 in the shape of Stiùireadair, matured in first and re-fill sherry casks. Recent limited releases include the 46 year old Eich Bhana Lir, the oldest malt ever released from the distillery. This was followed up in February 2017 with a peated Moine Oloroso and, later in the year, a 1980 vintage, a 14 year old PX finish and a 12 year old Moine brandy finish. For Feis Ille 2017, there were two releases; the peated Moine 13 year old with a finish in virgin American oak. There are three travel retail exclusives - Cruach-Mhòna which comprises of young, heavily peated Bunnahabhain, Eirigh Na Greine, a vatting of whisky from bourbon, sherry and red wine casks and, released in August 2017, An Cladach. Finally, there are two distillery exclusives – an 11 year old with a PX finish and a 13 year old Moine finished in Marsala casks.*

WHISKYs der Welt
*Bevor die Brennereien von Islay für den ausgeprägt rauchgien Charakter ihrer Single Malts bekannt wurden, waren ihre Abnehmer nicht die Whiskytrinker, sondern die Verschneider. Viele nutzten Islay Malt, um ihren Blends rauchige Intensität zu verleihen. Sie setzten jedoch nur geringe Mengen ein, da die Mischung sonst unausgewogen schmeckte. So verwendete Bunnahabhain, die nördlichste Brennerei der Insel, ungetorftes oder nur leicht getorftes Malz.
Die Brennerei wurde 1881 an einem Kiesstrand nahe Port Askaig errichtet. Zuvor hatte man eine Straße angelegt, einen Pier, Häuschen für die Arbeiter und eine Schule für die Kinder gebaut. Die Investitionen beliefen sich auf insgesamt 30 000 Pfund, doch das Geschäft warf bereits im zweiten Jahr einen Gewinn von 10 000 Pfund ab. Die Brennerei gehörte lange zur Edrington-Gruppe. Damals standen die Malts von Bunnahabhain im Schatten von Macallan und Highland Park. Seit 2003 jedoch ist sie im Besitz von Burn Stewart und profitiert vom Engagement für Single Malt.
Die Kernpalette besteht aus einem 12-, 18- und 25-Jährigen. Letzterer wird in Erlenholzkästchen verpackt und trägt ein Etikett aus Pergament, um seinen raren Status zu verdeutlichen. Bunnahabhain produziert auch spezielle limitierte Auflagen für Feis Ile, das alljährliche Malt- und Musikfestival auf Islay. 2008 war dies ein 21-jähriger Verschnitt aus zwei spanischen Sherryfässern des Jahrgangs 1986.*

Gegründet: 1883
Besitzer: Burn Stewart Distillers
Webseite: www.bunnahabhain.com
Anschrift: , GB PA46 7RP Port Askaig