Bordeaux 2012 - Noten

15.05.2013

Bordeaux

Hier nun die knapp 150 Weine und Ihre Bewertung bzw. Beschreibung, die es in einer Woche Bordeaux 2012 über 15 Punkte geschafft haben. An dieser Stelle könnte man fast froh sein, dass es kein Jahrgang ist, in dem die Mehrzahl aller verkosteten Weine gute Leistungen zeigte.

Ich wünsche viel Spaß beim Schmöckern.

Jörg Ilgen

Château AC JG Farbe Charakteristik Punkte
(Grande Reserve) Croix de Beaucaillou St. Julien 2012 rot Das Etikett passt, denke ich mir. Die Borie-Familie ist einfach schriller als der oft distinguierte Rest von Bordeaux. Nachdem man sich nochmal die Geschichte des Etiketts angehört hat (ja, die Tochter von Mick Jagger hat's erfunden) darf man endlich den Zweitwein probieren, der kein Zweitwein mehr ist. Zum Glück besteht der Wein für lauter Hype um seinen Aufdruck: gut strukturiert und gut ausbalanciert, dunkelfruchtig, aber von angemessener Länge. Die Tannine sind durchaus kraftvoll, aber würgen den Wein nicht ab - die Frucht hält Stand. Eine feine Säure gibt ihm Finesse. Gut gemacht, aber dieses Ed Hardy-Etikett nervt... 17/20
Alter Ego de Palmer Margaux 2012 rot Der erste Wein am Montag Morgen - das konnte fast nur schiefgehen. Verschlossen und schweigsam, ganz gegen jede Erwartung. Der mit uns reisenden Dame von Sichel ging es wohl nicht anders, weshalb eilends ein Termin für die Nachverkostung vereinbart wurde. Am Donnerstag Nachmittag, nach Cht. Margaux, dann ein großer Kontrast zu Montag: bereits in der Nase freigiebig fruchtig und voluminös, Am Gaumen beeindruckt die warme, dunkle Frucht, die sich generös über den Gaumen legt ohne klebrig zu wirken. Seidige Tannin begleiten diese Frucht ins scheinbar endloses Finale. Welch beeindruckende Länge! 17,5/20
Carruades de Lafite Pauillac 2012 rot Flache Nase, die nicht viel Eindruck hinterlässt. Im Mund anfänglich sehr reserviert, nahezu glatt gebügelt. Hinten etwas mehr Spannung, aber alles in allem wenig Tiefe, Eindruck und Begeisterung. Enttäuschend nach den letzten Jahren. 16/20
Château Angélus St. Emilion 2012 rot Nun, man ist wohl einigermaßen stolz auf den nicht unumstrittenen neuen Rang als A-Premier Cru. Auf der Verkostung bekommt Angélus einen eigenen Raum, drei Stufen nach oben muss man gehen oder fallen, selbst der Zweitwein darf da nicht sein, gleich zwei Leute hinter dem Stand, an dem nur ein Wein präsentiert wird. Das mutet nicht gut an - ich hab was gegen ausgemachten Kult. Sollte das Setup irgendwie beeindruckend wirken, so hat es auf mich eher den gegenteiligen Effekt. Der Wein wirkt anfänglich ziemlich getoastet, insgesamt aber doch vielgliedrig und fein ziseliert, zeigt eine gute Cabernet-Franc-Würze. Die Tannine wollen aber nicht recht gelungen wirken, irgendwie stumpf. Das Gesamtkonstrukt wirkt etwas schwammig und unentschieden. Für mich dann doch nicht so groß. Als der Wein dann auf den Markt kam und teurer denn je angeboten wurde, konnte ich nur noch dankend ablehnen - und erntete eher Verständnis aus Bordeaux. 17/20
Château Angludet Margaux 2012 rot Verkostet auf der UGCB-Margaux-Verkostung auf Labegorce: mittlere Frucht, kaum trocknend, erster Wein der Probe und daher erstes Anzeichen dafür, dass Margaux 2012 gut gelungen ist. Mittlere Länge mit leichten Bittermandeltönen im Abgang. Brave Säure, gut gearbeitetes Tannin. Alles in allem ein Preis-/Leistungssieger, der in wenigen Jahren sicher große Freude machen wird. 16,5/20
Château Batailley Pauillac 2012 rot Zurückhaltende Nase, die kaum spricht. Auf der Zunge eine deutliche Blaubeerfrucht, die gut stehen bleibt und gut zu den fein gearbeiteten Tanninen passend will. Etwas trocknend, aber noch im grünen Bereich. Insgesamt etwas rustikal aber wohlwollend. 17/20
Château Beauregard Pomerol 2012 rot In der Nase bereits eine likörige Anzeige, die sich auf dem Gaumen wiederholt: Noten wie die eines guten Kirschwassers, etwas schnappsig indes. Alles zusammen jedoch harmonisch mit langen, expressivem Stand, der final durch leichte Bitternoten etwas getrübt wird - schade. 16,5/20
Château Bélair-Monange St. Emilion Premier Grand Cru Class 2012 rot In der Nase leicht animalisch und rote Beeren. Am Gaumen auch rotbeerig und eher subtil. Gute Säure, was eine lange Haltbarkeit des Weines erwarten lässt. In der Würze ebenso zurückhaltend. Alles in allem sehr feminin. Bedeutet das: dünn und langweilig? Gar nicht! Cht. Margaux verkostet sich in diesem Entwicklungsstadium eher filigran und zerbrechlich - daher große, unparkerisierte Klasse. 18-/20
Château Bellegrave Pauillac 2012 rot Noch eines dieser vielen kleinen Weingüter im Médoc, an denen man, geblendet von allzu viel Pomp der Großen gern achtlos vorbeifährt und die man eher zufällig auf einer Verkostung findet. In diesem Jahr hat sich's aber gelohnt, den Wein zu verkosten: Die Nase erfreut durch Noten von dunklem Honig - in einem Rotwein eher selten, wirkt aber unangestrengt. Im Mund dann gut ausgeglichen zwischen Tanninen und Frucht, leicht irritierende Willi-Note, aber nicht alkoholisch und ein langes, süßes Finale. 17/20
Château Bellevue St. Emilion 2012 rot Schöne Primärfrucht, etwas alkoholisch anmutend, hinten schöne Würze. In der Gesamtaromatik Richtung Pflaume und Brombeere. Gute Länge, gerade noch nicht zu extrahiert und angenehm mollig. Einer der schöneren St. Emilions. 17,5/20
Château Beychvelle St. Julien 2012 rot Flache, etwas ausdrucksfreie Nase. Im Mund dann aber würzig und eine feine Rundheit anzeigend. Leider im Nachhall etwas bittertönig. 15,5/20
Château Branaire-Ducru St. Julien 2012 rot Frische, spannungsverheißende Nase. Im Mund leider etwas dumpf und breit. Mildes Tannin, langer Stand, gute Ansätze, in der Vollendung leider nicht außergewöhnlich. 16/20
Château Branas Grand Poujeaux Moulis-Médoc 2012 rot Verkostet auf Fleur de Boüard (Angelus Verkostung): Für den schweren Jahrgang in dieser Ecke des Médocs wahrlich gut gelungen. Hat sowohl Frucht als auch Herz, hat Fleisch, eine frische, aber nicht vorlaute Säure und eine gut angelegte Tanninstruktur. Bereits jetzt findet sich alles auf dem Weg zueinander, wenn es endgültig angekommen ist, wird das ein feiner Stoff aus einem schweren Jahr. Gut gemacht! 17/20
Château Brane-Cantenac Margaux 2012 rot Ernsthaft, aber kaum Frucht, in der Mitte reichlich unerheblich und flach, im Abgang etwas trocknend, insgesamt leider wenig Charme. Schade. 14,5/20
Château Brondelle Graves 2012 weiss Gefunden auf der Cercle de Rive Gauche-Verkostung, direkt neben dem alten Bekannten Clos Floridene; der Kellermeister machte reichlich Werbung für seinen Wein. Im Mund wirkt er tatsächlich dichter, dabei etwas reifer in der Frucht, vielleicht ein klein wenig kürzer, aber insgesamt gut gelungen und im Stil etwas opulenter. 16/20
Château Cambon la Pelouse Haut-Médoc 2012 rot Wie in den letzten Jahren auch ein wohlgefälliger Preis-Leistungs-Tipp. Eine frische aber unaufdringliche Säure paart sich mit einer mittleren Frucht. Nicht überextrahiert und daher recht soft im Tannin - alles in guter Balance. 16,5/20
Château Cantenac Brown Margaux 2012 rot Wirkt auf der Zunge zu Beginn dünn und glasig (grenzreifer Cabernet?), in der Mitte auch reichlich ereignislos, hinten blitzt etwas Frucht auf. Alles in allem aber ein uncharmanter Cantenac Brown. 14,5/20
Château Carbonnieux - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss In der Nase zwar frisch, aber etwas unerheblich und fach. Im Mund eine Wiederholung des nasalen Eindrucks, dazu eigentümlich buttrig. 14,5/20
Château Carbonnieux - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Rauchige, leicht speckig wirkende Nase, nicht unernsthaft. Im Mund eine würzige Frucht und trotz reichlich Adstringenz nicht austrocknend. Etwas wenig Fleisch am Knochen. 16/20
Château Clerc-Milon Pauillac 2012 rot Erstaunlich modern im Ansatz und zu Beginn weich und fruchtlastig. Dann plötzlich zupackend, fordernd, lang auf der Säure verweilend. Im Finale wieder erfreulich gute Balance zwischen feinem Tannin und saftig reifer Beerenfrucht. Wenn sich hier mal fügt, was zusammengehört, wird er viel Freude verbreiten. 18/20
Château Clinet Pomerol 2012 rot Rubinrot schwingt er im Glas. Zeigt dabei eine gelungene, nicht überzogene Extraktion und gute Reife, gleichzeitig aber auch eine deutliche Säure im Widerpart; beides keineswegs aggressiv. In Früchten gesprochen: Kirsche, etwas Apfel, hinten etwas Bittermandel. Die Tannine sind nicht unerheblich, aber auch keine Klötze. In der Nachverkostung wirken diese jedoch weicher, runder und deutlich angenehmer. 18/20
Château Cos Labory St. Estephe 2012 rot Von der Nase bis zum Rachen ein einziger Rumtopf, mit hoher Fruchtvielfalt, aber keinem alkoholischem Überhang. Bereits jetzt reichlich zugänglich und weich, bei gutem Volumen und wohlverarbeiteten, kaum trocknenden Tanninen. Erscheint mir ehrlicher als der Nachbar, wenn auch nicht so feingliedrig. Insgesamt: überraschend gut. 17/20
Château Croizet-Bages Pauillac 2012 rot Dezent schwarzbeerige Nase. Kurze süße Frucht, dann leider Bitternoten und grobschlächtige Tannine, die sich auch in der Nachverkostung nicht sensibler zeigen. 15,5/20
Château d'Armailhac Pauillac 2012 rot Die Nase ist noch aufgeschlossen und vielversprechend. Auf dem Gaumen täuscht er kurz sanft und weich an, zeigt dann aber eine unheimliche Strenge und eine kräftige Säure. Alles nicht richtig vergnüglich und sehr schlank ausgefallen. An zwei verschiedenen Tagen mit fast gleichem Ergebnis verkostet. Schade. 15,5/20
Château Dauzac Margaux 2012 rot Interessante und einladende Nase. Auf der Zunge vorn leider etwas flach, aber der Mitte dann aber wohlwollend mit guter Haftung. Etwas wenig Frucht bei gleichzeitig etwas ungehobelten Tanninen. Im Gesamteindruck noch gut, aber keine Spitze. 15,5/20
Chateau de Chantegrive - Rouge Graves 2012 rot Rauchig, voluminöse Nase und eine vergleichsweise ausladende Frucht, die gut im Mund stehen bleibt, machen den Wein durchaus attraktiv. 15,5/20
Château de Fieuzal - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Zwei komplett unterschiedliche Eindrücke: auf Angelus am Mittwoch finde ich eine runde und komplexe Sauvignon-Nase mit viel exotischen Früchten und notiere ein *wirklich schön*. Am nächsten Morgen auf der UGCB wirkt der Wein sauer und flach, mit wenig Spiel und wenig Spaß. Der Mitverkoster notiert: eher flach und grün, hohe Säure; daher haben wohl die vielen wuchtigen St. Emilions auf Angelus zum erstgenannten Ergebnis geführt. 14,5/20
Château de Fieuzal - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Hier decken sich die Notizen von Angelus und UGCB-Verkostung: fruchtige Nase mit leichten Rauchnoten. Im Mund vanillige Frucht, die nicht ungenerös ist, aber etwas vom Holz dominiert wird. Im Vergleich allerdings gut ausgeglichen mit gepflegten Tanninen. Leider etwas wenig Fleisch. 16,5/20
Château de France - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Klassische, klare und saubere Sauvignon Nase im Mund spielend zwischen Frucht, Säure und Mineralität, wobei die Säure derzeit noch gewinnt. Nicht zu breit angelegt mit schöner Länge. 17/20
Château de France - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Zweimal verkostet; in der ersten Verkostung am Vormittag stumpf und uncharmant, deutlich austrocknend. In der Nachverkostung am Nachmittag vorn eine gute Frucht nicht ganz so bremsige Tannine, dennoch ein plötzlicher Geschmacksabbruch der irritiert. 14/20
Château de Pez St. Estephe 2012 rot In der Nase reichlich aussagefrei. Auffällig trocknend, hinten jedoch mit guter Frucht und feiner Würze. 15,5/20
Château de Sales Pomerol 2012 rot Bereits in der Nase zeichnet sich eine likörige Süße ab, die zum Glück nicht ins alkoholische abgleitet. Auf der Zunge findet sich die süße Note wieder, begleitet von einer angenehmen Würze, die Spannung auf den Gaumen bringt. Spürbar hoher Extrakt dessen Gewinnung genau an der richtigen Stelle abgeschlossen wurde, damit der Wein noch mollig und warm, aber nicht kantig und hölzern wirkt. Gut gemacht! 17,5/20
Château Desmirail Margaux 2012 rot Dunkelfruchtige, kräftige Nase. Am Gaumen ähnlich in der Aromatik, schwächelt etwas in der ersten Frucht, steht mittellang und bricht dann recht unvermittelt ab, hinterlässt aber eine schöne, vielleicht etwas eindimensionale Brombeerfrucht. 16/20
Château du Glana St. Julien 2012 rot In der Nase sauber und beerig. Im Mund ernsthaft und unverbastelt. Mittelfruchtig, was sich gut mit den nicht überbordenden Tanninen trifft, schön ausbalanciert und von einem süßen Fruchtherz umschlossen. Gut stehend und sich mittellang behauptend. Fazit: keine Oberklasse aber ein ehrlicher Bordeaux, der sich sicher gut entwickeln wird. 16,5/20
Château du Tertre Margaux 2012 rot Aufgeschlossene, feingliedrige Nase. Im Mund gutes Volumen; feinwürzige, nicht trocknende Tannine; erhabene Länge. Die Frucht ist standhaft und haftet gut. Im Gesamten überraschend filigran mit Spiel und Spannung. 17/20
Château Ducru Beaucaillou St. Julien 2012 rot Wenn man von Palmer kommt, kann Ducru nur ein Kulturschock sein; alles so bunt hier. Wenn man sich aber mal dran gewöhnt hat und an der basketballspielenden Neonfigur im Keller vorbei ist, steht man ja doch final vor einem der renommiertesten Weine, die es hier gibt (ok, es gibt derer viele hier). Also Konzentration: Die Cabernets auf Ducru haben es wohl geschafft und wurden reif. Ziemlich klassisch kommt er daher, der 2012, will gar nicht recht zum Pomp passen, zeigt sich kompakt, eher noch ein wenig kleinlaut, eine gut integrierte Säure macht ihn elegant. Mir fehlt etwas Fleisch an der Frucht, die Tannine sind allerdings hervorragend gelungen. Ich notiere "nett" - in der Retrospektive ist er mehr als das, vielleicht war er nur etwas verschüchtert vor lauter Hype um den Zweitwein. 17,5/20
Château Duhart-Milon Pauillac 2012 rot In der Nase diskret, aber wenigstens eindeutig zuzuordnende Aromen nach dunklen Beeren und frischem Traubenmost zeigend. In Länge und Tiefe besser als der zuvor verkostete Carruades, aber auch kein Ausbund an Spannung und Finesse. Die Frucht ist tiefblau und heiter, alles nicht schlecht, aber fernab der Mächtigkeit jüngster Jahrgänge. 17/20
Château Ferrier Margaux 2012 rot Einladend tiefe Beerennase. Am Gaumen etwas staubige Preiselbeeren, nicht zu voluminös im Mund, bleibt dennoch gut haften und hallt gut nach. Das Tannin empfand ich als gepflegt und wenig vorlaut, hatte eher den Eindruck, die dominierendere Säure bereitet ihn auf ein langes Leben vor. 17/20
Château Gazin Pomerol 2012 rot Feingliedrige Nase, nicht sonderlich expressiv. Im Mund hinterlässt er in der ersten Verkostung eine muskulösen Eindruck mit deutlich trockenen Tanninen, wirkt etwas unrund. In der Nachverkostung ist der Muskelprotz filigraner aufgestellt, präsentiert Noten gelber und roter Früchte und schließt würzig bis feurig. Der wird Zeit brauchen. 18,5/20
Château Giscours Margaux 2012 rot Hübsches Schokonäschen. Wohlgekleideter Ausdruck, nicht zu grazile, mittelkräftige Figur, vielleicht ein klein wenig herb und trocknend, dennoch aber von guter Länge und exotisch-würziger Frucht. Im Abschluss eine fröhliches und interessantes Säure-Holzspiel, das das Interesse des Verkosters weckt. 17,5/20
Château Gloria St. Julien 2012 rot Feinfruchtige, würzige Nase. Im Mund eine angenehme Struktur, jedoch eine dezent verhaltene Frucht nach Erdbeeren. Gegen Ende leider etwas grüne Noten und leichte Bitternis. Insgesamt gut, angesichts der Erfolge der letzten Jahrgänge jedoch enttäuschend. 16/20
Château Grand-Puy-Ducasse Pauillac 2012 rot Wenig Nase mit etwas Toast. Im Mund rumtopfartig mit alkoholisch ausgekochten Aromen. Erst ganz am Schluss zeigt er Anzeichen von Weichheit, die derzeit noch unter reichlich stumpfen Tanninen zurücksteht. 16/20
Château Grand-Puy-Lacoste Pauillac 2012 rot Die Nase schwebt ein wenig im Glas und gibt Grund zur Hoffnung. Im Mund dann aber dem Ducasse sehr ähnlich, ebenfalls mit Rumtopfnoten und recht trocknend, dabei aber mit besserer Länge. 16,5/20
Château Gruaud Larose St. Julien 2012 rot Süße Frucht, leichte Anzeichen grüner Noten, jedoch gut strukturiert. Hinten wieder eine generöse Frucht, mit leicht vanilligem Überzug. Gut! 18/20
Château Haura Graves 2012 rot In der Nase nicht ganz reintönig. Im Mund wiederholt sich das, die Frucht ist irgendwie wie die eines angelutschten Cassis-Bonbons, dabei aber nicht unangenehm. Die Tannine sind mittelgrob gelungen, die Fässer sind offensichtlich recht deutlich getoastet, was sich im Wein niederschlägt. Alles in allem jedoch gut gerundet und weich. Kein großer Wein, kein schlechter Wein. 16/20
Château Haut-Bages-Libéral Pauillac 2012 rot Süße Nase nach reifen Brombeeren. Im Mund Kaffeenoten bei mittlerer Frucht. In sich ruhend, aber schön. Die Tannine sind noch etwas rau und leider deutlich trocknend. 16,5/20
Château Haut-Bailly Pessac-Léognan 2012 rot Der Grund, warum wir die UGCB am Nachmittag nochmal komplett gemacht haben: am Morgen wirkt der Wein verschlossen und steif, hinten blitzt eine Frucht auf, die allerdings fast komplett vom Tannin überdeckt wird. Wir vermissen die übliche Finesse. Mittags auf dem Château direkt, wirkt der Wein wohlwollender, saftiger, deutlich harmonischer und nicht so zurückhaltend wie auf der UGCB. Das wird ein klassischer Haut-Bailly werden, der sicher nicht die Länge und Tiefe der beiden letzten Jahrgänge erreichen wird, dem 2008 aber nicht unähnlich sein dürfte. 17,5/20
Château Haut-Bergey - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss In der ersten Verkostung überraschte der Wein durch eine erstaunlich süße Fruchtnote, die gut haften bleibt und sehr ausgeglichen im Spiel zur Säure steht. Nicht vordergründig und langanhaltend. In der Zweitverkostung dann leider etwas kürzer, dafür dominiert die Frucht den Geschmackseindruck. 17/20
Château Haut-Bergey - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Etwas sanfter und weicher als viele Pessacs dieses Jahrgangs mit schön gezeichnetem Fruchtherz. Die Tannine sind gut geschliffen, der Wein hat eine mittlere Länge, bricht hinten jedoch etwas unvermittelt ab. 16,5/20
Château Haut-Brion Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Nicht einfach zu verkosten, da nobel zurückhaltend bis leicht arrogant. Mir fehlte etwas die Wucht, die ich erwartet hätte. Dafür eine unbeschreibliche Länge die auf der Frucht basiert und von der Säure gezogen wird. Wenn sich das mal gefunden hat, ist das wohl der Weißwein des Jahres. Es ist immer ungeschickt, mit zu viel Erwartung an einen Wein zu treten - das hier war ein deutliches Beispiel dafür. 18,5/20
Château Haut-Brion Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Die Nase wirkt ein wenig petrolig, was mich verwirrt, zeigt sich sonst aber wohlwollend und komplett präsent. Im Mund wirkt der 2012er Haut-Brion etwas weichgespült, was nicht negativ gemeint ist, aber überraschend. Die Tannine sind extrem gut poliert und fügen sich bereits jetzt gut in die Frucht ein. Perfekt gemacht und sicher einer der besten 2012er überhaupt. Allein ich vermag nicht zu beschwören, wie lange er halten wird, empfand ich ihn doch als etwas frühreif. 19/20
Château Juguet St. Emilion Grand Cru 2012 rot Weder zu klassisch noch zu modern, nicht zu sehr extrahiert wie viele andere Weine aus St. Emilion in diesem Jahr, aber auch nicht dünn und blass: so präsentiert sich dieser *kleine* Grand Cru. Eine warme Frucht, die sich gut mit den Tanninen deckt und nach einer mittleren Länge sanft ausklingt. 17/20
Château Kirwan Margaux 2012 rot Mittlere, nicht sehr definierte Nase. Im Mund zu Beginn gleich sehr trocken, gefolgt von einer Willi-Note. Man hat fast schon aufgegeben, da kommt plötzlich nochmal ein Korb dunkler Beeren und frischer Toastaromen, bevor sich der Kirwan von der Zunge verabschiedet. Die Tanninstruktur ist etwas grobkörnig. Insgesamt hinterlässt er einen verwirrten Eindruck. Hier wäre wohl mehr gegangen. 16/20
Château La Cabanne Pomerol 2012 rot Feingliedrige Nase, die Noblesse verspricht. Auf der Zunge dann eine irritierende Willi-Note, gefolgt von Blaubeeren- und Pflaumenaromen. Die Tannine sind leider etwas trocknend und spröde. 16,5/20
Château La Conseillante Pomerol 2012 rot Verschlossen in der Nase. Auf der Zunge Blaubeerkonfitüre, aber recht kurz. Ab der Mitte reichlich zugeknöpft und schweigsam. Im Abgang fast mächtig mit einer guten Länge und einer erfrischenden Säure. In der Nachverkostung präsentiert der Wein mehr Komplexität und ein expressiveres Parfum in der Nase. Die bereits erwähnte Länge hat eher gewonnen. Das gefällt! 18/20
Château La Croix Davids Côtes de Bourg 2012 rot Am Anfang schöner Saft, der eine wohlige Frucht hinterlässt, welche dann allerdings von einem straffen Tannin gefolgt wird. Insgesamt sind die Komponenten gut balanciert, sprechen derzeit aber noch in verschiedenen Sprachen. Sie werden es lernen, wenn man ihnen Zeit lässt. Könnte auch ein Budget-Tipp für lange Lagerung werden. 17/20
Château La Croix de Gay Pomerol 2012 rot In der Nase eine hübsche Calvados-Note, aber nicht alkoholisch. Dieses Aroma findet sich auch zu Beginn auf der Zunge wieder, wird allerdings von einer etwas staubigen, dunklen Beerenfrucht abgelöst. Tief und lang verharrt er dann auf der Zunge, wirkt allerdings etwas sehr trocken und noch etwas klotzig. 16,5/20
Château La Fleur de Boüard Lalande de Pomerol 2012 rot Reichlich vollmundig und voluminös und im ersten Eindruck etwas vordergründig auf der Frucht. Dann aber feines, dichtgewobenes Tannin, welches die Frucht gut hält. Vielleicht etwas zu soft für das ganz lange Leben. 16,5/20
Château La Louvière - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Im Vergleich zu den weiteren angestellten Weinen noch sehr trüb im Glas und entsprechend unausgeglichen, zeigt aber hinten schöne Ansätze einer wohlwollenden Frucht. 15,5/20
Château La Louvière - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Vorn blitzt kurz eine Frucht auf, dann leider ziemlich trocknende Tannine, reichlich spröde, insgesamt mittellang. In der Nachverkostung bleibt die mittlere Länge, am Anfang wirkt er eher glasig und dünn. 14/20
Château La Mission Haut-Brion Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Tiefer und weiter als der zuvor verkostete Le Clarté. Das Holz ist nicht so präsent und versteht sich besser mit der wohllancierten und reifen Frucht. Über allem schwebt noch ein wenig die Säure. Insgesamt aber wohl unproblematisch und auf bestem Wege ein formidabler Weißwein zu werden. 17,5/20
Château La Mission Haut-Brion Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Tapfer kämpft die warme Frucht gegen das feinst gearbeitet Tannin. So richtig einig sind sich beide noch nicht und sprechen noch ein wenig für sich selbst, aber beide haben gute Argumente und werden zur Einigkeit finden. Die Frucht zeigt sich dabei süße und würzig, mit viele Finesse, bis ins Finale hinein, wo sie beginnt, ein klein wenig alkoholisch zu wirken. Doch: das ist einer der großen 2012! 18/20
Château La Pointe Pomerol 2012 rot Mittlere Frucht bei einer ernsthaften Mineralik, gepaart mit einer frischen Säure und einer gute Länge - sollte doch einen guten Wein ergeben. Ich hatte fast den Eindruck, La Pointe stürmt über die Zunge und nimmt im ICE-Tempo Besitz von meinem Gaumen ein, nicht uninteressant, aber leider sehr trockene Tannine im Abgang, die ein wenig die Harmonie stören. Dafür einen Punkt Abzug. 17/20
Château la Serre St. Emilion Grand Cru Classé 2012 rot Einer der wenigen St. Emilions, die mir wirklich gefallen haben. Moderner als man es von Moueix erwarten würde. Sanft und warm wie ein Hotelpool in einer Augustnacht, nur viel tiefer. Vollmundig und gut geschliffen, dabei fein und sensibel - keine Wuchtbrumme. Die gemörserten Tannine legen sich seidig über den Gaumen und scheinen die Frucht ewig dort halten zu wollen. 18/20
Château Labégorce Margaux 2012 rot Breitfächrige, ausdrucksvolle Nase. Mittlere Frucht nach roten Beeren mit dezenten Vanillenoten. Hinten doch deutlich trocken, jedoch mit einer darüber schwebenden Frucht, die, so man ihr Zeit lässt, sich sicher gut mit dem Tannin anfreunden wird. Reichlich gut und viel Leistung fürs Geld. 17,5/20
Château Labégorce Margaux 2012 rot Breitfächrige, ausdrucksvolle Nase. Mittlere Frucht nach roten Beeren mit dezenten Vanillenoten. Hinten doch deutlich trocken, jedoch mit einer darüber schwebenden Frucht, die, so man ihr Zeit lässt, sich sicher gut mit dem Tannin anfreunden wird. Reichlich gut und viel Leistung fürs Geld. 17,5/20
Chateau Lafite Pauillac 2012 rot Zurückhaltende Nase, im Mund dezent alkoholisch aber nicht überbordend. Dann ausladende Blaubeerfrucht und etwas Rumtopf, durchwoben von einer tiefen Würzigkeit. Im gesamten Verlauf rund und sehr, sehr lang, und sicher hervorragend vinifiziert, aber wenig spannend in diesem Stadium. 18/20
Château Lafon-Rochet St. Estephe 2012 rot Verschnupfte Nase. Im Mund etwas flach beginnend, in der Mitte tendenziell feingliedrig, hinten würzig, leider mit einer Tendenz zu bitter. Im Gesamten aber gut. 16/20
Château Lagrange St. Julien 2012 rot Ansprechende, vielgliedrige Nase. Im Mund leicht grüne Noten, wenig Frucht. Dabei aber eine gute Länge mit Rasse und Würzigkeit. Die Tannine sind etwas trocknend. Wären die grünen Aromen nicht gewesen, hätte es zu einer besseren Bewertung gereicht. 16,5/20
Château Lalande-Borie St. Julien 2012 rot Gut gelungene Nase auf der rotfruchtigen Seite. Auf dem Gaumen reich und weich, leicht alkoholische Anzeige, die aber im Rahmen bleibt. Die Tannine sind nahezu weichgeklopft, die schöne Beerenfrucht verträgt sich gut damit. Kritik: vielleicht alles etwas breit angelegt, etwas wenig Finesse, etwas zu viel Mainstream. 16,5/20
Château Langoa Barton St. Julien 2012 rot Für mich ein echter Überraschungstreffer neben dem großen Bruder: In der Nase ein schön getoastetes Bouquet mit Pfiff und Würze. Im Mund auch röstig, aber gut getragene Frucht mit viel Fleisch bei mittlerem Volumen. Das macht den Wein interessant aber nicht anstrengend. Die Tannine sind fein gelungen und vertragen sich gut mit der Frucht. Alles zusammen steht ordentlich lang auf der Zunge. 17,5/20
Château Larrivet Haut-Brion - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Etwas schlanke Nase, dafür im Mund wunderschön, langbeinig und wuchtfruchtig. Am Ende steht eine runde Honig-Barriquenote, die sich lang behauptet. 17,5/20
Château Larrivet Haut-Brion - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Sehr uncharmant, keine Frucht, nur trockene Tannine. Auch in der Nachverkostung kein besseres Bild. Schade! 13/20
Château Lascombes Margaux 2012 rot Eine ziemliche Enttäuschung in diesem Jahr. Die Nase verspricht noch einiges, auf dem Gaumen dann allerdings trocknend, faserig mit bitterem Abgang, gar nicht fein wie sonst. 15/20
Château Latour-Martillac - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Schöne, ernsthafte Nase, im Mund lang nach Ananas, leider etwas wenig Volumen, gut Gesamtlänge. Hinten etwas breiter mit einem schönen mineralische Touch. 16,5/20
Château Latour-Martillac - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Kirschige, leicht alkohollastige Nase; im Mund wenig Spiel und wenig Fruchtanzeichen. Hinten Rumtopfaromen und deutlich trockenende Tannine. 14/20
Château Le Bon Pasteur Pomerol 2012 rot Leider enttäuschend: zu Beginn sehr frisch mit kirschigen Aromen. Jedoch ziemlich kurz, sehr trocknend und im Finale deutliche Bitterness. 14,5/20
Château Leoville Barton St. Julien 2012 rot Angesichts des kleinen Bruders Langoa Barton hatte ich vielleicht etwas viel erwartet und wurde ein wenig enttäuscht. Die Nase ist reichlich verschlossen und möchte nicht sprechen. Dennoch strahlt der Wein im Mund dann eine süße, generöse Frucht aus, die durch leichte Paprikanoten gewürzt werden. Sehr ernsthaft kommt er mir vor, nicht allzu tief leider, dafür aber mit guter Länge und feinen Tanninen. Warten wir mal auf den Preis... 17/20
Château Léoville Poyferré St. Julien 2012 rot Für mich ziemlich enttäuschend. Die Nase ist vollkommen zugeknöpft. Im Mund dann wenig Frucht, alles wirkt reichlich stumpf und unspannend. Einer der traurigsten Muster der Woche… 15/20
Château Les Carmes Haut Brion Pessac-Léognan 2012 rot In diesem Jahrgang ein außergewöhnliches Cuvée mit 40% Cabernet Framc. Anfänglich eine schöne, tiefe Frucht, gut getragen, fast spielerisch, doch dann schlägt der Cabernet Franc zu und schließt die Backen. Sehr dicht im gesamten Verlauf, leicht alkoholische Anzeichen. Trotz jugendlicher Unzugänglichkeit vielversprechend, einer der besten Weine der AC. 17/20
Château les Ormes de Pez St. Estephe 2012 rot Verkostet auf der UGC-Verkostung auf Phélan-Segur. Wie immer eine sichere Bank im mittleren Preissegment und in diesem Jahrgang einer der besten St. Estèphes. In der Nase bereits einladend expressiv. Auf der Zunge eine warme, runde und ausladende Frucht - fast mollig. Die Tannine sind wohlpoliert und fügen sich gut ins Fruchtbild. Es fehlt nur etwas Würzigkeit. 16/20
Château Lilian Ladouys St. Estephe 2012 rot In der Nase ein aufgeschlossenes Bukett von reife, dunklen Kirschen. Auf dem Gaumen erstaunlich schlank mit einer Säure, die Nerv und Spannung schafft und in einem leicht burschikosen Abgang mündet. Die Balance ist gegeben und das noch etwas ruppige Finale wird sich glätten. Angesichts des Preises: 16,5/20 16,5/20
Château Lynch Moussas Pauillac 2012 rot Frische, sympathische Nase mit leichten Rauchnoten. Im Mund rund mit süßem Fruchtherz, animierend, von mit guter Länge und vergleichsweise großer Eleganz. Dennoch ein klein wenig alkoholisch am Ende. 17/20
Château Lynch-Bages Pauillac 2012 rot Noch ein Hoffnungsträger, der leider enttäuschte. In der Nase schon wenig Fruchtanzeichen. Im Mund leider nur trocken und stumpf, keine Frucht, kein Wohlwollen. Im Abgang dann immerhin einige süße Noten. Zu viel gewollt… 16/20
Château Macay Côtes de Bourg 2012 rot Modern gemachter Einstiegsbordeaux. Macht jetzt bereits Spaß, kein hoher Anspruch. Wer nicht unendlich warten will findet hier eine schön ausgeglichene Variante einen Budget-Bordeaux. Die noch etwas hohe Säure, die aber nicht ungefällig wirkt, wird ihn dennoch gut reifen lassen 16/20
Château Malartic-Lagravière - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss In der Nase deutlich reserviert. Im Mund weit, eventuell etwas zu mineralisch bei zu wenig Frucht. Guter, langer Stand, der frisch mit Zitrusaromen verweilt. In der Nachverkostung, Noten von Eisbonbons auf dem Gaumen - gut! 17,5/20
Château Malartic-Lagravière - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Leider bei weitem nicht so gut, wie der Weiße. In der Nase noch vielversprechend und mitteltief. Am Gaumen leider wenig Frucht, wenig Charme, erst am Ende zeigt sich etwas Spiel im trüben Eindruck. Insgesamt aber zu trocknend und zu spröde Tannine. 15/20
Château Malescot Saint-Exupéry Margaux 2012 rot Deutliche Cabernet Nase mit gutem Ausdruck. Auf der Zunge eine feine, sensible Frucht, nicht vorlaut. Wenig Holz, eher frisch und beschwingt, aber auch kompakt und gut gebündelt. Steht gut und lang. In der Gesamtstilistik nicht so wuchtig wie in vergangenen Jahren. 17,5/20
Château Margaux Margaux 2012 rot Wie immer eine eigene Liga und ein eigener Stil. Schon die Farbe ist nicht so dunkel, im Mund alles andere als wuchtig, aber trotzdem von unendlicher Länge und dabei ganz feingliedrig, sensibel und sanftmütig. Die Säure noch ein wenig über allem. Auch der Erstwein von Margaux wird sie für die nächsten Jahrzehnte benötigen, denn das Holz ist sehr zurückhaltend. Definitiv einer der besten Weine des Jahrgangs. 19,5/20
Château Marquis de Terme Margaux 2012 rot Die Nase wirkt parfümiert. Auf der Zunge zeigt sich eine nicht ganz saubere Frucht. Wirkt hinten etwas platt und ereignisarm, steht aber nicht unerheblich lang auf der Zunge. Mittelmaß. 15,5/20
Château Monbrison Margaux 2012 rot Mittlere, rotbeerige Nase. Am Gaumen dann einen unangenehm wirkende, saure Frucht, die alles andere leider überschattet und nur von viel trockenem Holz gefolgt wird. Der 2012er Monbrison ist leider daneben gegangen. 14,5/20
Château Montlabert St. Emilion 2012 rot Startet gut mit viel Frucht und an sich guter, süßer Extraktanzeige. In der Mitte schlägt dann aber ein unglaubliches Tannin zu, dass deutlich an eine Zaunlatte im Mund erinnert. Ich glaube nicht, dass sich das, so konträr und extrem wie es gerade für sich steht, verbinden wird. 15,5/20
Château Montrose St. Estephe 2012 rot In der Nase sehr verhalten. Im Mund zu Beginn klassische Bordeauxansätze, dann fordernd, fast anstrengend, mit viel Brombeere. Das Tannin wirkt allerdings sehr kantig und ungeschliffen, die Frucht verschwindet darunter. Nicht sicher, dass sich das einbinden wird, wenn, wird es Jahre dauern. 16/20
Château Mouton-Rothschild Pauillac 2012 rot Leise Nase nach Kaffee. Auf der Zunge feingliedrig und vielschichtig, dennoch alles andere als schlank. Dunkle Beeren unterlegt von feinstem Holz, abgerundet mit etwas Vanille lassen ihn modern wirken und mit großer Länge auf der Zunge verweilen. 18,5/20
Château Olivier - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Eine wirkliche Enttäuschung: trocken mit bitteren, unzugänglichen Noten. Wirklich kein Spaß. 14/20
Château Palmer Margaux 2012 rot Als zweiter Wein der Woche im kalten Keller, wäre uns fast verborgen geblieben, was für ein Schätzchen der diesjährige Palmer ist. Bei der Nachverkostung direkt nach Cht. Margaux bietet sich ein interessanter Vergleich, zweier völlig unterschiedlicher Stile: schlank und filigran dort, hier Volumen, tiefe Frucht, dennoch gut definiert und völlig ernsthaft. Die Länge ist bei beiden enorm. Allein eine Frage des Stils (und des Geldbeutels?), was man bevorzugt. 19,5/20
Château Pape Clément - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Die Nase präsentiert sich vielversprechend, weit und reintönig ehrlich. Im Mund leider etwas holzig bei zu wenig Frucht, im Abgang wohl würzig aber leider auch etwas alkoholisch. Zu viel gewollt. 15/20
Château Pape Clément - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot In der Nase finden sich Röstnoten in einer wohlfeinen Dunkelbeerenfrucht. Im Mund ebenfalls eine schöne Frucht, die allerdings von mächtigen Tanninen gefolgt wird. Es wird dauern, bis die Frucht das eingebaut haben wird. Im Abgang etwas modern und vanillig, aber nicht überfett. 16,5/20
Château Petit-Village Pomerol 2012 rot Zeigte noch leichte Gäraromen, scheinbar noch nicht ganz fertig. Das was allerdings zu ertasten war, wirkte fordernd, fast feurig, sehr würzig und mit einer guten bis sehr guten Länge. Alles ohne Fehler. Lässt man ihn auf der Zunge etwas wirken, zeigt sich, dass alle Komponenten gut in Harmonie stehen. Fazit: der wird. 17,5/20
Château Phelan-Ségur St. Estephe 2012 rot In der Nase noch vielversprechend und mit einem einigermaßen typischen Phélan-Näschen Freude verkündend. Im Mund allerdings enttäuschend: sehr trocken, kaum Frucht. Volumen zeigt sich erst kurz vor dem Abgang. Gut gelungen ist die Länge. Kein großer Phélan. 15/20
Château Pichon-Longueville-Baron Pauillac 2012 rot Guter warmtöniger Duft. Im Mund reichlich gebremst und zurückhaltend, aber feingliedrig und filigran. Leider nicht ganz durchgängig, aber zum Ende hin wieder erblühend. Feinsinnige Struktur mit gut gearbeiteten Tanninen. 17,5/20
Château Pichon-Longueville-Comtesse Pauillac 2012 rot Der wohl beste Wein der AC, den ich im Mund hatte. Kämpft der Baron noch mit einem holzigen Fruchtabbruch, so stimmt hier alles. Bereits die Nase zeigt deutlich mehr Finesse. Im Mund süß und nahezu bekömmlich vom ersten Augenblick bis weite in den schier unendlichen Nachhall hinein. Warmtönig, wohlwollend und freundlich, so zeigt sich die Comtesse in diesem Jahr und lässt damit nicht nur den Baron hinter sich. 19/20
Château Plince Pomerol 2012 rot Moueix fährt schon immer einen eigene Stil und so auch in diesem schön ausgeglichenen und sehr feinen Pomerol. Er beginnt noch etwas verhalten, zeigt dann aber eine feingezeichnete Aromatik, die in einer großen, würzigen Länge mündet. Fein! 17/20
Château Pontet-Canet Pauillac 2012 rot Heute nähert man sich Pontet-Canet ja ehrfürchtiger als man es noch zu Beginn meiner Laufbahn Mitte der 1990er gemacht hätte. Damals war Pontet einer von vielen und eher schwer zu verkaufen. Aber am Ende zählt nur der Wein - finde ich jedenfalls. Und der ist in diesem Jahr sicher einer der besten, nicht nur seiner AC sondern des gesamten Jahrgangs: voll, rund weich - fast schon übertrieben warmtönig. Bereits heute gut zugänglich (das kennt man aus den letzten Jahren), bleibt aber dennoch hinten fordern. Gut vinifiziert, kraftstrotzend, lang und gut in Harmonie gebracht. Was mir aber fehlt ist die Vielschichtigkeit: zwar alles aus einem Guss, aber eben nur aus einem. Dieser mag hervorragend gelungen und wohlgeschliffen sein, aber bietet nur wenig Spannung im Vergleich zu seinen Vorgängerjahrgängen. Jetzt kommt der Preis - das Thema von 2012. 18/20
Château Prieuré-Lichine Margaux 2012 rot Würzig, fruchtige Nase, die Grund zu frohem Mut gibt. Am Gaumen dann leider auch etwas viel Säure, die nicht gut eingebunden ist und die an sich schöne Frucht übertönt. Die Tannine wirken etwas breiig. Macht in diesem Stadium den Eindruck eines Teenagers in der Selbstfindungsphase: alles noch nicht so richtig an Ort und Stelle. 16/20
Château Providence Pomerol 2012 rot Das eigentümliche Etikett der Flasche ließ nicht vermuten, dass großes Kino ins Glas kommt. In der Nase zu Beginn etwas staubig, dann herrliche Schokonoten. Auf dem Gaumen zeigt Providence eine gute Struktur, aber nicht zu viel Muskeln, begleitet von expressiver Würzigkeit und wohltemperierter Frucht. Alles schön in Balance zueinander. Für höhere Bepunktung fehlt nur die Länge. Der Vorhang fällt allzu früh. 17,5/20
Château Quintus St. Emilion 2012 rot Mehr Modernität wagen, so könnte man sagen, wenn man den Quintus im Glas hat. Ein erstaunlich gutes Volumen, die Frucht bremst aber in der Mitte plötzlich ab, bleibt wacker stehen, streitet sich ein wenig mit der Adstringenz und verliert derzeit noch. 10 Minuten später wirkt der Wein noch voluminöser, die vormals gewinnende Adstringenz hat sich zu einer sensiblen Würzigkeit gewandelt, spielt ein wenig mit Vanille- und Toastaromen und hindert die Frucht gerade noch daran, fett zu wirken. Spannend, mir aber etwas zu neumodisch für die heiligen Hallen auf La Mission in denen man sich ein wenig wie ein Pennäler fühlt. 17/20
Château Rauzan-Gassies Margaux 2012 rot Nach den vorab verkosteten Mustern (Monbrison & Prieuré) deutet sich hier Entspannung an - daher eventuell etwas zu euphorisch bewertet. Bereits in der Nase zeichnet sich eine wohlgezeichnete, tiefe Frucht ab. Am Gaumen feine Würze, die Spannung in den ansonsten dicht und kompakt wirkenden Wein bringt. Er haftet lange, zeigt feines, gut poliertes Tannin. Gut gemacht und wenn der Preis stimmt, sicher ein Tipp. 17,5/20
Château Rauzan-Ségla Margaux 2012 rot Etwas alkoholischer und ernsthafter als Rauzan-Gassies, der mir fast besser gefiel. Ebenso wie der *kleine Bruder*, brilliert der Ségla durch eine tiefe Frucht, die würzig und lang mit wohlgeschliffenem Tannin ausklingt. Gut gemacht! 18/20
Château Rollan de By Médoc 2012 rot Fette und schwere Blaubeeren bereits in der Nase - holla, was kommt denn da? Etwas likörig auf der Zunge, dabei aber rund fast opulent, hinten dann weniger verspielt und strenger, aber nicht unangenehm, eher Ernsthaftigkeit vermittelnd. Mittellang bis lang mit einem wohlgeformten und entspannenden Abgang. Könnte, wenn der Preis stimmt, ein Tipp im Sinne von Preis-Leistung werden, da in sich stimmend und durchaus Spaß versprechend. 17/20
Château Seguin Pessac-Léognan 2012 rot Geheimtipp von Dr. Schön, er kannte Wein und Winzer wohl schon aus vergangenen Jahren. Für einen Pessac bietet der Seguin einen erstaunlich ausladenenden Körper - hätte ich so eher nach St. Emilion gesteckt. Eine gelungene Balance zwischen Extrakt, Fruchtkörper und Säure zeigend. Lange stehend bei nicht trockenen, feinkörnigen Tanninen. Wirklich guter Stoff, ich bin auf den Preis gespannt; der Winzer war leider mit sich selbst nicht so ganz eins, ob er direkt oder über Negociants verkauft...ohne Preislevel ist eine Bewertung leider nicht ganz repräsentativ. 18/20
Château Siran Margaux 2012 rot Der letzte Wein in der UGCB-Margaux-Aufstellung, nach den beiden Rauzan verkostet, die beide sehr gut gefielen. In der Stilistik nicht unähnlich und auch guten Stand andeutend, aber insgesamt etwas schwerfälliger als die Vorgänger. Leider wenig Aromen-Spiel und im Abschluss grüne Noten. Diese geben zwar Würze, wirken aber nicht gewollt. 16,5/20
Château Smith Haut Lafitte - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss Zeigt in der Nase eine gut Reife und etwas Kaffee (???). Im Mund erstaunlich breit und hinten wiederrum eine reife, ausgebreitete Frucht, bei langem, erfreulichem Stand. In der Nachverkostung am Nachmittag deutlich besser verkostet, als am Morgen. 17,5/20
Château Smith Haut Lafitte - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Sehr diskrete Nase. Auf der Zunge eine kühle Frucht nach Heidelbeeren, mit leichten Bitternoten im Abgang. Der Nachhall ist angenehm würzig, fast pfeffrig. In der Nachverkostung am Nachmittag hat der Wein leider etwas verloren und wirkt in der Mitte etwas schwächlich. 16/20
Château Talbot St. Julien 2012 rot Die Nase wirkt verschlossen und entlässt nur ein paar Noten gerösteten Kaffees aus dem Wein. Auf der Zunge leider ziemlich stumpf und verschlossen beginnend. Dann aber eine gute Länge zeigend, die vollfruchtig nachhallt. Das gibt Hoffnung, dass sich hier noch was tun wird. 16,5/20
Château Tour de Pez St. Estephe 2012 rot Als Freund der Pez-Weine war ich froh, diesen auf der Cercle de Rive Gauche-Verkostung zu finden. Straff und ernsthaft wirkt er zu Beginn - er freut sich wohl nicht so sehr wie ich mich. Leider auch etwas wenig Frucht für ein sehr kräftiges Tannin. Wie schon les Ormes und de Pez, keine wirkliche Offenbarung. Etwas traurig trenne ich mich von ihm. 15/20
Château Tronquoy-Lalande St. Estephe 2012 rot Zu Beginn sehr diskret im Mund, dann eine schöne Würze, fast feurig. Bleibt lange stehen, wirkt fast etwas schwer im Finale. Überraschend und verglichen mit Montrose deutlich zugänglicher. 16,5/20
Château Villars Fronsac 2012 rot Reichlich Gerbstoff, frische Säure, etwas wenig Frucht, etwas stark extrahiert, insgesamt aber ausgeglichen. Moderner Langstrecken-Fronsac. 15,5/20
Château Villemaurine St. Emilion 2012 rot Moderner Stil, etwas stark getoastet, etwas viel Vanille, in der Nase etwas alkoholisch. Alles aber im Bereich von "noch nicht zu arg". Die Tannine sind etwas schlecht integriert, wirken etwas spröde, die Frucht wird aber wenigstens das einfangen. Für jemanden, der Überseeweine, die nicht zu fett sind, mag, sicher ein guter Tipp, für Klassikfans, eher nichts. 16/20
Clos des Jacobins St. Emilion 2012 rot Zum Zeitpunkt der en-Primeur-Verkostung noch ein wenig unausgeglichen zwischen Säure und Tannin. Dennoch stimmt die Frucht und zeigt ein komplexes Bild, bei durchgehender Länge. Passt! 17,5/20
Clos Floridenes Graves 2012 weiss Auch in diesem Jahrgang eine sichere Bank. Bereits im Duft einladend mit sanfter Frucht. Am Gaumen rund und weich, nicht überholzt, begleitet von einer sanften, aber nicht langweiligen Säure. 17/20
Clos la Madeleine St. Emilion 2012 rot Williamsnotig auf der Zunge, reichlich straffes Tanningerüst, dafür zu wenig Fleisch an der Frucht. Das drückt, macht den Wein uncharmant. Zu lange extrahiert, was schade ist, den insgesamt gibt die Frucht mehr her, hat aber wenig Chancen gegen die mächtigen Gerbstoffe. 15,5/20
Clos Louie Côtes de Bordeaux (Castillon) 2012 rot noch in der Malo
Clos Louie - Louison & Léopoldine Côtes de Bordeaux (Castillon) 2012 rot noch in der Malo
Clos Marguerite Côtes de Bourg 2012 rot Runde und weiche Tannine, schönes süßes Fruchtherz, das sollte sich gut erbinden und könnte bei entsprechendem Preis ein Budget-Tipp des Jahrgangs werden. 17,5/20
Cos d'Estournel St. Estephe 2012 rot In der Nase zurückhaltend, durchzogen von einer eigentümlich medizinischen Note. Im Mund saftig, ehrlich und unverspielt, dann leider sehr trocknend, zum Schluss hin sogar etwas grün und kantig. Leider nicht so. 15,5/20
Cos d'Estournel - Blanc Bordeaux Blanc 2012 weiss In der Nase frisch und nicht überholzt, im Mund ebenso frisch. Es fehlt noch etwas an Volumen, dafür hat er eine schöne Länge, einen guten Stand und eine wohlige Mineralität, die sich gut mit der exotischen Frucht anfreundet. Wird schön. 17/20
Despagne-Rapin - Louis Papin Montagne St.-Emilion 2011 rot Stilistisch ähnlich wie der 2012er, beide Jahrgänge überraschend harmonisch und weich für die eher dünne Erwartung. 17,5/20
Despagne-Rapin - Louis Rapin Montagne St.-Emilion 2012 rot Glücksgriff fürs Bio-Herz: das Cuvée besteht aus 50% Merlot und 50% Cabernet Franc, gepflanzt zwischen 1943 und 1955. Bei einem Ertrag von 28 hl/ha fließt hier eher ein Konzentrat aus der Flasche. Der Clou, der biodynamisch erzeugte Wein sieht von der Rebe bis zum Glas keinen Schwefel. Auf Fragen zwecks Haltbarkeit konstatiert Nicolas Despagne: bis 1950 brauchte kein Wein Schwefel, warum soll er ihn heute brauchen? Geschmacklich kein sensibler Bordeaux, sondern eher eine vollmundige Offenbarung, selbst in diskreten Jahrgängen (2011 & 2012 verkostet). Schön, dass es in Bordeaux neben Glanz und Glamour noch solche Weine gibt 17,5/20
Domaine de Chevalier - Blanc Pessac-Léognan 2012 weiss In der Nase ein wenig diskret, auf der Zunge folgt ein langer Gang, der anfangs etwas schlank, hinten dann aber offener und breiter wird. In der Nachverkostung leider etwas einfacher strukturiert als am Morgen. 16/20
Domaine de Chevalier - Rouge Pessac-Léognan 2012 rot Macht in der ersten Verkostung einen recht modernen Eindruck mit leichtem Vanille-Overhead, die Tannine sind jedoch gut geschliffen, dominieren derzeit aber noch etwas die Frucht. In der Nachverkostung am Nachmittag wirkt er länger und wohlwollender, die Frucht behauptet sich besser. Macht einen gute Eindruck und ist sicher einer der besten Weine der AC. 17,5/20
Goulée (de Cos d'Estournel) St. Estephe 2012 rot In der Nase etwas unsauber wirkend mit einer Note von verbranntem Gummi. Im Mund anfänglich saftig, süß und vielversprechend, jedoch im Abgang unangenehme Bitternoten. Schade! 13/20
La Chapelle de la Mission Haut-Brion Pessac-Léognan 2012 rot Sensible und zurückhaltende Nase. Im Mund etwas stumpf mit leicht staubigen Noten. Vom Aroma in Richtung Kaffee oder Milchkaffee gehend. Leider wenig Volumen bei gut gearbeiteten Tanninen. 16/20
La Dame de Montrose St. Estephe 2012 rot Der Merlot macht ihn im ersten Eindruck erstaunlich und überraschend mächtig, dann jedoch ein übermächtiges, deutlich trockenes Tannin mit wenig Charme, dass die Frucht erstickt. Am Ende spürbare Bitternoten. 14,5/20
La Fleur Petrus Pomerol 2012 rot Gar nicht so duftig, das Blümchen, dachte ich beim ersten Riechen. Aber im Mund folgt der mächtige Auftritt einer ausgewachsenen Blume. Die Blütenblätter sind im ersten Eindruck etwas staubig, zeigen dann aber schubweise immer neue Aromen. Eine herrliche Vielfalt. Dann schließt die Blume ihren Kelch und entlässt den Verkoster mit einer reifen, reichen, unverholzten Frucht auf dem Gaumen in die Nacht. 18,5/20
Le Carillon de l'Angelus St. Emilion 2012 rot Holla, durchzuckte es den Verkoster. Reichlich Volumen gleich zu Beginn, dabei in keinster Weise überzogen. Die Aromen sind fein gearbeitet, die Tannine gut geschliffen, in der Mitte zeigt sich ein süßes Fruchtherz nach reifen Kirschen. Der Carillon steht würzig auf der Zunge, dies jedoch leider nur mittellang - also ein kleiner Abzug in der Länge, sonst formidabel. Eigentümlicher Weise gefiel mir der Zweitwein besser als Angelus selbst - der Preis in der Sub tat dann das übrige, um hier nicht tätig zu werden. 18/20
Le Clarence de Haut-Brion Pessac-Léognan 2012 rot Gibt in der Nase nur wenig preis. Im Mund ist die Cabernet Franc-Typizität zu spüren, die den Wein aber auch etwas Kühl erscheinen lassen. Fein gearbeitete Tannine begleitet von einem guten Volumen leiten ein druckvolles Aromenbild, das fast schon dominant wirkt. 17/20
Le Clarté de Haut-Brion Pessac-Léognan 2012 weiss Voll und rund, ohne barock zu wirken. Leider verschwindet die Frucht ein wenig schnell und hinterlässt nur eine Barriquenote mit Tiefe und Länge. Nicht unangenehm, aber ein wenig schade. 16,5/20
Le Dragon de Quintus St. Emilion 2012 rot In ganz kleiner Stink-Ton in der ansonsten recht expressiven Nase. Auf dem Gaumen süß, mit weichen Tanninen, hinten würzig, fast pfeffrig und ein guter Stand auf der Zunge. Allerdings bricht die an sich gut gearbeitete Frucht recht abrupt ab. 16,5/20
Le Plus de la Fleur de Boüard Lalande de Pomerol 2012 rot Dem kleine *Fleur de Boüard* nicht unähnlich im Bezug auf die erste Frucht und die Weichheit, dann aber mit deutlich mehr Wucht und Dichte, großer Länge und hervorragendem Stand, dabei aber nicht im geringsten marmeladig, sondern vielschichtig und reintönig. 18/20
Pagodes de Cos St. Estephe 2012 rot In der Nase sauber mit leicht animalischen Ansätzen aber nicht sehr expressiv. Im Mund dann rund und brav im positiven Sinne, hinten leider trocknend mit etwas vanilligen Noten im Abgang. 15/20
Pavillon Blanc du Chateau Margaux Margaux 2012 weiss Die Nase deutet eine Vielzahl von Fruchtnoten an und unterlegt diese mit einer feinen Mineralik. Im Mund paaren sich perfekt gearbeitetes Holz mit exotischen Früchten, vor allem Maracuja. Alles wird, wie bei den zwei roten Brüdern, von einer überraschend hohen Säure getragen. Nicht unangenehm, aber auffällig. Auch auf dem Gaumen eine Mineralik, die schön unter dem Gesamtkomplex hervor scheint. 18/20
Pavillon Rouge du Chateau Margaux Margaux 2012 rot Rund, sanft, weich und trotzdem würzig, fast pfeffrig nach hinten raus. Tannine sind millimetergenau abgeschliffen, die Säure fand ich etwas hoch und noch nicht ganz stimmig, aber die wird er brauchen. Und er klingt fast so lang nach wie die Ausführungen von Paul Pontallier... 18/20
Tronquoy de Sainte Anne St. Estephe 2012 rot Dank des hohen Merlotanteils vorn dicht wirkend, es folgt eine recht hohe Säure, die den Wein frisch erscheinen lässt, dann aber leider stehen bleibt und sich mit einem mittleren Tannin etwas zäh verbindet und stehen bleibt. 15/20
Vieux Château Certan Pomerol 2012 rot Da nicht auf der UGCB-Verkostung vertreten und ohnehin am Wegesrand, eine kurze Stippvisite. Die Verkostung findet im Keller statt, auf zwei alten Barriques, Thienpont in der Barbour-Jacke, wunderschön unverkrampft und dennoch distinguiert und nobel. Der Wein zeigt sich sehr duftig und bereits in der Nase würzige Noten nach Kaffee und Pflaume. Im Mund attackiert er unaggressiv und wiederholt den Dufteindruck. Hinten fast feurig aber in keiner Weise heißgelaufen. Alles in allem lang, harmonisch und auf eine (wiederrum) distinguierte Art intensiv. Die Tannine trocknen nicht im geringsten. Einer der besten Weine des Jahrgangs. 19,5/20
Vieux Château Palon Montagne St.-Emilion 2012 rot Vorn eine süße Frucht. Gepaart mit feinem Holz. Dabei eine gute Länge und schöne Dichte, alles zusammen gut und erfolgreich kombiniert. Die Tannine sind minimal trocknend, dem ganzen Wein ist eine moderne Note gemein. Daher wieder: wenn der Preis passt, könnte das ein guter Tipp werden. 17,5/20

Ihr Warenkorb

Gesamtsumme (inkl. MwSt) 0,00
Zur Kasse
Gesamtsumme (inkl. MwSt) 0,00

 

Hinweis: Es kommen an der Kasse ggf. noch zusätzliche Kosten für Versand und Verpackung hinzu.