Die Vinitaly 2024 (Teil 1)

25.04.2024

Messen > Vinitaly

Das große Fest der italienischen vinophilen Lebensfreude geht in die nächste Runde: Mitte April stand die 56. Vinitaly in Verona an. Und wir waren natürlich mittendrin!

Nach der Anfahrt am Samstag vor der Messe mit einem ausgiebigen Zwischenstopp auf der Summa Tirol in Magreid ging es am Sonntag früh los. Die Tore der Messen wurden um 9:30 Uhr geöffnet und die Massen an internationalen Besuchern strömten in die vielen Halle der größten Weinmesse für italienische Weine. Die Größe der Messe und die Größe unseres Sortiments an Weinen sorgen dafür, dass wir immer mit mehreren Leuten anreisen und uns vor Ort aufteilen. Ansonsten würden wir unser Programm gar nicht gestemmt bekommen, schließlich wollen wir zum einen alle unsere Bestandslieferanten abklappern um „Hallo“ zu sagen und natürlich die neuen Jahrgänge zu verkosten, während zum anderen eventuelle neue Weingüter entdeckt und die Fühler nach Trends und Entwicklungen ausgestreckt werden sollen.

Für den ersten Tag der Messe bedeutete dies konkret: das eine Team schaut im Friaul nach neuen Weingütern für unser Sortiment während das andere Team quer durch die Hallen bei unseren bestehenden Partnern Hände schütteln darf. In Bezug auf unsere Suche nach schönen Weinen aus dem Friaul wollen wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Nur so viel, es wurde einiges verkostet und wir sind hoffnungsfroh und zuversichtlich, etwas geeignetes gefunden zu haben. Die nächsten Wochen und Monate werden hier Ergebnisse bringen.

Konkreter können wir allerdings vom anderen Team Ergebnisse präsentieren: los ging es hier bei Santa Barbara aus den Marken. Die Verdicchios „Le Vaglie“ und „Stefano Antonucci“ dürfen mit einer satten Fruchtfülle punkten ohne ins belanglose, fette abzugleiten. Sie gefallen uns besser als der Jahrgang zuvor. Der Rosso Piceno ist einfach ein feiner, saftiger und trinkiger Rotwein für die blaue Stunde. Eine ganz feine Würze rundet ihn herrlich ab. Weiter geht es bei Iuzzolini aus Kampanien. Auch hier sind wir wieder begeistert, nachdem der letzte Jahrgang der Ciròs nicht ganz so expressiv war. Gerade die Roten machen hier viel Spaß: kräftige Weine, manche auch mit einem gewissen Restzuckergehalt. Wir springen thematisch dann wieder in den Norden Italiens, zum Weingut Avignonesi aus der Toskana. Hier finden wir ganz klassische Weine, der Vino Nobile aus dem Jahrgang 2019 kann besonders überzeugen.

An diesem Stand bemerken wir auch einen Trend, der sich wie ein roter Faden durch den Messebesuch ziehen wird. Der 2019er Jahrgang im Norden Italiens ist sehr schön mit Finesse, Struktur und Eleganz, während der Jahrgang 2020 mit Charme, Konzentration und Zugänglichkeit besticht. Weine aus 2019 werden eine lange Reifezeit brauchen, die 2020er kann man sicherlich früher genießen.

Der nächste Stopp ist dann bei Orlando Abrigo aus dem Piemont. Kraftvolle Barberas, Nebbiolos und Barbarescos landen hier im Glas. Hier ist es neben der Klasse der großen Weine gerade der 2020er Roreto, der Eindruck hinterlässt. Nicht alle Trauben aus der Einzellage Mervisano sind in den Lagenwein gewandert, sondern haben auch im Roreto ihren Eingang gefunden. Davon profitiert der Roreto enorm und wird so tiefer, komplexer und voller. Nach Abrigo geht es nun auf die Insel, nämlich nach Sardinien zu Argiolas. Bei diesem Klassiker aus der Bastion gibt es, ganz positiv gesehen, nichts zu berichten. Diese Weine sind Jahr für Jahr wieder eine Freude, gerade die Vermentinos „Costamolino“ und „Is Argiolas“ sowie der „Costera“ sind ein Genuss!

Wieder zurück auf dem Festland geht es ins Friaul zu einem Stammlieferanten, dem Weingut Vie di Romans. Hier trafen sich beide Teams wieder, denn so konnten wir die neugewonnenen Eindrücke aus dieser Region an dem Platzhirsch messen. Wir wurden nicht enttäuscht: der Jahrgang 2022 (die Weine dieses Guts kommen immer erst zwei Jahre nach der Lese auf den Markt) ist fantastisch! Rebsortenprofil, Struktur, Stil, Terroir: alles ist durch und durch präsent und wunderbar miteinander verbunden. Während des Verkostens wurde schon unter den Kollegen Absprachen getroffen, von welchen Weinen man selbst was haben will.

Die letzten drei Stationen des Tages sind ebenfalls Klassiker in der Bastion: die Cantina Zeni und Ca die Frati aus dem Veneto sowie Cusumano aus Sizilien. Auf die Schnelle fassen wir diese Weingüter zusammen, weil einfach alles gepasst hat. Schöner Jahrgang, schöne Weine, läuft!

Da dann doch noch etwas Zeit vorhanden war, gingen wir zur Destillerie Berta, unserem Produzenten von hochwertigen Grappe aus dem Piemont. Ganz herzlich der Empfang am Stand, ganz feine Grappe im Glas. Eine Linie an Jahrgangs-Weinbrände kommt jetzt auf den Markt: ein 38-jähriger, ein 45-jähriger und ein 51-jähriger. Sehr, sehr beeindruckend!

Nun schließen wir uns aber den Massen an und bewegen uns in Richtung Ausgang. Es war ein toller erster Tag mit vielen Eindrücken, doch wir und unsere Geschmacksknospen sind jetzt auch müde. Und es kommen ja noch ein paar Tage und Weingüter.

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