Lagavulin Distillery (Original)

Bereits 1742 wurde am Standort der heutigen Lagavulin Destille illegal Whisky gebrannt. 1816 wurde schließlich von John Johnsten eine offizielle Brennerei am gleichen Ort eröffnet. Im darauffolgenden Jahr ist durch Archibald Campbell noch eine weiter Destille in direkter Nachbarschaft gegründet worden. Als dann beide Destillerien in den Besitz von Donald Johnston übergingen, wurden beide Brennereien 1837 zur Lagavulin Destillerie zusammengefasst. Die Destillerie wurde in der Vergangenheit mehrfach für kurze Zeit stillgelegt. Die letzte kurzfristige Schliessung wegen Reparaturen und Erneuerungsarbeiten sorgte für eine Verknappung, die bis heute anhält. Bis dahin war der Lagavulin einer der meist verkauften Malts der Insel.

Die Destille hat ein Produktionsvolumen von 2.500.000 Litern.

Heute gehört die Brennerei zur international tätigen Gruppe Diageo.

Die Lagavulin Whiskys sind sehr komplex, rauchig, torfig, wärmend und trocken. Sie eignen sich gut zur Stärkung.

Michael Jackson Malt Whisky:
*Lagavulin geniesst wie die anderen großen Destillerien Islays Kultstatus. Eine längere Phase, in der Abfüllungen des 16-Jährigen schwer erhältlich waren, hat diese Position noch gestärkt. Die Verknappung war einerseits dadurch begründet, dass man in den 1980er-Jahren lange Zeit nur an zwei Tagen die Woche produzierte, andererseits durch eine Fehlkalkulation. Sie führte dazu, dass ein Großteil der Bestände in die sechs Whiskys der Classic Malts Collection floss. Heute läuft der Betrieb auf Hochtouren, und Engpässe gehören der Vergangenheit an.
Mit 16 Jahren hat Lagavulin unbestritten den trockensten und anhaltendsten Geschmack der populären Malts, obwohl er in den letzten Jahren nicht mehr so brachial erscheint. Bis vor Kurzem wurde er ausschließlich 16-jährig verkauft, wobei in den 1990er-Jahren eine Distiller's Edition mit Pedro Ximénez Sherry-Finish erschien. Selten wurde ein Whisky so kontrovers aufgenommen. Manche meinten, der Sherryeinfluss verwasche den Torf, andere beschrieben die Kombination als perfektes Zusammenspiel zweier Whiskyschwergewichte.
In den letzten Jahren sind einige 12-jährige Abfüllungen erschienen, teils in höherer Stärke. Sie waren in der Tat eine Offenbarung, zeigten sie doch eine zitrustönigere und leichtere Seite dieses Malts.
Lagavulin liegt an der Südküste Islays und lohnt den Besuch. Das Wasser bezieht die Brennerei aus einem munteren Bach. Man kann sie auf dem Seeweg ansteuern, da sie einen eigenen Anleger besitzt. Die Einfahrt in den >>Hafen<< ist aber nichts für Angsthasen, anschließend hat man ein großes Glas Lagavulin verdient. Allerdings reift nur wenig Whisky in den vom Meer umtosten Lagerhäusern.
Lagavulin (ausgesprochen >>Laggawulin<<) bedeutet >>die Senke, in der die Mühle steht<<. In der Bucht soll es Mitte des 18. Jh. Zehn illegale Brennereien gegeben haben. Lagavulin selbst geht auf das Jahr 1816 zurück. Mit dem Jahr 2016 am Horizont kann man davon ausgehen, dass im kommenden Jahr mit einer 16-jährigen Millenniums-Edition zu rechnen ist.*

Malt Whisky Yearbook 2018
*When the capacity to produce more spirit is restricted there are different paths to take. One obvious option is to install more equipment in terms of washbacks or stills. Another is to cut down on the silent season and make every step of the production more efficient.
The third is to shorten the fermentation time or do a more rapid distillation. This last road could prove dangerous to distilleries whose production is earmarked for single malt releases and not to become a part of blend as this could seriously affect the character of their new make. For Lagavulin the choice was simple when demand outstripped the supply. The lion's share of the production is destined to end up in a single malt bottling and they chose the second way. During 2017, they have increased from 28 mashes to 29 and it took 12 months to plan this change. A more efficient cleaning system in the stillhouse gave space for one more mash per week without interfering with fermentation times or run times in the sill.
At one time the number one Islay single malt in terms of sales, Lagavulin was later surpassed by both Laphroaig and Bowmore, partly because of lack of mature whisky due to low production in the 1980s. Laphroaig is still number one but in 2016, Lagavulin managed to pass Bowmore with an increase in volumes by 18% to 2.2 million bottles.
The distillery is equipped with a 4.4 ton stainless steel full lauter mash tun, ten washbacks made of larch with a 55 hour fermentation cycle and two pairs of stills. The spirit stills are actually larger than the wash stills and are filled almost to the brim. This diminishes the copper contact and that, together with a slow distillation, creates the rich and pungent character of Lagavulin single malt. Bourbon hogsheads are used, almost without exception, for maturation and all of the new production is stored on the mainland. The distillery is working 34/7 and the volume for 2017 will be around 2.53 million litres of alcohol.
The core range of Lagavulin is unusually limited and only consists of a 12 year old cask strength (which actually forms part of the Special Releases but new bottlings appear every year), a 16 year old and the Distiller's Edition, a Pedro Ximenez sherry finish. Two limited bottlings to celebrate the recent bicentenary were released in 2016. The first, in March, was an 8 year old bottled at 48% and more bottles were released in the autumn. At the beginning of summer, a 25 year old bottled at cask strength and matured in sherry casks was launched. It was released in honour of the 21 distillery managers that have overseen the distillery since its inception and their names can all be seen on the bottle. Finally, in December, a single cask Lagavulin 1991 was released with all proceeds being split between seven Islay charities. The Islay Festival special release for 2017, bottled at 55.8%, was a 16 year old finished in Moscatel casks.*

WHISKYs der Welt
*Die Lagavulin Distillery soll 1817 aus illegalen Schmugglernestern hervorgegangen sein. 1836 übernahm Alexander Graham die Pacht, der den Inselwhisky über seinen Laden in Glasgow vertrieb. Peter Mackie, der Neffe von Grahams Geschäftspartner, arbeitete für die Firma und entwickelte später den berühmten, auf Islay Malt basierenden White Horse Blend. Als das benachbarte Laphroaig ihm die Zulieferung verweigerte, entschloss er sich, auf dem Gelände von Lagavulin die Malt Mill Distillery zu bauen, die er nach dem Tode seines Onkels erbte. Malt Mill wurde in den 1960er-Jahren abgerissen, doch Lagavulin ritt weiter auf dem Rücken von White Horse, bis der 16-jährige Lagavulin 1988 ein Gründungsmitglied der >>Classic Malts<< wurde.
Während der Scotch-Flaute in den 1980er-Jahren fuhr man die Produktion auf eine Zwei- bis Drei-Tage-Woche zurück. 16 Jahre später galt es, die geringen Vorräte einem boomenden Markt anzupassen. Aufgrund der niedrigen Lagerbestände fiel der ehedem meistverkaufte Islay Malt nun auf den dritten Platz hinter Laphroaig und Bowmore zurück. Wegen der starken Nachfrage wurde die Produktion auf eine Sieben-Tage-Woche ausgeweitet, und immer weniger floss in Blends. Es heißt, dass über 85 % heute als Single Malt abgefüllt werden. Neben der Kernpalette gab es in den letzten Jahren zwei limitierte Abfüllungen älterer Malts, einen 25-Jährigen und einen 30-Jährigen (die älteste Lagavulin-Abfüllung überhaupt). Beide sind äußerst schwer erhältlich, und insbesondere der 30-Jährige dürfte nur noch in Sammlerhänden zu finden sein.*

Gegründet: 1816
Besitzer: Diageo
Webseite: http://www.discovering-distilleries.com/Lagavulin/lagavulin
Anschrift: Port Ellen, GB PA42 7DZ Argyll