Die Vinitaly 2024 (Teil 3)

02.05.2024

Messen > Vinitaly

Am letzten Messetag lag der Fokus auf der Toskana. Hauptsächlich besuchten wir Bestandslieferanten, aber nahmen auch hier und da etwas Neues unter die Lupe. Den Start macht Caparzo. Es gab nichts zu beanstanden, gerade die Supertoskaner und der Brunello „La Casa“ konnten überzeugen. Bei der nächsten Station, Capezzana, waren wir von alten Jahrgängen des Carmignano begeistert: diese Weine können quasi ewig reifen, ohne irgendetwas von ihrer Frische, Expressivität und Eleganz zu verlieren. Es ist eigentlich eher so, dass sie auf jeden Fall erstmal im Keller vergessen werden sollten, damit sie dieses Level erreichen können. Ein kurzer Zwischenstopp bei Brancaia - hier passte alles. Der „Tre“ und die Chianti Riserva sind und bleiben die charmanten Sangiovese-Weine mit Beigaben von Bordelaiser Rebsorten.

Hin zu unserer Entdeckung der Vinitaly 2023: der Fattoria Il Muro aus dem Chianti-Gebiet. Und was sollen wir sagen? Die Weine sind in diesem Jahrgang noch einen Tick besser geworden. Das warme Jahr 2023 spielt den Weiß- und Rotweinen voll in die Karten. Zurück im Bolgheri, werden wir bei Querciabella erwartet und freudig in Empfang genommen. Bei aller Genialität und Qualität der Rotweine ist es der weiße 2021er „Batar“, der uns einfach nur begeistert. Aber auch den gereiften 2008er Camartina kann man nur als sensationell bezeichnen.

Die letzten Stationen des Tages führten uns nochmal in ganz andere Regionen: Nicodemi in den Abbruzzen, Perticaia aus Umbrien und Feudi di San Gregorio in Kampanien. Die Trebbianos und die Montepulcianos machten uns einfach nur Spaß: klar, direkt, frisch, sehr gut definiert und strukturiert. Nicodemi ist eine sichere Bank, Jahrgang für Jahrgang. Die Rotweine von Perticaia sind unserer Meinung nach unterschätzt, sollten nicht nur bei uns mehr Aufmerksamkeit bekommen. Gerade die Weine aus Montefalco zeigen eine tolle Relation was Preis und Leistung angeht. Bei Feudi di San Gregorio ist es wiederum ein Weißwein, der uns mitnimmt: der Fiano. Aber auch Greco di Tufo und Falanghina überzeugen, während die „Unzerstörbarkeit“ der Aglianicos – allen voran der Taurasi – beeindruckt.

Schneller als gedacht ist auch dieser Tag schon wieder vorbei, und irgendwie sind wir traurig über das Ende der Messe. Hatten wir doch eine tolle Zeit hier in Italien bei bestem Wetter. Insgesamt war diese Vinitaly eine einwandfrei organisierte Messe, die in diesem Jahr relativ ernsthaft wirkte. Der Ticket-Preis für Nicht-Fachbesucher wurde erhöht, was wohl mit dazu geführt hat, dass die Messe nicht so karnevalesk wie noch in den Jahren zuvor wirkte. Viel weniger Gruppen und Familien, die einfach nur zum Feiern und Trinken durch die Hallen ziehen. Das macht ein intensives Verkosten für uns natürlich einfacher. Noch ein Gegensatz zum letzten Jahr: es wurden kaum Rosé-Weine präsentiert. Hatte bei der vergangenen Messe gefühlt jedes Weingut einen Rosé aus einer autochthonen Rebsorte dabei, konnten wir dieses Jahr die verkosteten Rosé fast an zwei Händen abzählen. Das Jahr 2023 war ein insgesamt warmes Jahr in Italien, was bei vielen Weinen, gerade im Einstiegsbereich für mehr Körper sorgt. Wir freuen uns darüber, dass es unseren Winzern aber dabei auch gelungen ist, Struktur und Säure beibehalten zu können.

Mit ein wenig Wehmut treten wir die Heimreise an. Aber natürlich auch mit Vorfreude: zum einen haben wir einige Neuheiten im Gepäck, bei denen wir kaum abwarten können, sie euch, unseren Kunden, zu präsentieren und zum anderen auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: Bienvenuti in Italia!

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