Weingut van Volxem
Eine der interessantesten Geschichten über den Aufstieg eines Quereinsteigers in der Welt des Weines liefert mit Sicherheit Roman Niewodniczanksi vom Weingut van Volxem aus Wiltingen an der Saar.
Der studierte Wirtschaftsgeograph übernahm das Weingut Ende 1999 vom Unternehmer Peter Jordan und besann sich auf den ehemaligen Namen der Familie van Volxem, die das Weingut vier Generationen lang bis 1993 bewirtschaftet hatte. Anfänglich war die Produktion noch im angestammten Stammhaus im Wiltinger Ortskern untergebracht.
Aber als die Rebflächen und damit das Volumen des Weines immer mehr wurden, ließ Niewodniczanski einen beeindruckenden Neubau auf dem Wiltinger Schloßberg errichten, an dessen Stelle vormals eine schon länger aufgegebene Kellerei ihren Sitz hatte. So konnten die bestehenden Keller renoviert und in den Neubau integriert werden.
Niewodniczanski legt den Fokus aller seiner Anstrengungen darauf, den Ruf der Saar-Weine, der noch im Jahre 1900 Weltklasse war, wieder zu alter Größe zu verhelfen. Dieses Wissen um die Beliebtheit der Saar-Weine stammt aus der riesigen Sammlung alter Weinkarten internationaler Restaurants, zum Beispiel aus dem Pariser Ritz der 1930er Jahre. Karten aller Art spielten schon bei Niewodniczanskis Vater eine große Rolle, der ebenfalls ein Sammler war. Verewigt ist diese Leidenschaft auf den Etiketten der van Volxem Weine, die an eine Legende für Landkarten erinnern.
Um das Image der Saarweine weiter aufpolieren zu können, kaufte er in den vergangenen Jahren die besten Steillagenstücke an der Saar, die mit ihren kargen, mineralreichen Schieferböden und dem typischen Steillagenklima beste Voraussetzungen für Rieslinge bieten. So ist es nicht verwunderlich, dass über 90% Riesling bei van Volxem angebaut wird. Zweimal wurde Roman Niewodniczanski schon zum Winzer des Jahres gekürt, einmal 2012 vom österreichischen Falstaff Magazin und ein weiteres Mal 2018 von Vinum Weinguide Deutschland. Zusammen mit seinem langjährigen Kellermeister Dominik Völk kann Niewodniczanski also mit Fug und Recht für sich beanspruchen, die Rieslinge von der Saar wieder in das Bewusstsein der breiten Masse gebracht zu haben. Der Erfolg und die Qualität seiner Weine sprechen für sich – und die besten Moselweine kommen halt doch von der Saar.
Vinum Weinguide Deutschland 2023
*Nach dem Weggang von Dominik Völk an die Ruwer zum Weingut Karthäuserhof, gibt es ein neues Führungsquartett im Weingut van Volxem. Neben dem seit dem Jahr 2020 im Gut tätigen Geschäftsführer Christian Falk hat Christoph Friedrich die Verantwortung für den Keller übernommen, Lukas Becker ist verantwortlich für den Außenbetrieb und Tom Thesen für das Qualitätsmanagement. Christoph Friedrich stammt von der Mosel und war von 1988 bis 2021 Kellermeister auf Schloßgut Diel an der Nahe. Lukas Becker, wie Christoph Friedrich Geisenheim-Absolvent, hat bereits vor seinem Studium ein Lohnunternehmen an der Mosel geführt und innovative Anbaugeräte entwickelt. Weinbautechniker Tim Thesen war in den Jahren 2018 bis 2021 Betriebsleiter beim Karthäuserhof.
Erstmalig mit dem Jahrgang 2021 liegt ein Schwerpunkt des Sortiments bei van Volxem auf den Ortsrieslingen. Gleich fünf an der Zahl erhielten wir, wobei es sich beim Wawerner im Altrium um eine von uns nicht bewertete Fasprobe handelte. Aus Kanzem, Wiltingen und Saarbug stammen die trockenen Versionen, der Ockfener ist bisher der feinherben Kategorie vorbehalten. Wir bevorzugen aus dem Quintett den Saarburger, da er uns mit seinem würzigen, saftig-frischen Charakter am ehesten überzeugt. Am Ockfener feinherb schätzen wir den mundfüllenden Trinkfluss. Unter den sechs uns vorgestellten Großen Gewächsen stachen Scharzhofberger und Kanzemer Altenberg Alte Reben heraus. Erstgenannter Wein wird eindeutig straffer durch Luftzufuhr und zeigt sich in fester Statur mit salziger Präzision im Nachhall. Der Altenberg hat sein Erkennungsmerkmal durch typisch höhere Fruchtreife. Er besitzt dieses zusätzliche Quäntchen an Schmelzigkeit und öffnet sich schon bereitwilliger. Wir denken, es war der erste Wein aus dem rekultivierten Ockfener Geisberg, der uns als Kabinett 2021 erreichte. Noch etwas von einer mostigen Note im Duft geprägt, besitzt er zarten Säuredruck und dezente Spätlese-Qualitäten. Vielleicht ist es ja wirklich der Jungfernertrag, der immer hochreifere Trauben erbringt. Wir sind uns nicht sicher, ob es die identische Trockenbeerenauslese des Vorjahres war, die man uns in das Paket gelegt hatte. Auch diese TBA hat eine 2020er Prüfnummer und auch wenn es nicht der gleiche Wein war, so war er doch Weltklasse. Kraft im Samthandschuh, die Hochreife in Form von getrockneten Früchten nur angedeutet, eine der feinsten edelsüßen Kreszenzen aus dem Jahrgang 2018.*
Falstaff Wein Guide Deutschland 2023
*Seit der Übernahme durch Roman Niewodniczanski im Jahr 2000 hat Van Volxem eine steile Entwicklung erlebt - äußerlich sichtbar auch an der spektakulären Manufaktur. Aber natürlich schauen wir primär auf die inneren Werte, und die sind durchweg überzeugend, und zwar egal ob trocken oder edelsüß, ob Toplage oder Gutsriesling. Besonders stark ist erneut der Scharzhofberger Riesling GG, der das Schiefer-Terroir auf das Beste abbildet. Empfehlenswert auch die feinen edelsüßen Weine wie der Kabinett aus dem Ockfener Geisberg, der wunderbar elegant und fließend daherkommt.*
Vinum Weinguide Deutschland 2022
*Alles begann in diesem Jahr mit einem Weißburgunder. Einladend weichfruchtige Aromatik bescheinigen wir ihm, ein Wein ohne Ecken und Kanten. In seiner sich sehr schnell öffnenden Art steht er gewissermaßen stellvertretend für das, was uns bei den 21 Weinen des Jahrgangs 2020 im Unterschied zum Vorjahr erwartete. Die Rieslinge erschienen uns eindeutig befreiter und dadurch frischer, vielleicht ein wenig leichter im Vergleich zu den 2019ern. Zwei Große Gewächse aus der Phalanx von acht waren noch nicht gefüllt und standen als Fassmuster zur Probe bereit. Beide lagen wie die anderen sechs jenseits der 90 Punkte. Vielleicht gefiel uns doch der etwas gelbfruchtigere, zart edle Schonfels besser. Das gilt es zu überprüfen, wenn beide gefüllt sind. Immer näher kommt der Ockfener Bockstein an die Qualität des "P" Pergentsknopp aus dem Scharzhofberg heran. Noch kann der "P" die Attacke mit mehr Komplexität und seinem saftigen Schliff abwehren. Aber der Bockstein trumpft schon einmal groß auf und überzeugt auf voller Länge mit verspieltem Druck und zurückhaltender vornehmer Art. Ein spannendes Duett, das es wert ist nachverkostet zu werden! Insgesamt schweben die GGs in diesem Jahr mehr, ohne, dass ihnen der Druck fehlen würde.
Meister des Cuvetierens
Wie jedes Jahr sind schon die Einstiegsweine in die Van Volxem Wein-Welt eine Bank. Verlässliche Qualitäten auf hohem Niveau, und das in großen Stückzahlen! Da ist ein Könner im Cuvetieren am Werk: Dominik Völk, der schon seit 2004 das Zepter im Keller schwingt, gelingt es immer wieder Feinschliff sogar in Weine wie den Saarriesling trocken zu bringen. An seinem Säurekick erkennt man sofort die Herkunft. Neben dem GG aus dem Bockstein kann auch der feinherbe Ockfener Ortsriesling glänzen. Hier zeigt sich einmal mehr die steinige karge Seite der Ockfener Rieslinge. Und sei es noch einmal angemerkt: Trotz der einen oder anderen Schwefelnase öffnen die Weine sich viel schneller als im Vorjahr und machen es uns einfach an den wahren Kern heran zu kommen. Der restsüße Kabinett aus dem Bockstein arbeitet noch, negiert aber mit ziselierter und noch leicht grüner Frucht nicht seine Herkunft. Mit dem, was dann kam, hatten wir nicht gerechnet: eine Beerenauslese aus zwei Trockenbeerenauslesen des grandiosen, Botrytirsjahrgangs 2018 mit amtlichen Prüfnummern aus 2020. Die saubere Edelfäule steht für dieses Jahr und doch besitzen alle drei diesen Säuredruck, der solche Konzentrate nie langweilig wirken lässt. Nichts Malziges, nur Rosinen im reifen und hochreifen geschmacklichen Zustand. Bravo! *
Falstaff Wein Guide Deutschland 2022
*Das Weingut Van Volxem ist nicht nur flächenmäßig ein Gigant an der Saar. Es hat sich im In- und Ausland unschätzbare Verdienste dafür erwoben, die Weine und Lagen der Region in der Wahrnehmung der Weinwelt zu verankern. Nachdem die 2019er im letzten Jahr mit Kern und straffer Textur brillierte hatten, zeigen sich die 2020er eher von der leichten und verspielten Seite. So werden sie zu idealtypischen Saarweinen wie anno dazumal vor global warming. Auch unser Falstaff Tipp, der herrlich frische Bockstein Kabinett, liegt ganz auf dieser Linie.*
Gegründet: 1743
bewirtschaftete Fläche: 80 ha
Auszeichnungen: VDP
Kellermeister: Dominik Völk
Besitzer: Roman Niewodniczanski
Webseite: www.vanvolxem.com
Anschrift: Dehenstr. 2, DE 54459 Wiltingen
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