Vega Sicilia

Die Geschichte und der Mythos von Vega Sicilia nehmen ihren Anfang im Jahre 1848. Toribio Lecanda, ein Grundbesitzer aus dem Baskenland, kaufte das 2000 Hektar große Grundstück, das damals für Landwirtschaft und Viehzucht benutzt wurden vom Marques de Valbuena. Der Name wurde von "Pago de la Vega Santa Cecilia y Carrascal" auf das noch heute gebräuchliche Vega Sicilia gekürzt.

Der Sohn von Toribio Lecanda gründete 1864 die Kellerei. Er kaufte 18000 Rebstöcke in Bordeaux. Cabernet Sauvignon, Malbec, Merlot und Pinot Noir pflanzte er, allerdings um Grundweine zur Brandy-Destillation zu erzeugen. Die Brandys von Vega Sicilia wurde bereits nach wenigen Jahren in den USA prämiert. Auch der Spanische Hof zählte zu den Kunden und Lecanda Junior erhielt sogar einen Orden, ob der exquisiten Qualität seiner Brände. Alles bevor der erste Rotwein, für den Vega Sicilia heute so bekannt ist, abgefüllt wurde.

1903 kaufte die Familie Herrero das Gut und verpachtete es an Cosme Palacio, einen Winzer aus dem Rioja. Dieser beschäftigte 1904 Domingo Garramiola Txomin, einen studierten Önologen als Kellermeister. Garramiola wollte Weine nach modernem französischem Vorbild zu erzeugen, und begann vor allem an der Qualität der Trauben, wie auch an der Organisation im Keller zu arbeiten. Mehr als 10 Jahre später schuf er die beiden Weine Vega Sicilia und Valbuena. Mit Bordeaux hatten diese - von den Rebsorten abgesehen, allerdings wenig zu tun - sie folgten eher dem Vorbild Riojas mit seiner langen Reifung im Holzfass.

Diese Weine wurden zu diesem Zeitpunkt aber nicht verkauft, sondern an Freunde der Familie Herrero im Adel und der Bourgeoisie verschenkt. Der Grundstein für den Mythos war gelegt."Ein Wein, den man nicht mit Geld kaufen konnte, sondern nur mit Freundschaft", ein Marketingkonzept, das das Interesse immens fokussierte.

Die Weine erhielten unzählige Preise, die das Renommee von Vega Sicilia weiter steigerten. 1933 starb Garramiola, der die bis heute erfolgreichen Weine von Vega Sicilia kreiert hat. 1956 wurde ein adäquater Nachfolger gefunden, Jesus Anadon, der das Weingut bis 1985 führte und auch für die Weinbereitung zuständig war.

Heute leiten Pablo Alvarez, Mitglied der Eigner-Familie und sein Önologe Mariano Garcia den Betrieb. Der traditionelle Prozess der Vinifizierung und des langen Ausbaus in verschiedenen Fässern wurde weitgehend beibehalten. Moderne Kellertechnik hielt aber auch bei Vega Sicilia dort Einzug, wo der Qualitätszuwachs es rechtfertigte. Heute gibt es drei Weine von Vega Sicilia, den Unico den Topwein, seinen kleinen Bruder den Valbuena und die Reserva Especial, einen Wein ohne Jahrgang der aus den besten Weinen der Bodega assembliert wird. Zudem gibt es einige Ableger, die Bodegas Pintia und Alion, sowie eine Kellerei im Tokaji Ungarn.

Gegründet: 1848
bewirtschaftete Fläche: ~250ha
Kellermeister: Mariano Garcia
Besitzer: Familie Herrero
Webseite: www.vega-sicilia.com
Anschrift: Carretera N 122, Km 323, ES 47395 Valbuena de Duero