Tu felix Austria! - Eine Reise durch Österreich (Teil 4)

10.08.2023

Wein-Bastion unterwegs > Österreich

Der nächste Morgen bringt uns zu einem weiteren Weingut im Burgenland, dem letzten für uns in dieser Region: das Weingut MeinKlang . Im Süden direkt an der ungarischen Grenze gelegen, ist dieser Betrieb ein Vorreiter in biodynamischer Wirtschaft und in der Kreation von Spontanvergorenem und Orange-Weinen.

Wir werden von Werner Michlits, dem Leiter des Weinguts, begrüßt und bekommen von ihm als bekennendem Steiner-Jünger eine Führung des doch recht großen Betriebes. Während wir den anthroposophischen Ausführungen lauschen, bestaunen wir den Keller, die weiten Flächen des Weinguts und naschen hier und da ein paar Tomaten aus dem großen Garten hinter den Gebäuden. Der Viehbetrieb mit fast 1000 Kühen ist das Kerngeschäft, daher auch die Kuh auf fast allen Etiketten. Wein ist eher die „kleine“ Leidenschaft, die dennoch mit Ernsthaftigkeit verfolgt wird.
Die Weine sind in ihrer Natürlichkeit von großer Qualität, zum Teil auch sehr komplex. Die Frucht ist schön herausgearbeitet und eine belebende Frische sorgt für langen Nachhall. Es gibt freilich auch zwei Pet Nats, die es tatsächlich schaffen, uns sofort mitzunehmen.

Als wir uns dann verabschieden, gibt es viel zum Nachdenken: die Biodynamie nach Rudolf Steiner mit ihren ganzheitlichen Prinzipien wird hier ziemlich streng befolgt und von Werner und seiner Frau Angela, die eigentliche Winzerin, gelebt. Das spürt man in jeder Ecke und zu jeder Zeit. Man muss kein Verfechter dieser Philosophie sein, aber man muss die Authentizität und die Ehrlichkeit hier anerkennen. Der Respekt davor kommt dann von alleine.

Es folgt eine zweistündige Autofahrt durch Ungarn in die Steiermark, wo wir am späten Nachmittag noch das Weingut Neumeister in Straden besuchen werden.

Nach der unspektakulären Autofahrt, erreichen wir das Weingut, bemerken sofort wie frisch und kühl es hier im Vergleich zu unseren bisherigen Stationen ist, werden durch einen leichten Regenschauer tatsächlich von außen nass. In der Vinothek werden wir von Sebastian in Empfang genommen. Jener führt uns durch das in den Hang gebaute Weingut, das sich über zwei Etagen erstreckt und somit bei der Weinbereitung viel die Schwerkraft für sich arbeiten lassen kann. Eine Pumpe sieht man hier nirgends. Im Holzfasskeller fällt auf, dass es so gut wie keine Barriques gibt. Hier baut man eher auf Fässer mit ca. 500l Fassungsvermögen. Und es gibt keinen Wein, der nicht zumindest zum Teil in einem dieser Fässer lag.

In der Verkostung ist es wieder der von uns so geliebte karge, ziselierte Stil von Christoph Neumeister, der uns begeistert. Die Weine sind durch und durch präzise, leben von einer tollen, leicht salzigen Säure, die Struktur und Länge verleiht. Die Sauvignon Blanc Alten Reben sind einfach ein Gedicht, auch wenn man diese erst in zehn Jahren so richtig genießen kann. Außerdem stach der Weißburgunder in der Reihe der ungewöhnlich guten Weine hervor.

Den Abschluss des Tages begingen wir in der zum Weingut gehörenden Saziani-Stubn bei grandiosem Essen, dass den Stil des Weinguts gezielt widerspiegelt, einer Flasche gereiften Lagen-Weißburgunders des Weinguts und der Gastfreundschaft von Herrn Neumeister Senior. Gut gesättigt fielen wir in unserer Pension, das am oberen Ende der Lage Klausen liegt, ins Bett. Noch eine Station, dann geht es auch (leider) schon wieder zurück.

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