Eine Weinreise durch Spanien und Frankreich (Teil 4)

24.02.2024

Wein-Bastion unterwegs > Spanien

Die Fahrt von Logroño nach Haro führt uns eine Straße entlang, an der sich eine Bodega an die andere reiht: wir befinden uns im Herzen des Weinbaugebiets. Kurz darauf sind wir auch in der „Kapitale des Rioja “ angekommen und parken das Auto vor der großen Bodegas Roda .

Iruñe, ihres Zeichens eigentlich Fremdenführerin, begrüßt uns ganz herzlich und gibt eine sehr detaillierte Führung durch das Weingut, das sich über drei Stockwerke erstreckt. Kleiner als Escudero mit einem jährlichen Ausstoß von „nur“ 400.000 Flaschen und einem eher traditionellen Ansatz in der Weinbereitung: alles passiert im Holz, von der Vergärung bis zur Lagerung, Stahl- oder Betontanks sucht man vergeblich. Die Auslese findet von Hand statt, die Vergärung erfolgt spontan. Beeindruckt lassen wir uns in den von Hand gehauenen, mehr als 70 Jahre alten Steinstollen führen, in dem die Reservas – die Hauptweine der Bodega – in Barriques lagern. Dieser Stollen führt dann raus an den Ebro, an dem das Weingut eine schicke kleine Terrasse für Sommerevents gebaut hat. Es wirkt alles schon recht grün und wieder die Erwähnung des Wassermangels: eigentlich sollte Schnee liegen, der die Reservoirs dann langsam füllt. Jetzt herrscht kein Mangel, aber man zweifelt, dass es für die gesamte Wachstumsphase ausreicht. Nun werden wir wieder hineingeführt (es ist doch recht frisch!) und in einen großen Raum gebracht, in dem die Weine des Hauses unserer Verkostung harren.

Hier kommt dann Arancha mit hinzu, die Verkaufsleiterin für Deutschland. Mit Charme führt sie durch die Verkostung des Selas, dem Einstiegswein, der zwei Reservas, Roda und Roda I, und des Cirsion, dem Spitzenwein der Bodega. Über mehr als eine Stunde hinweg verkosten wir immer und immer wieder die gleichen Weine, da deren Entwicklung im Glas mit Zeit und Luft durch und durch faszinierend ist. Man könnte ewig so weitermachen! Und kurz bevor man denkt, dass man jetzt gehen muss, werden uns noch die beiden Weine des Schwesterweinguts aus dem Ribeira del Duero, La Horra präsentiert: der Corimbo und die Corimbo Reserva. Auch hier lassen wir uns viel Zeit und werden mit sich durchgehend entwickelnden Weinen belohnt. Die Klasse, die Eleganz, die Komplexität – es sind schon Träume von Wein! Die Bodegas Roda ist (hier fehlt irgendwie was..?) für ein traditioneller Betrieb mit einer klaren Linie und einer Ausrichtung auf die Zukunft: die Weine sind modern interpretiert und haben ein enormes Reifepotenzial.

Mit ganz wunderbaren Eindrücken verabschieden wir uns von Iruñe und Arancha und beziehen unser Hotel in Haro. Den Nachmittag haben wir quasi frei, ein bisschen Erholung ist angesagt: am Tag darauf werden wir nämlich Richtung Loire aufbrechen, dort noch die Domaine des Corbillieres besuchen, bevor es dann nach Paris zur Vinexpo, der großen Messe Frankreichs, geht.

Gemütlich wie die Stadt selbst lassen wir den Tag ausklingen, indem wir ein bisschen Sightseeing betreiben und uns von der lokalen Barkultur mitziehen lassen. Müde, gesättigt und zufrieden gehen wir ins Bett: unser Trip durch Spanien neigt sich dem Ende zu, wir haben enorm viel mitnehmen können auf diesem kleinen Querschnitt durch die hiesige, vielfältige und sehr innovative Weinwelt. Doch jetzt geht der Fokus nach Frankreich, denn noch ist diese Reise nicht vorbei.

Der nächste Morgen bricht an und was soll man sagen: es regnet! Hoffen wir mal, dass etwas davon auch bis nach Barcelona vordringt.

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