Champagne Laurent-Perrier

Tours sur Marne ist eine französische Gemeinde im Département Marne. Sie liegt etwa elf Kilometer östlich von Épernay an der Marne und am Canal latéral à la Marne.

Veuve Laurent-Perrier wurde ursprünglich im Jahre 1812 von André Michel Pierlot gegründet. Den Namen erhielt die Domaine allerdings erst Jahre später, nachdem das Gut nach der zweiten Generation an den Kellermeister Eugéne Laurent vermacht wurde und dessen Frau, Mathilde Emilie Perrier, nach seinem Tod im Jahre 1887 den Betrieb übernommen und bekannt gemacht hatte. Durch die Partnerschaft mit Herrn Alexander Fletcher Keith McKenzie 1920 konnte sie in den britischen Markt einsteigen, was eine internationale Vergrößerung zur Folge hatte. Eugénie-Hortense Laurent übernahm den Betrieb ihrer Mutter Mitte der 1920er, musste ihn aber schwer verschuldet - aufgrund der Wirtschaftskrise - Ende der 1930er an Marie-Louis Lanson de Nonancourt verkaufen.

Madame Lanson de Nonancourt leitete die Domaine bis im Jahre 1948 ihr Sohn Bernard zum Geschäftsführer ernannt wurde. Aus den Wirren des Zweiten Weltkrieges heimkehrend, schloss Bernard zuerst eine Lehre in allen Bereichen des Weinhandels ab – vom Weinrebenarbeiter, über den Kellerangestellten bis hin zum Handelsvertreter – und war damit eher eine Seltenheit in einem Champagnerhaus. Das Wissen dieser Ausbildung konnte er jedoch gezielt einsetzen und Neuerungen gepaart mit der Tradition und Qualität der Champagnerherstellung anstoßen um Laurent-Perrier mit einer einzigartigen Champagnerreihe berühmt zu machen. Bis zu seinem Tod im Jahr 2010 war er in der Domaine tätig und hat durch seinem Motto: Champagner entsteht vor allem aus Liebe zum Wein und Respekt vor der Tradition. Ihn herzustellen ist eigentlich ein Handwerk und das muss so bleiben. bleibende Spuren hinterlassen.
So kommt es auch, dass beispielsweise der Prince of Wales ein großer Fan der Laurent-Perrier Champagner ist.

Heute wird die Domaine nach bewährter Tradition und mit den alten Werten verbunden von Bernards Töchtern geführt.

Zu Bernards Werken gehören unter anderem der Grand Siècle (Cuvée aus 55% Chardonnay und 45% Pinot Noir – aus den drei besten Weinlesejahren), sowie der Ultra Brut (Cuvée aus 55% Chardonnay und 45% Pinot Noir – komplett ohne Dosage). Auch mit der jahrgangslosen Cuvée Rosé Brut in der Sonderflasche (zu 100% aus Pinot Noir aus 10 verschiedenen Cru Lagen) hat er sich einen Namen gemacht. Die Trauben hierfür werden sorgfältig ausgewählt und die Qualität weit über die Quantität gestellt, wodurch es in schlechten Jahren regelmäßig zu einer sehr geringen Produktionsauflage kommt.
Gerhard Eichelmann Champagne 456
*Die Ursprünge von Laurent-Perrier gehen auf das Jahr 1812 zurück, als Michel Pierlot und sein Sohn André-Michel Weinhändler wurden. Der Sohn von André-Michel, Alphonse, übergab das Haus an seinen Kellermeister Eugène Laurent, der 1871 Mathilde-Emilie Perrier heiratete. Nach Leitung dem Tod von Eugène Laurent im Jahr 1887 übernahm seine Witwe die Leitung des Hauses, das daraufhin in Champagne Veuve Laurent-Perrier & Cie umbenannt wurde. Im Jahr 1938 erwarb Marie-Louise de Nonancourt das Haus, das sich noch immer mehrheitlich im Besitzt der Familie de Nonancourt befindet. Laurent-Perrier ist börsennotiert, aber mehr als die Hälfte der Aktien gehört der Familie de Nonancourt. Ihr Sohn Bernard de Nonancourt übernahm 1949 die Leitung von Laurent-Perrier und bestimmte mehr als ein halbes Jahrhundert lang die Geschicke des Hauses. Heute sind seine Töchter Alexandra Pereyre de Nonancourt und Stéphanie Meneux de Nonancout Mitglieder der Geschäftsleitung. Michel Fauconnet, der seit 1973 im Unternehmen tätig war, löste 2004 Alain Terrier als Chef de Caves ab, der diese Position 30 Jahre lang innehatte. Dominique Demarville, zuvor Chef de Caves bei Veuve Clicquot, sollte ihm eigentlich folgen, verließ das Haus aber wieder nach weniger als einem Jahr. Weitere Marken der Laurent-Perrier-Gruppe sind De Castellane, Salon, Delamotte, Oudinot, Beaumet und Jeanmaire. Die eigenen Weinberge decken etwa 10 Prozent des Traubenbedarfs des Hauses. Beim Traubenzukauf konzentriert sich das Haus auf Chardonnay und Pinot Noir. Die Weine werden in 300 bis 1000 Hektoliter-Edelstahltanks bei 16 bis 17°C vergoren, alle Weine durchlaufen die malolaktische Gärung. Die Reserveweine für den Non Vintage-Brut werden als Assemblage aufbewahrt, nicht nach Jahrgängen getrennt; für die Cuvée Grand Siècle werden sie jedoch nach Rebsorten und Crus getrennt aufbewahrt.
Die Stilistik
Laurent-Perrier-Champagner setzen auf Frische, Finesse und Eleganz. Der Non Vintage-Brut, der jetzt La Cuvée heißt, war in den letzten Jahrzehnten sehr unterschiedlich, mal füllig, dann wieder frisch und lebendig; die zuletzt verkostete Cuvée zeigt feine Briochenoten, etwas Limone, Brotkruste, rauchige Noten, feine Frucht und florale Noten, ist frisch und lebhaft im Mund, komplex und zupackend. Der Harmony ist floral, zeigt etwas Zitrus und Brioche, besitzt gute Fülle und Frische, feine Süße und Frucht. Der Ultra-Brut zeigt gute Konzentration, feine rauchige Noten, gelbe Früchte, ein wenig Grapefruit im Hintergrund, ist geradlinig, harmonisch, zupackend, besitzt feine Zitrus- sowie salzig-mineralische Noten, ist nachhaltig. Der nicht dosierte Blanc de Blanc ist wunderschön reintönig und intensiv, zeigt etwas Brioche und Zitrus, ist lebhaft, zupackend, herrlich reintönig, besitzt gute Struktur, feine Frische und viel Länge. Der Millésimé reift hervorragend, wobei der aktuelle 2012er schon recht zugänglich ist, etwas Brioche im Bouquet zeigt, rauchige und würzige Noten, harmonisch und fein gereift im Mund ist, gute Fülle, Substanz und Länge besitzt. Der Grand Siècle war schon immer ausgezeichnet, manchmal großartig (wie die Cuvée 1995/1993/1990), aber er zeigte deutliche Unterschiede, je nachdem, welche Jahrgänge der assembliert wurden. Daher ist es eine ausgezeichnete Idee, die Jahrgänge der Assemblage anzugeben und so die Cuvée zu „individualisieren“, wobei der Iterationen 23 (aus der Magnum verkostet) und 25 recht ähnlich sind, beide setzen auf Harmonie und Eleganz, Komplexität und Finesse, beide sind noch recht jugendlich. Deutlich gereift hingegen ist die 2004er Cuvée Alexandra, die ich vor fast zehn Jahren erstmals verkostet habe, sie besitzt aber schöne Komplexität und Länge.
Die Champagner
Das Sortiment besteht aus La Cuvée (aus etwa 100 Gemeinden, mehr als 50% Chardonnay, 30 bis 35% Pinot Noir und 10 bis 15% Meunier, 15 bis 30% Reserveweine aus bis zu drei Jahrgängen, vier Jahre auf der Hefe; La Cuvée ist der neue Name für den Non Vintage, der lange Zeit Brut L-P hieß, Blanc de Blancs Brut Nature (eingeführt 2019), Ultra-Brut (etwa 55% Chardonnay und 45% Pinot Noir, aus 15 Gemeinden, sechs Jahre auf der Hefe, keine Dosage, eingeführt 1981 auf der Basis des Jahrgangs 1976), Harmony Demi-Sec (45% Chardonnay, 40% Pinot Noir, 15% Meunier, 10 bis 20% Reserveweine, drei Jahre auf der Hefe, Dosage 40 Gramm), Cuvée Rosé (100% Pinot Noir, 48 bis 72 Stunden Mazeration, maximal 10% Reserveweine, etwa vier Jahre auf der Hefe, eingeführt 1968), Millésimé (zu gleichen Teilen Chardonnay und Pinot Noir, etwa neun Jahre auf der Hefe), Alexandra Grande Cuvée Rosé Millésimé (80% Pinot Noir, 20% Chardonnay, nur von Grand Crus, gemeinsam mazeriert, mindestens zehn Jahre auf der Hefe, kreiert 1987 zur Hochzeit von Alexandra de Nonancourt) und Grand Siècle Grande Cuvée. Diese Cuvée Grand Siècle wurde 1959 mit einer Cuvée der Jahrgänge 1952, 1953 und 1955 eingeführt. Es handelte sich (abgesehen von einigen Jahrgangschampagner, die zwischen 1985 und 1995 hergestellt wurden) immer um eine Cuvée aus drei Jahrgängen, aber diese Jahrgänge wurden weder auf dem Etikett noch auf dem Rückenetikett angegeben. Dies wurde jedoch vor kurzem geändert; der Grand Siècle wird jetzt mit einer „Iteration“ angegeben, d.h. „Iteration N° 25“ bedeutet, dass es sich um die 25. Cuvée handelt, die für den Grand Siècle hergestellt wurde; die Cuvée besteht immer zu etwa 50% aus Chardonnay und Pinot Noir. *