Weingut Juris

Weingut Juris Mitten im Ortskern von Gols im Burgenland gelegen, betreibt die Familie Stiegelmar schon seit vielen Generationen Weinbau, die erste Erwähnung findet sich in Dokumenten aus dem Jahr 1571. Georg Stiegelmar stieg 1965 in den Familienbetrieb ein und stellte nach und nach auf Qualitätsweinbau um, und das in einer Zeit, in der Masse ganz klar vor Klasse lag. Seit 1995 leitet sein Sohn Axel Stiegelmar, den Betrieb. Das Augenmerk verschob sich von den Süßweinen hin zum Rotwein, und hier liegt es gerade heutzutage – eigentlich untypisch für die Region – auf Pinot Noir. Der Anteil der Rotweine liegt bei 80% (St. Laurent; Pinot Noir, Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt), der Rest wird von Weiß- und Süßwein (Chardonnay, Sauvignon Blanc, Welschriesling, Muskat Ottonel, Gewürztraminer) ausgemacht.

Das Weingut gilt als eines der Pioniere in Österreich, was den Ausbau in Barrique-Fässern angeht: schon 1983 wurde Weine in dieser Fassform gereift. Dabei hilft der 1756 gebaute Günterkeller: 12m unter der Erde wurde ein Stollen 52m weit in den Lössboden getrieben. Hier lagern die Fässer bei konstanten 10°C. Die Philosophie des Weinguts beginnt aber schon in den Weinbergen, denn „große Weine entstehen am Rebstock“. Daher genießt die Pflege der Reben Priorität, es wird nur von Hand gelesen und die Verarbeitung im Keller erfolgt durch das Schwerkraft-Prinzip. Der Neubau des Kellers wurde unter diesem Aspekt gebaut und bedarf durch seine Architektur keiner Zufuhr von Energie um zu Kühlen oder zu Heizen („Passivenergierbauweise“).

Die Geographie und das Klima im Burgenland werden ganz eindeutig vom Neusiedler See bestimmt: gerade im Herbst entsteht hier eine ganz eigene Thermik. Die Böden bestehen an den Hängen im Osten aus Quarz und Kies, vereinzelt tritt Lehm hervor. Das Flachland nach Südosten ist sehr heterogen, hier findet sich u. a. Quarz, Kies, Sand, Löss. Diese Vielfalt an Böden in Kombination mit den unterschiedlichen Rebsorten ist die Stärke des Weinguts, so Axel Stiegelmar.