Meiningers Fokus Fachhandel 2023

Der Meininger Verlag, Herausgeber der Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“, hatte am Montag, den 20.11., nach Deidesheim zur Fokus Fachhandel geladen. Auf dieser Veranstaltung gab es zum einen Masterclasses zum Thema „D.O. Rias Baixas – Weißweine aus der Cool Climate-Region Spaniens“ und „Südtirol und seine Burgunderrebsorten“, sowie eine offene Diskussion unter Fachhändlern über die Schaffung eines Dachverbands und eine Preisverleihung für den Fachhandel des Jahres 2024 sowie zum Abschluss, ein gemeinsames Abendessen mit korrespondierender Weinbegleitung.

Da wir nicht an dem Wettbewerb zum Fachhandel des Jahres teilgenommen hatten, war dieser Aspekt für uns nicht ganz so spannend. Aber die Gelegenheit sein Wissen über zwei prägnante Weinbaugebiete Europas aufzufrischen und zu vertiefen wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also auf nach Deidesheim, wo es gegen Mittag mit einem kleinen Champagner-Empfang losging.

Ausgeschenkt wurden zwei edle Tropfen von Roederer: der Roederer Collection 244 und der 2015 Cristal. Das war schon brillant: beide Schaumweine überzeugen durch und durch. Struktur, Eleganz, subtile Expressivität, wobei die Collection 244 ganz klar der charmante „Alltags“-Champagner ist und der Cristal einfach mit seiner Klasse punktet.

Danach hieß es: Schulbank drücken. Der Vortrag über die Do.O. Rias Baixas war sehr informativ und stellte die klimatische Außergewöhnlichkeit dieser Region in den Fokus. Um die Ausführungen zu untermauern, wurden acht Weine zur Verkostung ausgeschenkt. Natürlich dominierte hier die große Rebsorte der Region, Albariño, aber es gab auch einen Weißwein aus der in Deutschland unbekannten Caiño sowie einen Rotwein aus der ebenso unbekannten Rebsorte Brancellao. Aus Weinfreak-Sicht ein tolles Erlebnis, auch weil alle Weine durch die Bank überzeugen konnten.

Die folgende Masterclass zu den Weinen aus Burgunderrebsorten aus Südtirol war dann leider nicht so spannend: die Informationen, die geliefert wurden, sind hinlänglich bekannt und die Weine, die präsentiert wurden, ebenso. Über die Qualität der Weine von den großen Namen wie Manincor, Cantina Terlan oder Nals Magreid gibt es nichts zu meckern. Aber es waren ausschließlich hochpreisige, allseits bekannte (zumindest unter Fachhändlern) Weine. Viele Teilnehmer wunderten sich über diese Auswahl, da sie nicht wirklich imstande war, die Vielfalt der Region widerzuspiegeln und ein wirtschaftliches Interesse hervorzurufen.

In der anschließenden Diskussion gab es eigentlich nur einen Aspekt, der für Außenstehende interessant erscheint: der Klimawandel und der dadurch hervorgerufene Wassermangel in vielen Regionen Europas. Man muss davon ausgehen, dass in Zukunft die Erntemengen überall Einbußen erfahren werden und der Preis dadurch nur steigen wird. Und zwar auf allen Ebenen: sei es beim günstigen Alltagswein oder im Premium-Segment. Hier können sich alle, die sich mit Wein beschäftigen, auf krasse Veränderungen einstellen.

Den Abschluss des Abends beging man bei einem 4-Gänge-Menü mit korrespondierenden Weinen aus der Pfalz und Südtirol. Eine wunderbare Gelegenheit, sich in ungezwungenem Ambiente mit Kollegen auszutauschen und sich unserem Lieblingsthema hinzugeben. Hier muss man sagen: die Auswahl der Südtiroler war wesentlich spannender und variabler als noch in der Masterclass und „versöhnte“ uns alle wieder mit dieser Spitzenregion Norditaliens. Natürlich war das Essen insgesamt sehr gut, auch die Pfälzer Auswahl konnte punkten.

Alles in allem ein sehr gelungenes Event! Wir bedanken uns beim Meininger Verlag für die Einladung, die uns – dank der der Masterclasses und dem Austausch mit den Fachkollegen – einen großen Wissenszuwachs beschert hat, den wir nun an euch, unsere Kunden, weitergeben können.