Glühwein - eine kleine Geschichte

05.12.2023

Weinwissen > Weine und Rebsorten

Wer in unseren Kreisen aufwächst kommt jeden Winter mit dem allseits bekannten Glühwein in Kontakt: alle von uns haben schon mal was damit zu tun gehabt, egal ob man ihn trinkt oder nicht. Auch in diesem Winter ist es das wohl beliebteste Getränk auf den hiesigen Weihnachtsmärkten und wird auf mancher Adventsveranstaltung, Betriebsfeier und an Silvester getrunken werden. Doch woher kommt Glühwein eigentlich? Wer waren die ersten, die einen gewürzten Wein erwärmten? Hier wollen wir mal einen genaueren Blick riskieren:

Der erste bekannte Nachweis von gewürztem Wein findet sich (natürlich) bei den alten Griechen und Römern. Aber streng genommen war das kein Glühwein. Dieser Wein wurde in Zimmertemperatur gereicht, das Würzen war eine Methode den Wein haltbar(er) zu machen (geschwefelt wird erst ab dem 15./16.Jh.) und er war eigentlich nur den Reichen zugänglich: die Gewürze waren sehr teuer und somit konnte ein Gastgeber mit einem opulent gewürzten Wein angeben. Das älteste bisher gefundene Rezept findet man bei Apicius in der de „re coquiniaria“, dort conditum paradoxum genannt. Dann wird es für ein paar Jahrhunderte nebulös, was konkrete Nachweise angeht. Doch man muss davon ausgehen, dass auch weiterhin stark gewürzt wurde. Die allgemein niedrige Qualität der Weine verlangte geradezu nach einem „Feintuning“. Und diesem Getränk wurden auch heilende Wirkungen zugesprochen: 1580 schreibt Hieronymus Bock, der Kräuterwein helfe „wider das Wehtun der Bust“, bei Menstruationsbeschwerden und bei „feuchtem Magen“, sprich: Durchfall.
In diesen Zeiten wurde in den kälteren Klimazonen im Winter damit begonnen, den Wein zu erwärmen. Erreicht wurde das durch Zugabe von heißen Steinen oder erhitzten Schürhaken.

Für die Mitte des 19.Jahrhunderts wird das älteste Rezept Deutschlands veranschlagt: 1843 in Sachsen vom Historiker August Ludwig von Wackerbarth niedergeschrieben. Zur gleichen Zeit wurde der Glühwein in Schweden, dort Glögg genannt, immer populärer. Das Ganze macht eine konkrete und klare Zuweisung, wer es denn „erfunden“ hat, natürlich nicht einfacher. Mit Sicherheit kann man sagen, dass der Glühwein ab diesem Zeitpunkt anfing, sich zu DEM Winter/Weihnachtsgetränk zu entwickeln.

Der Ursprung des Glühweins in seiner heutigen Form und Beliebtheit lässt sich ganz klar datieren: 1956 verkaufte Rudolf Kunzmann aus Augsburg einen mit Zucker und Gewürzen versetzten Rotwein in Flaschen. Der Nachweis dafür: ein Bußgeldbescheid. Denn zu diesen Zeiten war Zucker als Weinzusatz verboten.

Egal, woher der Glühwein tatsächlich kommt, oder wer ihn erfunden hat: wir freuen uns darauf, an kalten Wintertagen auf dem Weihnachtsmarkt uns einerseits die Finger und andererseits den Magen mit ihm zu wärmen.

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