Wie der Sekt zu seinem Namen kam

Champagner heißt so, weil er aus der Champagne stammt. Genauso verhält es sich mit Franciacorta. Prosecco hat seinen Namen von dem damaligen Namen der Rebsorte, aus der er hergestellt wird. Aber wie kommt eigentlich der Sekt zu seinem Namen?

Dazu müssen wir uns erst einmal in die Welt der englischen Literatur begeben, genauer befassen wir uns mit Shakespeare. In dessen Stück „Heinrich IV.“ kommt der Charakter Sir John Falstaff vor, ein lebensfroher Aufschneider wie er, naja, nun mal im Buche steht. Dieser verlangt im Stück mehrfach einen „cup of sack“. Wir kommen gleich wieder auf das Theaterstück zurück und wenden uns erstmal der Sprachwissenschaft zu: was ist mit „sack“ gemeint?

Im England zu Zeiten Shakespeares war damit Sherry gemeint, der sich damals und in den folgenden Jahrhunderten großer Beliebtheit erfreute. In Deutschland wurde im Laufe des 17. Jahrhunderts aus dem Wort Sack zuerst Seck und dann Sect. Dennoch war damit immer noch ein Süßwein gemeint. Und somit begeben wir uns wieder zurück in die Theaterwelt:

Wir reisen ins Berlin des Jahres 1825, dort wird „Heinrich IV.“ in den Spielplan aufgenommen und Falstaff wurde mit Ludwig Devrient besetzt. Devrient und Falstaff waren sich sehr ähnlich was den Genuss an Alkohol angeht: Nach den Vorstellungen besuchte der Schauspieler regelmäßig das Weinlokal „Lutter & Wegner“ am Gendarmenmarkt und trank dort Champagner. Eines Winterabends soll er – innerlich noch ganz der Falstaff – ins Lokal getreten sein und den Kellner mit dem Shakespeare-Zitat: „Bring er mir Sect, Schurke!“ angebrüllt haben. Dieser brachte ihm, was er sonst immer trank: Champagner. Über seinen Stammtisch hinaus wurde so der Begriff für deutschen Schaumwein bis zum Ende des Jahrhunderts in ganz Deutschland üblich.

Mit dem Versailler Vertrag wurde der Begriff ganz offiziell zur Bezeichnung, da es den Deutschen ab da verboten war, den Begriff Champagner zu benutzen.

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