Weingut Salwey

Weingut Salwey Der Kaiserstuhl ist heute eine liebliche Landschaft, die sanft geschwungenen Hügel, das warme Klima, das üppige Grün während der Vegetationsperiode – all das war natürlich bei der Entstehung des kleinen Gebirges vor etwa 15 Millionen Jahren noch nicht vorhanden.

Durch die Bewegung der Erdplatten formte sich der Oberrheingraben. Die Erde riss auf, und ein Vulkan entstand, der Feuer und Lava in den Himmel schleuderte. Heftige Stürme bliesen Ablagerungen aus der Rheinebene in Richtung dieses Berges. Die zerfallenen Erosionsrückstände verschiedener Gesteinsarten aus dem Rheinschlamm wurden durch diese Winde aufgenommen, und setzen sich auf der Windschattenseite der Berge des Kaiserstuhles ab. Sie bilden vielerorts die dicke Lössauflage auf dem Vulkanverwitterungsgestein. Diese Naturgewalten formten die Landschaft des Kaiserstuhls – 16 km lang und 12 km breit in seiner Ausdehnung.

Heute ist das Klima freilich freundlicher, die Anzahl der Sonnenscheinstunden ist ähnlich hoch wie in der Ortenau. Trotz des milden Klimas war der Kaiserstuhl lange eine arme Region, und die Landwirtschaft an den Hängen des Berges war mühsam. Es wurden zwar Terrassen für den Weinbau angelegt; allerdings wurden diese durch die Erbteilung dermaßen zerstückelt, dass eine konventionelle Bearbeitung der Rebflächen nicht möglich war. Deshalb begann in den 1960er und 70er Jahren eine große Flurbereinigung, bei der viele der alten Reben zerstört wurden, die Lössschichten planiert und zu großen, maschinell bearbeitbaren Terrassen geformt wurden. Diese Maßnahme stieß nicht überall auf Zustimmung, die Nachteile waren bald zu spüren. Die Hänge rutschten ab, in den bergwärts geneigten Terrassen bildeten sich Kaltluftseen, die den Austrieb mancher Rebe erfrieren ließen.

Glücklicherweise war das Weingut Salwey zu dieser Zeit noch zu klein, um von der großen Umgestaltung betroffen zu sein. Die Familie hatte keinen Besitz in den Parzellen auf den großen Terrassen. Die Weinberge Salweys liegen an den sanft abfallenden Hängen des Kirch- und Eichbergs, des Henken- und des Käslesbergs sowie dem Glottertäler Eichberg – jede Lage bringt einen ganz eigenen Wein hervor. Bis auf letzteren liegen alle Reben um das Örtchen Oberrotweil, insgesamt etwa 45 ha. Auf 200 Parzellen hegt und pflegt Konrad Salwey mit seinem Team hauptsächlich Burgundersorten. So stehen jeweils 40% Grau – und Spätburgunder und 18% Weißburgunder in seinen Weinbergen. Die restliche Fläche teilen sich kleine Mengen von Riesling, Silvaner, Auxerrois, Müller-Thurgau, Chardonnay, Muskateller und Gewürztraminer. Der Fokus liegt ganz klar auf den Burgundern, der Liebling des Meisters ist final der Grauburgunder.

Das Weingut wurde durch Wolf-Dietrich Salwey, dem Vater Konrads, aufgebaut und zu erster Größe gebracht. Er prägte den Stil der Salwey-Weine, indem er seine Weine durchgegoren und ohne Restzucker auf den Markt brachte; und das in einer Zeit, in der das mehr als unüblich war. Vater und Sohn arbeiteten von 2001 bis 2011 zusammen, 2005 übergab der Senior die Verantwortung für das Weingut an den Junior. Bis zu seinem plötzlichen Tod durch einen Verkehrsunfall im Jahr 2011, stand der erfahrenen Winzer seinem Sohn mit Rat und Tat zur Seite – nicht immer ohne Reibereien, wie beide damals betonten. Seitdem haben Konrad Salwey und sein Team vieles ausprobiert, Neues versucht und auch manchmal wieder verworfen. Allen Anstrengungen liegt die Weiterentwicklung seiner ganz eigenen Stilistik zugrunde. Dabei versucht er so wenig wie möglich in das Wirken der Natur einzugreifen. Durch eine sorgfältige Arbeit im Weinberg und eine hundertprozentige Lese von Hand, wird die Qualität sanft gesteuert und geformt – ganz nach dem gutseigenen Motto "so wenig wie möglich – so viel wie nötig".
Diese puristische Auffassung vom Weinmachen setzt sich auch im Keller fort. Nach einer Spontanvergärung im großen Holzfass und einem vollständigen Gärdurchgang werden die guten Tropfen ungeschönt und häufig ohne Filtration auf die Flasche gebracht. Die Löss – oder Vulkanböden, die Pflege und die Liebe, die das Salwey-Team seinen Reben angedeihen lässt, ergeben Weine, die trocken und klar sind, mit mineralischer Prägung und einem feinen Säurespiel. Die puristische Linie zieht sich auch durch das Weinprogramm der Salweys – es gibt nur drei Qualitätsstufen. Diese aber begeistern Kritiker und Weinliebhaber gleichermaßen.
Gerhard Eichelmann Deutschlands Weine 2023
*Seit 2002 bereits war Konrad Salwey für An- und Ausbau der Weine im Weingut verantwortlich, das er seit dem Tod seines Vaters Wolf-Dietrich Salwey führt. Das Gros seiner Weinberge liegt in Oberrotweil am Kaiserstuhl, in den Lagen Käsleberg (Lössboden), Henkenberg und Eichberg (beide vulkanischen Ursprungs mit Asche und tuffhaltigem Gestein), sowie der kleinen Lage Kirchberg mit steinigen, felsigen Böden, die dem Weingut zu etwa 80 Prozent gehört. Im Oberrotweiler Kirchberg wurden 2009 die Weinberge wieder überwiegend in ihren Zustand vor der Terrassierung zurückversetzt, mit Hangneigungen bis zu 45 Prozent. Den Rinzberghof und die Weinberge im Glottertal, einem Schwarzwaldtal, an dessen Südwesthängen auf Gneisverwitterungsböden in der Lage Eichberg vor allem Spätburgunder angebaut wird, hat Konrad Salweys Schwester Franziska übernommen. Spätburgunder und Grauburgunder sind mit Abstand die wichtigsten Rebsorten im Betrieb, hinzu kommt noch Weißburgunder, Konrad Salwey möchte sich nach und nach ganz auf diese drei Burgundersorten sowie den neu ins Programm genommenen Chardonnay konzentrieren. Anfang 2021 wurde die Bio-Zertifizierung begonnen. Das Sortiment ist zweistufig gegliedert in RS-Weine und Große Gewächse. RS steht für Reserve Salwey: Weiß- und Grauburgunder werden zu 80 Prozent im großen Holzfass, 20 Prozent im Barrique ausgebaut, der RS Spätburgunder in zu jeweils einem Drittel neuen, zweit- und drittbelegten Barriques. An der Spitze stehen die Großen Gewächse aus den drei großen Oberrotweiler Lagen Eichberg, Henkenberg (mit der Gewanne Steinggrubenberg) und Kirchberg. Die Jahrgänge 2012, 2013 und 2014 (in diesem Jahrgang wiesen die weißen Großen Gewächse alle nur 12 Prozent Alkohol auf dem Etikett aus) setzten konsequent den Weg fort, den Konrad Salwey mit dem Jahrgang 2011 begonnen hat. Er hat auch beschlossen seine weißen Großen Gewächse erst im dritten Jahr nach der Ernte in den Verkauf zu bringen, dies erstmals mit dem Jahrgang 2015 umgesetzt. Die weißen Großen Gewächse werden mit den natürlichen Hefen vergoren und zwei Jahre auf der Vollhefe in Fässern aus Kaiserstühler Eiche ausgebaut, in denen sie auch den biologischen Säureabbau durchlaufen; die Abfüllung erfolgt ohne Filtration. Bei den Spätburgundern werden zum Teil die Rappen mitvergoren, sie werden zwölf Monate in neuen Barriques ausgebaut, das Holz für diese Fässer kommt vom Kaiserstuhl, gefertigt werden sie in Burgund. Die weißen RS-Weine werden überwiegend im großen Holzfass, zum kleinen Teil im Barrique ausgebaut, der RS-Spätburgunder wird in zu etwa einem Drittel neuen Barriques ausgebaut. Die Weine sind sämtlich durchgegoren - leider nicht die Selbstverständlichkeit, wie man sie bei Burgundern erwarten sollte - und trotzdem sehr niedrig im Alkohol, puristisch, klar und präzise bei betonter Säure, was sehr an Burgund denken lässt.
Kollektion
Fünf Weißweine des Jahrgangs 2019 und vier Spätburgunder aus 2020 präsentiert Konrad Salwey in diesem Jahr, und das Niveau ist durchgängig sehr hoch. Der Weißburgunder RS zeigt gute Konzentration, weiße Früchte, ist herrlich eindringlich und reintönig, besitzt Fülle und Kraft, viel reife Frucht und gute Substanz. Großartig sind Großen Gewächse, angefangen bei den Weißburgundern. Der Wein aus dem Steingrubenberg zeigt herrlich viel Frucht und Frische im Bouquet, feine Würze, ist kraftvoll und klar im Mund, reintönig und zupackend, besitzt gute Struktur, Grip und eine minimale Bitternote im Abgang. Noch eine Spur spannender ist der Weißburgunder aus dem Kirchberg, zeigt gute Konzentration und herrlich viel Frucht, gelbe Früchte, ist wunderschön reintönig, füllig und saftig, besitzt reife Frucht, gute Struktur und viel Frische - Jahrgang 2019! Der Grauburgunder aus dem Henkenberg ist enorm würzig, frisch und eindringlich im Bouquet, zeigt ganz dezenten Toast im Hintergrund, besitzt viel Frische im Mund, gute Komplexität, feine Säure und Grip. Der Grauburgunder vom Eichberg ist herrlich eindringlich und reintönig im Bouquet, zeigt etwas rauchige Noten, ist lebhaft im Mund, kompakt, zupackend, besitzt ein wenig Tannine im Abgang, ist noch jugendlich. Der Spätburgunder RS zeigt feine Frucht im herrlich reintönigen Bouquet, ist fruchtbetont auch im Mund, klar und zupackend, besitzt gute Struktur, Frucht und Grip. Das Große Gewächs aus dem Henkenberg ist frisch und fruchtbetont, zeigt etwas florale Noten, rote Früchte, ist herrlich frisch und präzise im Mund, besitzt reintönige Frucht, Struktur und Grip. Der Wein aus dem Eichberg ist sowohl im Bouquet als auch im Mund geprägt von viel reifer süßer Frucht und Frische. Unser Favorit ist der großartige Kirchberg-Spätburgunder, der sich fest in der deutschen Spitzenklasse etabliert hat, konzentriert ist, eine eigenwillig rauchige Note und etwas Herzkirschen zeigt, füllig und komplex ist, viel reife Frucht besitzt, viel Struktur, feine Säure und Grip, Tolle Kollektion!* Vinum Weinguide Deutschland 2023
*Das Weingut Salwey in Oberrotweil blickt auf eine lange, stets qualitätsorientierte Geschichte zurück. Schon Heinrich Nepomuk Steiert war Mitglied im Verband deutscher Natrurweinversteigerer, dem Vorläufer des VDP. Wolf Dietrich Salwey war maßgeblich an der Gründung des VDP Baden beteiligt und Konrad Salwey treibt seit 2021 die Zertifizierung zum EU-BIO-Weingut voran. Er erzeugt weiterhin ausnahmslos trockene, vollständig durchgegorene Weine. Das Weingut verfügt über Reben in vier Großen Lagen und erzeugt hier auf vulkanischen Böden mit Kalkeinschlüssen und Tuffasche großartige Weine aus dem klassischen Burgundersorten, aus Grau-, Weiß- und Spätburgunder.
Die Guts- und Ortsweine, die angestellt wurden, sind allesamt blitzsauber, sortentypisch und zugänglich. Die Großen Gewächse stellen wiederrum den Löwenanteil der gezeigten Weine und sind bei den Weißweinen aus 2019 und bei den Spätburgundern aus 2020.
Aus dem Kirchberg kommt ein Weißburgunder, der noch deutliche Barriquearomen zeigt, nach reifem gelbem Steinobst und grünen Äpfeln duftet, den vollen Körper mit seiner cremigen Textur durch die lineare Säure hervorragend balanciert und einen sehr langen, harmonischen Abgang hat. Der Steingrubenberg wurde im Zuge der Reform des Weingesetzes 1970 zunächst dem Henkenberg zugeschlagen, nun ist er wieder eine eigenständige Große Lage. Hier entsteht ein Weißburgunder mit reifen Fruchtnoten von gelbem Steinobst, Blüten, Birnen, Vanille, Toast, Brioche und Croissants mit vollem Körper, gut integrierter Säure, sehr guter Balance aller struktureller Komponenten und langem, harmonischem Finish. Der Grauburgunder aus dem Henkenberg zeigt ebenfalls eine komplexe Aromatik, die vorneweg noch deutliche Noten von Vanille, Toast und Butter ausweist, aber auch nach gelbem Kernobst, grünen Äpfeln und Aprikosen duftet. Dieser Wein ist am Gaumen üppig, cremig und hat einen vollen Körper, Die lineare Säure balanciert diesen Wein sehr gut aus und die klar definierten Aromen führen zu einem sehr langem, harmonischem Abgang.
Neben den großartigen Spätburgundern aus dem Henkenberg mit seinem reiferen Fruchtprofil und dem Eichberg mit seinen rauchigen Noten brilliert der Kirchberg mit Aromen von Nougat, Vanille, Toast, roten Waldfrüchten, seiner Präzision in Aromatik und Struktur, den feinkörnigen, samtigen Tanninen, einem hohem Maß an Komplexität und einem sehr ausgewogenen Abgang. Dieser Wein zeigt das ganze Spektrum dieser noblen Rebsorte.
Ausnahmslos alle Großen Gewächse wurden im Barrique ausgebaut und die aktuellen Jahrgänge haben allesamt ein sehr hohes Reifungspotential. Gut Ding will Weile haben - es ist wirklich empfehlenswert, diesen Weinen die nötige Flaschenreife zuzugestehen. Dabei werden sich die Holzausbaunoten besser integrieren, die Weine insgesamt harmonischer werden und ihre wahre Güte noch besser darstellen können.*

Gault & Millau Weinguide Deutschland 2023
*Die großen Toplagen Henkenberg, Eichberg und Kirchberg rund um Oberrotweil im Kaiserstuhl sind der ganze Stolz von Winzer Konrad Salwey. In ihnen gedeihen die besten Burgundertrauben für seine Großen Gewächse und „Réserve Salwey“-Weine. Ganz nach dem Motto „Immer trocken. Immer Burgunder“ werden diese vollständig durchgegoren und kommen mit niedrigem Alkoholgehalt auf die Flasche. Konrad Salweys Einstieg in das Weingut seines zu früh verstorbenen Vater Wolf-Dietrich jährt sich 2022 zum zwanzigsten Mal. Nach wie vor versteht er sich darauf, mit stets nach vorn gewandtem Blick in nunmehr dritter Generation die Traditionen des Familienbetirebs fortzuführen und doch immer wieder etwas Neues zu wagen.*

Falstaff Wein Guide Deutschland 2023
*Wo nimmt Konrad Salwey nur diese tiefenentspannte Stilsicherheit her? Die Konstanz, mit welcher der Oberrotweiler Winzer Kaiserstühler Burgunder-Monumente schafft, ist atemberaubend. Dabei gibt es manchmal auch Neues: So rivalisiert seit Kurzem der Steingrubenberg - ein Gewann, das bis 1971 selbstständig war und danach der Lage Henkenberg zugeschlagen wurde - mit dem Kirchberg um die Krone des dichtesten und mutmaßlich auch langlebigsten Weißburgunders im Betrieb. Phänomenal sind auch die Grau- und Spätburgunder vom Henkenberg ausgefallen. Chapeau!*

Gerhard Eichelmann Deutschlands Weine 2022
*Seit 2002 bereits war Konrad Salwey für An- und Ausbau der Weine im Weingut verantwortlich, das er seit dem Tod seines Vaters Wolf-Dietrich Salwey führt. Das Gros seiner Weinberge liegen in Oberrotweil am Kaiserstuhl, in den Lagen Käsleberg (Lössboden), Henkenberg und Eichberg (beide vulkanischen Ursprungs mit Asche und tuffhaltigem Gestein), sowie der kleinen Lage Kirchberg mit steinigen, felsigen Böden, die dem Weingut zu etwa 80 Prozent gehört. Im Oberrotweiler Kirchberg wurden 2009 die Weinberge wieder überwiegend in ihren Zustand vor der Terrassierung zurückversetzt, mit Hangneigungen bis zu 45 Prozent. Den Rinzberghof und die Weinberge im Glottertal, einem Schwarzwaldtal, an dessen Südwesthängen auf Gneisverwitterungsböden in der Lage Eichberg vor allem Spätburgunder angebaut wird, hat Konrad Salweys Schwester Franziska übernommen. Spätburgunder und Grauburgunder sind mit Abstand die wichtigsten Rebsorten im Betrieb, hinzu kommt noch Weißburgunder, Konrad Salwey möchte sich nach und nach ganz auf diese drei Burgundersorten sowie den neu ins Programm genommenen Chardonnay konzentrieren. Das Sortiment ist zweistufig gegliedert in RS-Weine und Große Gewächse. RS steht für Reserve Salwey: Weiß- und Grauburgunder werden zu 80 Prozent im großen Holzfass, zu 20 Prozent im Barrique ausgebaut, der RS-Spätburgunder in zu jeweils einem Drittel neuen, zweit- und drittbelegten Barriques. An der Spitze stehen die Großen Gewächse aus den drei großen Oberrotweiler Lagen Eichberg, Henkenberg (mit der Gewanne Steinggrubenberg )und Kirchberg. Die Jahrgänge 2012, 2013 und 2014 (in diesem Jahrgang wiesen die weißen Großen Gewächse alle nur 12 Prozent Alkohol auf dem Etikett aus) setzen konsequent den Weg fort, den Konrad Salwey mit dem Jahrgang 2011 begonnen hat. Er hat auch beschlossen seine weißen Großen Gewächse erst im dritten Jahr nach der Ernte in den Verkauf zu bringen, dies erstmals mit dem Jahrgang 2015 umgesetzt. Die weißen Großen Gewächse werden mit den natürlichen Hefen vergoren und zwei Jahre auf der Vollhefe in Fässern aus Kaiserstühler Eiche ausgebaut, in denen sie auch den biologischen Säureabbau durchlaufen; die Abfüllung erfolgt ohne Filtration. Bei den Spätburgundern werden zum Teil die Rappen mitvergoren, sie werden zwölf Monate in neuen Barriques ausgebaut, das Holz für diese Fässer kommt vom Kaiserstuhl, gefertigt werden sie in Burgund. Die weißen RS-Weine werden überwiegend im großen Holzfass, zum kleinen Teil im Barrique ausgebaut. Die Weine sind sämtlich durchgegoren - leider nicht die Selbstverständlichkeit, wie man sie bei Burgundern erwarten sollte - und trotzdem sehr niedrig im Alkohol, puristisch, klar und präzise bei betonter Säure, was sehr an Burgund denken lässt.
Kollektion
Aus dem weißen RS-Duo - Weißburgunder und Grauburgunder - ist mit dem Jahrgang 2018 ein Trio geworden. Der Chardonnay führt sich prächtig ein, ist würzig und eindringlich im Bouquet, frisch, klar und präzise im Mund, kompakt und doch eigenwillig unruhig. Der Weißburgunder RS besitzt ebenfalls viel Würze und Frische, besitzt feine Frucht und Grip, viel Säure und Frische im Abgang. Unser Favorit in diesem Trio ist der Grauburgunder RS, der feine Reife und herrlich reintönige Frucht zeigt, gute Präzision, Frische und Druck besitzt. Eine Neuerung gibt es auch bei den Großen Gewächsen, der Weißburgunder aus dem Henkenberg trägt nun den Namen der Gewanne Steingrubenberg. Er zeigt dezente Reife und Würze im Bouquet, ist füllig, sehr kompakt und verschlossen - wunderschön klar und immer noch sehr frisch ist derzeit der 2014er. Der Grauburgunder vom Henkenberg zeigt rauchige Noten, feine Würze, ganz dezenten Toast, ist kraftvoll, frisch, noch sehr jugendlich und fordernd. Der Grauburgunder vom Eichberg zeigt viel Toast und Würze im Bouquet, ist herrlich eindringlich und dominant, ist füllig, enorm druckvoll, hat Kraft und Grip, ist ebenfalls noch sehr jugendlich. Die vier präsentierten Spätburgunder stammen aus dem Jahrgang 2019. Der RS zeigt viel rote Früchte, ist wunderschön reintönig, lebhaft und zupackend, besitzt feine Frucht und Grip. Der Eichberg ist noch sehr verschlossen im Mund, zupackend, braucht Zeit; im Bouquet zeigt er herrlich viel Frucht. Der Henkenberg zeigt klare Frucht, ist kraftvoll, druckvoll, präzise und nachhaltig. Der Kirchberg ist enorm eigenständig, zeigt etwas Kardamom, Zimt, ist herrlich kraftvoll im Mund, besitzt viel Druck, reintönige Frucht, Frische und Nachhall. Großartig! *

Vinum Weinguide Deutschland 2022
*Die Weinberge, in denen Salweys Reben stehen, gehören zu den besten, die Baden zu bieten hat. So gehört ihm beispielsweise das Kernstück des Oberrotweiler Kirchbergs. Die Trauben für seine Weiß-, Grau- und Spätburgunder wachsen in den ebenfalls sehr bekannte Lagen Henkenberg und Eichberg, aus dem Steingrubenberg erreichte uns in diesem Jahr ein herausragender Weißburgunder. Die Lagen sind geprägt von Lössterrassen und steilen Hängen aus verwittertem Vulkangestein. Die alten Rebstöcke beim Spätburgunder sind hauptsächlich deutsche Klone, gepflanzt in der Regel mit 5.500 Stöcken pro Hektar. Bei neueren Weinbergen bevorzugt Salwey hingegen Klone aus Frankreich mit wesentlich höherer Pflanzdichte, nämlich bis 11.000 Stöcken auf einem Hektar. Insgesamt gehören 23 Hektar zum Weingut, 80 Prozent davon sind klassifizierte Lagen. Dabei sind gerade mal 15 Prozent der Gesamtproduktion Große Gewächse - ein großer Teil der Weine wird somit quasi deklassiert. Wenn auch hier im Buch bis auf einen Wein ausschließlich GGs aufgeführt sind, so sind auch die einfacheren Weine eine absolute Kaufempfehlung. Alle Weine, die bei Salwey ins Holz kommen, vergären spontan. "Das Risiko ist natürlich höher, man braucht viel Zeit und kann eigentlich nichts machen außer zu warten", sagt Salwey. Seine Barriques sind übrigens etwas ganz Besonderes. Das Holz dieser Fässer kommt zu zwei Dritteln aus der Kaiserstühler Gegend und zu einem Drittel aus Frankreich. Gefertigt werden sie in Frankreich.
Zu den Weißburgundern: Der Steingrubenweg gefällt mit Holzwürze, Kräuternoten und prägnanter Säure. In sich harmonischer, mit mehr Länge, feinerer Säure und mehr Körper zeigt sich der Kirchberg.
Bei den Grauburgundern zeigt sich der Henkenberg sehr verschlossen, die Säure ist noch sehr präsent - ab in den Keller damit. Denn wir vermuten, dass sich das mit dieser Phenolik entwickeln wird. Der Eichberg ist derzeit schon zugänglicher, aber auch hier möchte sich die Säure noch ein paar Jahre in einer dunklen Kellerecke in den Wein integrieren. Insgesamt stellen wir fest, dass die Weißweine nicht ganz das Niveau der Vorjahre erreichen.
Anders hingegen die Rotweine. Hier begeistert schon der RS. Dicht, stoffig und dennoch ätherisch leicht trotz 14 Volumenprozent Alkohol kommt er daher und zeigt an, wohin die Reise bei den Großen Gewächsen gehen wird. Der Henkenberg ist der Einstiegswein bei den GGs, er hat stoffige Dichte, dunkle Frucht und feine Würze. Das ist ein Wein für warme Frühlings- oder kühle Herbsttage. Der Eichberg wirkt wärmer, eher Daunen- als Sommerdecke, ein Wein zum Einkuscheln, warm werden und einfach zurücklehnen an einem kalten Winterabend. Der Kirchberg hingegen eher erfrischend, etwas kühler. *

Falstaff Wein Guide Deutschland 2022
* Konrad Salwey wurde vor etwas mehr als zehn Jahren zum Winkelried des Kaiserstühler Weins, als er den stilistischen Umschwung vom reifen, ausladenden Stil zur straffen Frische einleitete. Damals musste er Prügel einstecken, doch inzwischen hat sich zur Genüge erwiesen, wie Recht Salwey hatte und wie weit er seiner Zeit voraus war. Der Lohn für seine Hartnäckigkeit ist ein internationaler Markt, selbst im burgundaffinen Belgien gelten seine Pinots inzwischen als Rivalen für Chambertin & Co. Die 2019er, das ist gewiss, werden den Ruhm weiter mehren.*

Gegründet: 1964
bewirtschaftete Fläche: 45ha
Auszeichnungen: VdP, Slow Food, Deutsches Barrique Forum
Kellermeister: Boubaker Benzarti und Konrad Salwey
Besitzer: Konrad Salwey
Webseite: www.salwey.de
Anschrift: Hauptstr. 2, DE 79235 Oberrotweil

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2019 Weingut Salwey - Spätburgunder Henkenberg VDP.Grosse Lage
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2016 Weingut Salwey - Weissburgunder Henkenberg VDP.Grosse Lage
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